Nach der Arbeit sollst du ruhn oder tausend Schritte tun: tausend Tanszschritte, mindestens. Wenn die Krawatte gelockert ist, unter dem Business-Kostüm neckisch das Top blitzt und die Aktentaschen in der Garderobe verstaut sind, kann der neue Berliner Feierabend beginnen: "After Work Clubbing" nennt sich die neue Ausgeh-Kultur findiger Berliner Clubbesitzer.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.03.2000 – Seite 3
Eine Versteigerung zu Gunsten der Aktion "Kinder in Gefahr" gibt es am Freitagabend im Kunst- und Auktionshaus "Sanssouci" in der Tauentzienstraße 7. Ab 19.
Die Geschichte eines scheinheiligen Schurken hat heute Abend im "Tiyatrom", dem türkischen Theater in Berlin, Premiere. Der Stoff ist altbekannt: 1669 schrieb der französische Bühnenautor Molière die Komödie "Tartuffe", eine mit spitzer Feder verfasste Anklage gegen die Heuchelei unter dem Deckmantel der Frömmigkeit.
Faule Ehemänner haben nach dem Scheitern einer Ehe keine Chance auf einen Versorgungsausgleich. Der Anwalt-Suchservice in Köln berichtet über einen Fall, den die Richter des Oberlandesgerichtes Hamm zu entscheiden hatten.
Die Ursache für den S-Bahn-Unfall vor dem Bahnhof Zoo ist noch unklar. Der Zug soll in der Nacht zum Freitag in eine Werkstatt gebracht und untersucht werden, teilte ein Sprecher der S-Bahn GmbH mit.
Der italienische Modekonzern Benetton hat am Donnerstag 14 Jahre nach seinem Einstieg in die Formel-1-WM sein Team für umgerechnet 240 Millionen Mark an Renault verkauft. Dies bestätigte die italienische Firma.
In der nächsten Woche veranstaltet Galéries Lafayette wie zu jedem Saisonbeginn das "Festival de la mode". Von Montag bis Sonnabend zeigt das französische Kaufhaus in der Friedrichstraße täglich um 17 und 18 Uhr Modenschauen aus dem laufenden Sortiment mit Labels wie Boss, Joop und Yves Saint Laurent.
Gegen Lehrmittelkürzungen in Berufsschulen wird um 10 Uhr in Reinickendorf in der Kühleweinstraße demonstriert. 250 Schüler nehmen teil, glaubt der Veranstalter.
Wen die Frage beschäftigt haben sollte, aus welchem Grund René Jacobs in seinem geplanten, nun aber aus Spargründen leider sehr in Frage gestellten Monteverdi-Zyklus in der Staatsoper auch die Marienvesper auf die Bühne bringen will, der bekam durch die Aufführung des Philharmonischen Chores Berlin eine klare Antwort. Denn da wurde allenthalben deutlich, in welch anschaulicher Text- und Klangdifferenzierung Claudio Monteverdi in der Marienvesper von 1610 zu Werke gegangen ist.
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den EU-Balkanbeauftragten Bodo Hombach (SPD). Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Untreue, sagte Staatsanwalt Mocken.
Diesen Tag muss man nun schon fast ausgraben. Er liegt unter der Gegenwart des heutigen Deutschlands wie der Zeuge einer fernen Vergangenheit, verborgen und vergessen.
Ob die Grünen eine staatsgläubige Partei sind, wie ein altes Vorurteil lautet, darüber mag man streiten. Jedenfalls sind sie eine regelungsgläubige Partei.
Wie beruhigend: Der grüne Patient ist quicklebendig, seine Reflexe funktionieren. Wer vor einem grünen Schicksalsdatum zündeln will, braucht nur Informationen über ein Rüstungsgeschäft zu streuen - und der Aufschrei folgt so gewiss wie die Speichelbildung des Pawlowschen Hundes auf Klingelzeichen.
Wenige Tage vor dem Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Indien sind bei einem Bombenanschlag in Neu Delhi mindestens sieben Menschen verletzt worden. Polizeiangaben zufolge explodierte die Bombe am Donnerstagmorgen in einer Kiste vor einem Geschäft.
Nach mehr als zwei Monaten Stillstand will die syrische Regierung wieder mit Israel verhandeln. Verteidigungsminister und Vize-Regierungschef Mustafa Tlass sagte bei einem Besuch im libanesischen Bneschaai, US-Präsident Bill Clinton werde die Nachbarländer in den "kommenden Wochen" an den Verhandlungstisch zurückbringen.
Der Leverkusener Chemieriese Bayer sieht sich nicht "im Fadenkreuz" einer feindlichen Übernahme. Bayer-Chef Manfred Schneider sagte am Donnerstag bei der Vorstellung der Konzernbilanz 1999 in Leverkusen, trotz der derzeit grassierenden Fusionswelle betrachte er die Situation "ohne große Unruhe und Sorge".
Die Endmontage des geplanten europäischen Großraumflugzeuges Airbus A3XX wird voraussichtlich zwischen den Airbus-Werken Toulouse in Südfrankreich und Hamburg aufgeteilt. Die beteiligten Unternehmen werden dem Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Siegmar Mosdorf, ihre Vorstellungen zu der Aufteilung schriftlich erläutern.
Die mosambikanische Regierung hat angesichts der verheerenden Folgen der Flutkatastrophe erneut eine völlige Streichung der Schulden des Landes gefordert. Wie Außenminister Leonardo Simao am Donnerstag vor Journalisten in Maputo sagte, sei man zwar zufrieden, dass der sogenannte Paris-Club der westlichen Schuldnerländer am Mittwoch in Paris eine vorläufige Stundung der Schulden beschlossen habe.