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Das Klicken der Fotoapparate klang, als prasselten Hagelkörner auf das Parkett der schweizerischen Botschaft hernieder - Gewitter-Assoziation inklusive Wetterleuchten aus Blitzgeräten. Man war versucht, Klaus Wowereit und Jörn Kubicki einen Schirm zu reichen, zum Schutz vor der stürmischen Aufmerksamkeit, die dem Paar am Dienstagabend beim Dinner im Rahmen des Davidoff-Gourmet-Festivals entgegenschlug.

Von Bernd Matthies

Manche leben mit einer so erstaunlichen Sicherheit, dass es schwer fällt zu glauben, sie lebten zum ersten Mal. David zum Beispiel, Lynns Freund.

Von Kerstin Decker

In der heimischen Promarkt-Filiale wird Mariah Carey unter der Rubrik "Black Music" einsortiert. Auf der kleinformatigen CD-Hülle erstrahlt ihr Antlitz trotz freizügiger Bekleidung wie ein Heiligenbildchen umgeben von der Aura des Unwirklichen.

Von Martin Schwickert

In seiner ersten Regierungserklärung hat der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust weitgehende Privatisierungen angekündigt. Es werde "einen Rückzug des Staates auf den gesetzlich vorgeschriebenen und unbedingt notwendigen Kernbereich" geben, sagte der CDU-Politiker laut Redemanuskript am Mittwoch vor der Bürgerschaft.

Von Mirko Weber

Die Bundesregierung ist der Forderung nachgekommen, die Bedingungen eines Bundeswehr-Einsatzes im Kampf gegen den Terrorismus zu präzisieren. Gleichzeitig einigten sich die Fraktionen von SPD und Grünen auf einen gemeinsamen Entschließungsantrag, der die Einbettung militärischer Mittel in einen breiten Rahmen politischer und humanitärer Anstrengungen betont.

Von Hans Monath

Wenn man sowieso sterben muss, wäre vom Kronleuchter erschlagen zu werden doch ein schöner Tod - ein glamouröses standesgemäßes Ende. Dieser dekadente Gedanke hing bei der Wempe-Soiree spürbar in der Luft, denn die Kronleuchter in der Botschaft der Russischen Föderation sind dort so groß und sehen so schwer aus, dass die versammelten Damen und Herren mit schöner Regelmäßigkeit einen kurzen, ängstlichen Blick an die Decke warfen.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage hat der Bundesregierung gestern ein düsteres Szenario für die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr in Aussicht gestellt: durchschnittlich rund vier Millionen Arbeitslose, ein Wachstum von gerade einmal 0,7 Prozent. Die Sachverständigen fordern tiefgreifende Reformen, raten jedoch von kurzfristigen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur ab.

Trotz des anhaltenden drastischen Schülerrückgangs in Berlin setzt sich bei den Privatschulen der Wachstumstrend fort. Seit dem Schuljahr 1994/95 stieg die Zahl um 17 Prozent auf 16 568.

Ein 76-jähriger Mann in der Ukraine hat noch "keine Lust auf Dominospielen" und schreibt seine Lebensgeschichte. Dabei heraus kommt etwas, das mit Kartoffelpuffer, Apfelmus und Schlittenfahrten in Friedrichshain beginnt, dann aber eine wirre Lebensreise folgen lässt, deren abenteuerliche Wendungen den in Berlin geborenen Sohn eines chinesischen Kommunisten in die Schweiz, nach China und Russland führen.

Von Stephan Haselberger

Pakistan: Anwalt der TalibanEs gibt wohl niemanden, der unglücklicher ist über die Entwicklung in Afghanistan, als Pakistans Präsident Musharraf. Mit der Einnahme von Kabul durch die Nordallianz muss Pakistan den Jahrzehnte gehegten Traum vom Vasallenstaat im Nachbarland begraben, der ihm im Falles eines Kriegs mit dem Erzfeind Indien eine Rückfallposition geboten hätte, oder wie es die pakistanischen Militärs nennen: strategische Tiefe.

Als ob der Kanzler in diesen Tagen nicht genug Ärger hätte. Nun malen die fünf Weisen in ihrem Gutachten die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands noch düsterer als die Bundesregierung.

In der Berliner Botschaft der Nordallianz herrscht Hochstimmung. "Wir sind alle glücklich, dass das Terrorregime der Taliban in Kabul beendet ist", sagt Botschaftsrat Abed Nadjib.

Von Amory Burchard

Mit der Vertrauensfrage des Kanzlers geht es am Freitag auch wieder um die - innenpolitische - Macht. Aber die zu Grunde liegende Entscheidung über einen Kriegseinsatz der Bundeswehr ist zugleich eine Frage der Moral.

Von Peter von Becker

Die Außenpolitik kann gewaltigen Zugzwang auf Regierungen ausüben - SPD und Grüne erleben es gerade. Das hilft vielleicht, einen Vorgang zu verstehen, der von ähnlicher Tragweite ist wie der Kampf gegen den Terror, auch wenn er seit dem 11.

Von Albrecht Meier

Die Menschen im Rheinland haben dem Rest der Welt nicht nur eine der ausschweifendsten Arten des Karnevals und absonderliche Formen deutscher Braukunst beschert. Die Rheinländer sind auch die Erfinder des so genannten rheinischen Fatalismus.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) will Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern, wie diese Zeitung berichtete, in ganz Rheinland-Pfalz teilweise übernehmen und dadurch den Arbeitsmarkt entlasten. Ein entsprechendes Förderprogramm - das Mainzer Modell - gibt es bereits seit dem Sommer 2000 in einzelnen Arbeitsamtsbezirken des Bundeslandes.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat das schwierigste Quartal in seiner Firmengeschichte mit einem Verlust abgeschlossen. Wie der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Manfred Schneider, am Mittwoch in Leverkusen sagte, rutschte die Bayer AG im dritten Quartal (Juli bis September) erstmals in die roten Zahlen.

