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Droben, in der Ehrenloge des Münchner Olympiastadions, saß auch Stefan Effenberg. Mit einer verspiegelten Sonnenbrille, enganliegend von der Nasenwurzel bis an die Schläfen, sah er aus wie Puck, die Stubenfliege.

Nach dem Kirchenvater des Säkularismus, Max Weber, pflegen die Deutschen sich zu richten, wenn es um das Verhältnis von Politik und Moral geht. Für den Alltag gilt die so genannte Verantwortungsethik, die überall gut zuredet, Grundsätze fallen zu lassen.

Um 9 Uhr gibt es eine "Multikultidemonstration für unsere Ahnen" an der Scheidemannstraße. Angemeldet wurden 200 Teilnehmer bei der Polizei.

Von Jörn Hasselmann

Hermann Gerbaulet verkündete nach dem 106. Deutschen Traberderby glücklich einen neuen Rekord: "Wir haben im Derby 330 000 Mark Wettumsatz gemacht, das ist doppelt so viel wie im Vorjahr", sagte der Präsident des Berliner Trabrennvereins.

Nach dem Willen der CSU-Landtagsfraktion soll Bayern als erstes Bundesland auch für Studienfächer ohne Zulassungsbeschränkung Aufnahmetests einführen. Nach einem Vorschlag der Abgeordneten soll das Verfahren vom nächsten Sommer an in Modellversuchen erprobt werden.

Die "Frankfurter Rundschau" hat vor einem Jahr in der Wochenendausgabe unter dem Titel "Magazinchen" eine Kinderseite für Acht- bis Zwölfjährige eingerichtet, im Tagesspiegel gibt es sonnabends den "Kinderspiegel", und bei der "Stuttgarter Zeitung" und der geplanten überregionalen "FAZ am Sonntag" gibt es Überlegungen, ebenfalls eine solche Seite ins Blatt zu heben. Die Zeitungsmacher haben entdeckt, was Verlage für Kinder- und Jugendzeitungen schon lange wissen: Kinder sind die Leser von morgen, sie sind ein Publikum, dessen Gunst sich zu gewinnen lohnt.

Auf einer doppelseitigen Anzeige im "Spiegel" fährt ein Mensch mit einem Fahrrad durch eine öde Strauchlandschaft. Ein Angler vermutlich, denn er hat einen ausgenommenen Lachs auf den Gepäckträger geklemmt.

Die Absatzkrise im E-Business verschlingt die Kapitalreserven von vielen jungen Herstellern von Unternehmenssoftware. Nimmt man den Kapitalverbrauch im ersten Quartal als Basis, dann gehen Unternehmen wie Intershop oder Broadvision im kommenden Frühjahr die Barreserven aus.

Die Zahl der Publikationen zur Sowjetunion ist gerade in den letzten Jahren unüberschaubar geworden. Dies hat vor allem mit der nach wie vor für den westlichen Beobachter schwer verständlichen politischen und ökonomischen Situation im heutigen Russland zu tun, aber auch mit den Machtkonstellationen und -mechanismen vor der Kamera und hinter den Kulissen.

Eine Theaterschlägerei. Die vierzehn Männer auf der Bühne prügeln sich in kleinen Gruppen, immer heftiger, der Regisseur stürzt auf die Bühne, wirft sich zwischen die Kämpfenden: "Hört auf jetzt!

Es gibt Berufe unterschiedlichen Ansehens. Während sich Chefärzte, Bischöfe und Bäckerburschen in der Zuneigung ihrer Kunden sonnen dürfen, gelten Autoverkäufer, Immobilienmakler und Abgeordnete als extrem unbeliebt.

Christa Reinig ist für die DDR dann doch zu "lakonisch" gewesen. Sicher, Brecht hat das Talent dieser Urberlinerin erkannt, doch als Mitglied der "Zukunftsachlichen Dichter" und Mitherausgeberin der in Westberlin erscheinenden Zeitschrift "Eviva Future" hatte sie in ihrer Heimatregion von Anfang an einen schweren Stand.

