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Im Angesicht von Angst und Schrecken werden die Alltagssorgen auf einmal ganz klein und nebensächlich. Auch die Atomkraftgegner aus dem niedersächsischen Wendland haben das in dieser Woche zu spüren bekommen.

Von Klaus Wallbaum

Der Adler erhält an diesem Nachmittag keine Flugerlaubnis. "Das Gelände ist zu unsicher", sagt Hobby-Falkner Oliver Peipe.

Von Claus-Dieter Steyer

Manche leben mit einer so erstaunlichen Sicherheit, dass es schwer fällt zu glauben, sie lebten zum ersten Mal. David zum Beispiel, Lynns Freund.

Von Kerstin Decker

In seiner ersten Regierungserklärung hat der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust weitgehende Privatisierungen angekündigt. Es werde "einen Rückzug des Staates auf den gesetzlich vorgeschriebenen und unbedingt notwendigen Kernbereich" geben, sagte der CDU-Politiker laut Redemanuskript am Mittwoch vor der Bürgerschaft.

Von Mirko Weber

Die Bundesregierung ist der Forderung nachgekommen, die Bedingungen eines Bundeswehr-Einsatzes im Kampf gegen den Terrorismus zu präzisieren. Gleichzeitig einigten sich die Fraktionen von SPD und Grünen auf einen gemeinsamen Entschließungsantrag, der die Einbettung militärischer Mittel in einen breiten Rahmen politischer und humanitärer Anstrengungen betont.

Von Hans Monath

Wenn man sowieso sterben muss, wäre vom Kronleuchter erschlagen zu werden doch ein schöner Tod - ein glamouröses standesgemäßes Ende. Dieser dekadente Gedanke hing bei der Wempe-Soiree spürbar in der Luft, denn die Kronleuchter in der Botschaft der Russischen Föderation sind dort so groß und sehen so schwer aus, dass die versammelten Damen und Herren mit schöner Regelmäßigkeit einen kurzen, ängstlichen Blick an die Decke warfen.

In der heimischen Promarkt-Filiale wird Mariah Carey unter der Rubrik "Black Music" einsortiert. Auf der kleinformatigen CD-Hülle erstrahlt ihr Antlitz trotz freizügiger Bekleidung wie ein Heiligenbildchen umgeben von der Aura des Unwirklichen.

Von Martin Schwickert

In der Berliner Botschaft der Nordallianz herrscht Hochstimmung. "Wir sind alle glücklich, dass das Terrorregime der Taliban in Kabul beendet ist", sagt Botschaftsrat Abed Nadjib.

Von Amory Burchard

Trotz des anhaltenden drastischen Schülerrückgangs in Berlin setzt sich bei den Privatschulen der Wachstumstrend fort. Seit dem Schuljahr 1994/95 stieg die Zahl um 17 Prozent auf 16 568.

Ein 76-jähriger Mann in der Ukraine hat noch "keine Lust auf Dominospielen" und schreibt seine Lebensgeschichte. Dabei heraus kommt etwas, das mit Kartoffelpuffer, Apfelmus und Schlittenfahrten in Friedrichshain beginnt, dann aber eine wirre Lebensreise folgen lässt, deren abenteuerliche Wendungen den in Berlin geborenen Sohn eines chinesischen Kommunisten in die Schweiz, nach China und Russland führen.

Von Stephan Haselberger

Pakistan: Anwalt der TalibanEs gibt wohl niemanden, der unglücklicher ist über die Entwicklung in Afghanistan, als Pakistans Präsident Musharraf. Mit der Einnahme von Kabul durch die Nordallianz muss Pakistan den Jahrzehnte gehegten Traum vom Vasallenstaat im Nachbarland begraben, der ihm im Falles eines Kriegs mit dem Erzfeind Indien eine Rückfallposition geboten hätte, oder wie es die pakistanischen Militärs nennen: strategische Tiefe.

Als ob der Kanzler in diesen Tagen nicht genug Ärger hätte. Nun malen die fünf Weisen in ihrem Gutachten die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands noch düsterer als die Bundesregierung.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage hat der Bundesregierung gestern ein düsteres Szenario für die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr in Aussicht gestellt: durchschnittlich rund vier Millionen Arbeitslose, ein Wachstum von gerade einmal 0,7 Prozent. Die Sachverständigen fordern tiefgreifende Reformen, raten jedoch von kurzfristigen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur ab.

Die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich am Mittwochabend in Katar auf eine neue Welthandelsrunde verständigt. Nach zähen Verhandlungen - und einer Verlängerung der Konferenz um einen Tag - einigten sich die 142 Mitgliedsländer auf eine gemeinsame Abschlusserklärung, die die Tagesordnung für die geplante Welthandelsrunde festlegen.

Die Polizei sprengte gestern Vormittag vor dem Reichstag eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Blindgänger war bei einer routinemäßigen Munitionssuche auf dem Platz der Republik gefunden worden.

Aufwühlende, ja verwirrende Zeiten hinterlassen Spuren in den Köpfen der Menschen. Manchmal wundert man sich aber schon, was jene Köpfe, die von sich behaupten, politisch zu denken, dieser Tage für Probleme lösen wollen.