Durstige könnten auch blind durch Mitte laufen. Selbst in einem derart betrüblichen Zustand würde man bei einem kurzen Ruck in Richtung Hauswand automatisch auf eine Trinkstätte prallen.

Von Frank Jansen

Deutschland und Libanon stimmen bei der Einschätzung der radikalen Hisbollah-Miliz nicht überein. "In der Frage der Einschätzung der Hisbollah gibt es unterschiedliche Auffassungen", sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Mittwoch nach dem Besuch des libanesischen Präsidenten Rafiq Hariri in Berlin.

Seit 1965 legt der "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" der Bundesregierung einmal im Jahr sein Gutachten vor. Darin wird die aktuelle wirtschaftliche Lage beschrieben und ihre künftige Entwicklung prognostiziert.

Das Bewag-Kraftwerk in Rudow wird aus wirtschaftlichen Erwägungen geschlossen - davon geht nach der gestrigen Sitzung des Bewag-Vorstandes der für den Bereich Energie zuständige Sekretär der Gewerkschaft Verdi, Hartwig Willert, aus. Nicht ausschließen will dies auch Unternehmenssprecher, Reinhart Heitzmann.

Die vom umstrittenen Truppenübungsplatz bei Wittstock betroffenen Gemeinden bleiben hart. Kurz nach Beginn der Anhörung ihrer Bedenken im Rathaus der Dosse-Stadt beantragten sie die Einstellung dieses Verfahrens.

Von Claus-Dieter Steyer

Kann es sein, dass die amerikanischen Autorinnen Karen McCullah Lutz und Kirsten Smith das deutsche TV-Duell zwischen Alice Schwarzer und Verona Feldbusch verfolgt haben? Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber das Drehbuch zu "Natürlich blond" wirkt wie eine Protestreaktion auf dieses ergiebig-unergiebige Medienereignis.

Von Frank Noack

Ja, nun kommt er wieder über uns, der junge Beaujolais Primeur, der einzige Wein, von dem doppelt so viel getrunken wie offiziell erzeugt wird - doch die Winzer sind noch immer nicht zufrieden mit dem Welterfolg des Gesöffs und hoffen auf China. "Wenn jeder Chinese nur ein einziges Glas Beaujolais tränke, wäre das die gesamte Jahresproduktion", sagt der Vorsitzende des Beaujolais-Winzerverbandes; in der Tat eine verblüffende Idee.

Grünen-Umweltpolitikerin Claudia Hämmerling fühlt sich von der Grünen-Wirtschaftssenatorin Juliane Freifrau von Friesen (parteilos) brüskiert: Die Vorlage für den Senat, der sich am Dienstag für die bisherige Route der Love Parade entlang der Straße des 17. Juni ausgesprochen hatte, sei "ohne Rücksprache mit der Grünen-Fraktion" eingebracht worden.

Von Sabine Beikler

Schon erstaunlich, wie still es um diesen Autor noch ist. "Ich möchte den einzigen Schriftsteller beglückwünschen, der besser ist als ich": Mit diesen Worten soll Gabriel Garcia Márquez seinen 33-jährigen mexikanischen Kollegen Jorge Volpi begrüßt haben.

Von Bas Kast

Wenn Heinrich Schiff auftritt, ist keine Parade der Eitelkeiten zu erwarten. Er möchte mit seinem Cello oder dem Taktstock Geschichten erzählen.

Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu alter Profitabilität hat der Siemens-Aktie am Mittwoch zu einem unverhofften Höhenflug verholfen. Obwohl Heinrich von Pierer, Chef des Münchener Elektrokonzerns, für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch von 8,9 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro vermelden musste, schoss die Aktie zwischenzeitlich um fast zehn Prozent nach oben.

Knapp ein Jahr nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland sind Politik und Wirtschaft noch immer weit von der Lösung des Problems entfernt. "Wir haben Milliarden ausgegeben", sagte Gerald Thalheim, Staatssekretär im Verbraucherministerium, am Mittwoch auf einem Symposium in Berlin.

Sechs Tage und Nächte haben sie gerungen und geschachert, haben gebockt und dann wieder nachgegeben. Jetzt klopfen sich Europäer und Amerikaner auf die Schulter, und auch die Entwicklungsländer stoßen auf den gemeinsamen Erfolg an: Die 142 Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) werden eine neue Welthandelsrunde starten.

Würdevoll und elegant erweckt es hohe Erwartungen - das Treppenhaus der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel. Der auf einem Sandsteinsockel ruhende Tempelbau, nach Plänen Friedrich August Stülers durch Heinrich Strack 1876 vollendet, wurde in den vergangenen drei Jahren für 133,5 Millionen Mark vom Keller bis unters Dach generalsaniert.

Rot-Grün macht weiter: Wenn die Koalition eine eigene Mehrheit von mindestens 334 von 341 Stimmen bekommt, könnte das Kabinett weitermachen. Die Grünen allerdings würden das Gefühl haben, erpresst worden zu sein und hätten auf dem kommenden Parteitag große Probleme mit ihrer Basis.

Die Basketballer von Alba Berlin tragen Tarnfarbe. Hellblau sind die Trikots der Spieler, doch die Farbe, die den Zustand des gestrauchelten Meisters beschreibt, ist eine andere.

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