Von Tag zu Tag zum Mauerbau:Eine kleine Meldung verbreitet Unruhe. Die "Berliner Morgenpost" berichtet, dass sich "Zonen-Diktator Walter Ulbricht" seit einigen Tagen in Moskau aufhalte.

Freiflüge gestrichen, keine Gratis-Fahrten mehr im ICE: Die Zeit der Privilegien für Mitarbeiter des Bundes, die noch immer zwischen Berlin und Bonn pendeln, ist für viele in den vergangenen Wochen abgelaufen oder wird demnächst vorbei sein. Doch etliche reisen offenbar weiterhin umsonst übers Wochenende vom Schreibtisch an der Spree zur Familie in Bonn - nun allerdings auf krummen Touren.

Von Christoph Stollowsky

Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern wird immer erbarmungsloser. Ein Palästinenser aus Ost-Jerusalem schoss am Sonntag vor dem Hauptquartier der israelischen Armee in Tel Aviv zehn Menschen an.

Das Periodensystem der chemischen Elemente ist um zwei Einträge ärmer geworden. Dabei handelt es sich um zwei Elemente, die es eigentlich ohnehin kaum hätte geben dürfen: Die im Sommer vor zwei Jahren vermeintlich neu entdeckten Elemente 118 und 116.

Von Thomas de Padova

Als wir in Dagebüll auf die Fähre warteten und uns das Regenwasser in die Sandalen lief, als der Wind die mürrische See aufpeitschte und alle Urlauber mit Gänsehaut überzog, da fragte ich mich, bang und frierend: Wie verrückt muss ein Mensch sein, um im Urlaub nach Norden zu fahren? Inzwischen weiß ich: Man muss gar nicht verrückt sein.

Von Dorothee Nolte

Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko hat die Tür zum Klub der Box-Größen um Lennox Lewis, Mike Tyson, Evander Holyfield und Hasim Rahman weit aufgestoßen. Der in Hamburg lebende Ukrainer verteidigte in Las Vegas seinen WM-Titel der World Boxing Organization (WBO) gegen den Amerikaner Charles Shufford durch K.

Der Zusammenschluss von Cinemaxx und Ufa zum größten Kino-Betreiber Deutschlands ist gescheitert. Die Unternehmen geben die vor gut einem Jahr gestartete Kooperation auf, sagte ein Ufa-Sprecher am Wochenende in Hamburg und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".

Der Berliner Autofahrer stellt bei der Tour nach Brandenburg den Unterschied kaum fest. Schlaglöcher, unebene Flickstellen, aufragende oder unnötig tief versenkte Gullydeckel, unbefestigte Randstreifen, Spurrinnen und holpriges Pflaster hemmen beiderseits der Landesgrenze den Verkehrsfluss.

Von Claus-Dieter Steyer

Eine Menschentraube drängte zum Telekom-Bus wie Pilger zu einem Wallfahrtsort, Mützen und Fähnchen färbten die Strecke in Magenta: 190 000 Radsport-Fans bereiteten Jan Ullrich bei seinem ersten Deutschland-Start nach dem zweiten Platz bei der Tour de France einen triumphalen Empfang und feierten ihn im Paar-Zeitfahren in Karlsruhe wie einen Popstar."Die Strapazen sind noch nicht ganz verkraftet.

Israelis und Palästinenser tauschen Botschaften aus: Da sie nicht mehr miteinander verhandeln, schießen sie aufeinander. Es wird aber nicht nur bei der ersten guten Gelegenheit abgedrückt, sondern gezielt geschossen.

In Italien geht die Debatte über die Verlegung des Welternährungsgipfels weiter. Am Tag nachdem sich Regierungschef Silvio Berlusconi dafür ausgesprochen hatte, den für November geplanten Gipfel aus Furcht vor neuen Krawallen von Rom nach Afrika zu verlegen, widersprach ihm EU-Kommissionspräsident Romano Prodi.

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