Keine Entwarnung, nicht einmal eine Atempause: Trotz der militärischen Erfolge der Nord-Allianz in Afghanisan sind die deutschen Sicherheitsbehörden überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit den Taliban und Osama bin Laden noch lange dauern wird. Es gebe eine Vielzahl von Informationen, dass sich die Taliban schon Wochen vor dem Fall von Kabul auf einen Guerillakampf vorbereitet haben, sagte Dieter Kaundinya, Abteilungsleiter beim Bundesnachrichtendienst, am Mittwoch auf der Herbsttagung des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden.

Von Frank Jansen

Nach nur einem Jahr ist das Projekt Nils Schumann der LG Nike gescheitert. Vor knapp zwölf Monaten gaben die Verantwortlichen des Berliner Leichtathletik-Klubs den spektakulären Wechsel des 800-m-Olympiasiegers vom thüringischen Klub SV Großengottern zur LG Nike bekannt.

Von Jörg Wenig

Vor 25 Jahren berichteten wir:Der Drang der Abiturienten in die Universitäten läßt immer mehr nach. Waren die Hochschulen noch vor zwei, drei Jahren für mehr als drei Viertel aller Berliner Abiturienten tatsächlich die "nahrungsspendende Mutter" (alma mater), suchen sich jetzt zunehmend mehr Schüler eine andere Ausbildung.

Die Bedenken gegen Amerikas Krieg in Afghanistan lassen nicht nach, besonders bei unseren engsten Verbündeten, obwohl sich mittlerweile sichtbare Erfolge eingestellt haben. Die Berliner Regierungskoalition steht sogar vor der Zerreißprobe.

Horst Siebert ist Mitglied des Sachverständigenrates "Fünf Weise" und Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Herr Siebert, der Sachverständigenrat nennt die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung "angemessen".

Konfrontiert mit der schrecklichen Einsamkeit, die wir empfinden, wenn sogar die Träume verloren sind - wie der Schriftsteller Vázquez Montalbán es ausdrückt -, fällt Argentinien immer tiefer in die Verzweiflung. Der Staat und die Banken stehen vor dem Bankrott, die Wirtschaft liegt darnieder.

Ein Bruch der rot-grünen Bundesregierung an der Afghanistan-Frage würde die Koalitionsverhandlungen in Berlin nach Angaben von SPD und Grünen nicht berühren. SPD-Landeschef Peter Strieder sagte dem Tagesspiegel, unabhängig von dem Ausgang der Vertrauensfrage, die Bundeskanzler Schröder am Freitag im Bundestag stellen will, werde man die Koalitionsverhandlungen auf Landesebene weiterführen.

Von Sabine Beikler

Mit der Vertrauensfrage des Kanzlers geht es am Freitag auch wieder um die - innenpolitische - Macht. Aber die zu Grunde liegende Entscheidung über einen Kriegseinsatz der Bundeswehr ist zugleich eine Frage der Moral.

Von Peter von Becker

Die Außenpolitik kann gewaltigen Zugzwang auf Regierungen ausüben - SPD und Grüne erleben es gerade. Das hilft vielleicht, einen Vorgang zu verstehen, der von ähnlicher Tragweite ist wie der Kampf gegen den Terror, auch wenn er seit dem 11.

Von Albrecht Meier

Die Menschen im Rheinland haben dem Rest der Welt nicht nur eine der ausschweifendsten Arten des Karnevals und absonderliche Formen deutscher Braukunst beschert. Die Rheinländer sind auch die Erfinder des so genannten rheinischen Fatalismus.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) will Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern, wie diese Zeitung berichtete, in ganz Rheinland-Pfalz teilweise übernehmen und dadurch den Arbeitsmarkt entlasten. Ein entsprechendes Förderprogramm - das Mainzer Modell - gibt es bereits seit dem Sommer 2000 in einzelnen Arbeitsamtsbezirken des Bundeslandes.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat das schwierigste Quartal in seiner Firmengeschichte mit einem Verlust abgeschlossen. Wie der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Manfred Schneider, am Mittwoch in Leverkusen sagte, rutschte die Bayer AG im dritten Quartal (Juli bis September) erstmals in die roten Zahlen.

Durstige könnten auch blind durch Mitte laufen. Selbst in einem derart betrüblichen Zustand würde man bei einem kurzen Ruck in Richtung Hauswand automatisch auf eine Trinkstätte prallen.

Von Frank Jansen

Deutschland und Libanon stimmen bei der Einschätzung der radikalen Hisbollah-Miliz nicht überein. "In der Frage der Einschätzung der Hisbollah gibt es unterschiedliche Auffassungen", sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Mittwoch nach dem Besuch des libanesischen Präsidenten Rafiq Hariri in Berlin.

Seit 1965 legt der "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" der Bundesregierung einmal im Jahr sein Gutachten vor. Darin wird die aktuelle wirtschaftliche Lage beschrieben und ihre künftige Entwicklung prognostiziert.

Das Bewag-Kraftwerk in Rudow wird aus wirtschaftlichen Erwägungen geschlossen - davon geht nach der gestrigen Sitzung des Bewag-Vorstandes der für den Bereich Energie zuständige Sekretär der Gewerkschaft Verdi, Hartwig Willert, aus. Nicht ausschließen will dies auch Unternehmenssprecher, Reinhart Heitzmann.

Bei der Wahl des neuen ZDF-Intendanten am 6. Dezember in Mainz will der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) zwei neue Kandidaten präsentieren, falls keiner der Bewerber die Mehrheit von 47 Stimmen des 77-köpfigen Fernsehrats erreicht.

Von Joachim Huber
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