Börse reagiert mit Kurssprung
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 24.09.2002 – Seite 3
Die Schwäche der PDS belastet die Koalition nicht, glaubt die SPD – und vertraut auf die Vernunft der Sozialisten
Mehr Wähler als je zuvor haben in diesem Jahr per Brief gewählt. Deren Parteipräferenzen unterscheiden sich deutlich zwischen östlicher und westlicher Stadthälfte.
Der schwarze Süden wackelt / Sozialisten holten nur in Barnim auf
Akademiker wählen weniger links und mehr liberal – aber die Grünen gedeihen prächtig
Strieder lastet Abweichlern den Verlust eines Wahlkreises an
Noch sind sich die Experten nicht ganz einig: Ist Franz Müntefering eher ein Fraktionsgeneral, der die Abgeordneten mit den Händen an der Hosennaht zum Appell antreten lässt – oder taugt in seinem Fall eher die Fußball-Metaphorik? Vorn der begnadete Kanzler, der im Doppelpass mit sich selbst kaiserartig die Opposition aussteigen lässt und sie mit Bananenflanken eindeckt, hinten Müntefering, der den gegnerischen Stürmern die Blutgrätsche zeigt wie einst „Katsche“ Schwarzenbeck?
Auf etwa 56 Milliarden Euro hat sich das Haushaltsdefizit (lat. „deficit“ = „es fehlt“; siehe Bericht auf dieser Seite) der Bundesrepublik Deutschland im letzten Jahr summiert.
Die PDS hat das Direktmandat in Lichtenberg gewonnen – und trotzdem verloren. Die einstige Hochburg konnte nur mit Mühe gehalten werden.
CHANSON Der Fersehturm ist nur deshalb so spitz, damit er in den Himmel pieksen und alle Oststernchen runterfallen lassen kann. Unten angekommen, finden sie vielleicht Platz in einer Einkaufstüte.
Das französische Blatt „Le Figaro“ schreibt zur Bundestagswahl: Bis zum letzten Moment hat Deutschland gezögert. Um Haaresbreite hat es die Persönlichkeit von Gerhard Schröder der Politik von Edmund Stoiber vorgezogen.
Die größten Verluste in ihren Hochburgen haben die PDS und die SPD erlebt. Dort, wo sie bislang am stärksten waren, brachen die Zweitstimmenanteile der beiden Parteien besonders stark ein: Besonders schmerzhaft traf dies die SPD in ihren Hochburgen im Westen, wo sie 6,6 Prozentpunkte verlor.
Wegen der Wahlberichterstattung, mit der wir Sie umfassend informieren möchten, verzichten wir in dieser Ausgabe auf die Sporttabellen. Wir reichen sie im Laufe der Woche nach.
Preisbindung gilt weiter / Fachbuchhandlung Struppe & Winckler überlegt, an den Ernst-Reuter-Platz zu ziehen
Herr Bsirske, sind Sie erleichtert über das Wahlergebnis? Ja, denn aus Arbeitnehmersicht wäre ein Beteiligung der FDP an der Regierung sehr problematisch gewesen.
David Bowie spielt in Berlin furios auf und ruft seine „Hereos“-Phase in Erinnerung
Helmut Kohl interessierte sich immer für absolute Zahlen. Und der Blick darauf zeigt: Mit dem Stimmenzuwachs für die Union war es nicht weit her.
STÖLZLS WAHLANALYSE
Anzeigenkrise lässt in Dänemark die Zeitungen zusammenrücken
Berlin (dr). Die von der deutschen Börse am 13.
Thierse könnte im Amt bleiben, Schily ist ältester Abgeordneter
Thunder kämpft weiter um den
Die Grünen konnte die FDP zwar auch im Wahlbezirk 208 in Charlottenburg südlich der Heerstraße nicht überrunden. Aber 15,1 Prozent der Zweitstimmen liegen doch recht nahe an den angepeilten 18 Prozent, hinzu kommen dort nochmals ebenfalls respektable 41,6 Prozent für die CDU.
Es sollte knapp zwischen SPD und PDS werden. Doch Pankow spurte nicht.
Gewonnen. Eigentlich ist der Wahlbezirk Tempelhof-Schöneberg nicht gerade eine Domäne der PDS.
Die Wirtschaft lahmt, die Staatsverschuldung wächst – und selbst die Bundesbank rechnet mit einem blauen Brief aus Brüssel
Christiane Peitz lauscht dem Stimmengewirr nach der Wahl Nach dem Kulturkampf herrscht Kulturfrieden. Wir hatten die Wahl – und jeder bekommt, was er will.