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Roms Oberbürgermeister Francesco Rutelli hat nach knapp sieben Jahren an der Spitze der italienischen Hauptstadt seinen Rücktritt verkündet. Grund ist seine Nominierung zum Kandidaten für das Amt des Regierungschefs nach den kommenden Parlamentswahlen im Frühjahr: Wer sich zum Volksvertreter wählen lassen will, darf nach italienischem Recht in den Monaten vor der Wahl kein öffentliches Amt ausüben.

Der tschechische Fernsehrat hat am Montagnachmittag über das weitere Schicksal des umstrittenen Chefs der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt des Landes (CT), Jiri Hodac, beraten. Da Hodac, zurzeit wegen eines Kollaps im Krankenhaus, das Feld nicht räumen will, hatte das Parlament in einem Beschluss vom Wochenende eine Absetzung Hodacs durch den Rat gefordert.

Karsten Bäron wurde einmal, und das ist noch gar nicht so lange her, als Deutschlands Socrates gefeiert. Nein, hier ist nicht der Philosoph gemeint, sondern der Fußballspieler aus Brasilien, der mit seinen ungewöhnlich langen Beinen so erstaunliche Dinge zustande brachte, dass er es in den achtziger Jahren bis zum Kapitän seiner Nationalmannschaft gebracht hat.

Von Sven Goldmann

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat eine "rückhaltlose Aufklärung" des Einsatzes von Uran-Munition auf dem Balkan gefordert. Mit Blick auf die Nato-Tagung an diesem Dienstag in Brüssel setzte sich der Kanzler dafür ein, dass "alle Fakten auf den Tisch kommen", weil Zweifel bestünden, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen von Soldaten und uranhaltiger Munition gebe.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat seinem wegen seiner gewalttätigen Vergangenheit in massive Kritik geratenen Außenminister Joschka Fischer (Grüne) demonstrativ den Rücken gestärkt. "Joschka Fischer hat durch seine Arbeit bewiesen, dass er für unsere Außenpolitik ein wirklich guter Vertreter ist", sagte Schröder am Montag in Hannover.

Das Bundesverteidigungsministerium sieht keinen Anlass, auf dem Balkan dienende Bundeswehrsoldaten auf mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen wegen des Kontakts mit Uranmunition untersuchen zu lassen. "Es würde zu einer Massenhysterie führen, wenn wir Zehntausende Soldaten dazu auffordern würden", sagte der parlamentarische Staatssekretär Walter Kolbow dem Tagesspiegel.

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Berlin hat sich im Dezember verlangsamt. Im Vorjahresvergleich wurde eine Preiserhöhung um 1,1 Prozent registriert, nachdem sie im Oktober und November noch bei jeweils 1,6 Prozent gelegen hatte.

Die meisten Teilnehmer unserer Leserumfrage halten nichts davon, den kleinen Elefanten Kiri auszustopfen. 58,3 Prozent sprachen sich nach unserem Pro und Contra dagegen aus, dass Kiri ab Ende des Jahres im Museum stehen soll.

Die palästinensische Führung hat "Versuche" abgelehnt, ihr eine Lösung des Konflikts mit Israel auf der Basis der Vermittlungsvorschläge von US-Präsident Bill Clinton "aufzuzwingen". Wenige Stunden nach einer programmatischen Rede von US-Präsident Bill Clinton zur Lösung des Nahostkonflikts sagte der Parlamentspräsident Achmed Kureih am Montag, solche Versuche könnten innerhalb weniger Monate zu einer "Explosion des Jerusalem-Problems" führen.

Die klugen Köpfe, die bisher hinter der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) gesteckt haben, sitzen jetzt auch vor dem Bildschirm. Als letzte große Tageszeitung hat die "FAZ" es gestern geschafft, einen eigenständigen Internetauftritt anzubieten.

Von Kurt Sagatz

Teuer, unübersichtlich, verwirrend - das vernichtende Urteil der Stiftung Warentest über die Preise der Bahn hat man bei dem Schienenunternehmen offenbar gründlich studiert. Nun, gut anderthalb Jahre später, sickert langsam durch, wie sich die Manager die künftigen Bahn-Preise vorstellen.

Das hat der Michael Glos schlau eingefädelt, dass er pünktlich zur Klausur seiner CSU-Landesgruppe die Kanzlerkandidatendebatte aufgefrischt hat. Passiert ist in Wirklichkeit nix, aber die Leute schauen mal wieder nach Kreuth.

Von Robert Birnbaum

Der Bundeskanzler mag sich noch nicht festlegen, wie die Neuausrichtung der deutschen Agrarpolitik konkret aussehen soll. Sein Regierungssprecher Bela Anda kommentierte die unterschiedlichen Konzepte aus Umwelt- und Landwirtschaftsministerium im Auftrag seines Herren jedenfalls mit der einfachen Feststellung, es habe keinen Sinn, einen Schönheitswettbewerb zwischen den unterschiedlichen Konzepten auszumachen, "nur weil ein Papier einen Punkt mehr hat als andere".

Lang war die Schlange der Kartensuchenden vor dem Konzerthaus, der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt: Die Verdi-Festtage mit dessen Messa da Requiem zu beginnen, weckte Hoffnungen auf einen pointierten Brückenschlag zwischen prallem Diesseits und ewigem Jenseits. (Etwa wie in Gustav Mahlers "Trinklied vom Jammer der Erde", wo erhobenen Bechers zunächst die grausige Endlich- und Vergeblichkeit des Lebens beschworen wird - und dann erst der Wein die Kehlen hinunterstürzt.

Von Ulrich Amling

ARD und ZDF haben sich deutsche Senderechte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gesichert. Wie ZDF und Kirch Gruppe am Montag mitteilten, können die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten bei der nächsten WM in Japan und Südkorea 24 der insgesamt 64 Begegungen live übertragen, dabei Eröffnungsmatch, Halbfinals und Finale sowie alle Spiele der deutschen Nationalelf.

In Großbritannien herrscht Unsicherheit über die Fortsetzung der amerikanisch-britischen Überwachungsflüge im Süden des Irak. Die britische Zeitung "The Guardian" hatte berichtet, die britische Regierung wolle der künftigen US-Regierung die Einstellung der Überwachungsflüge vorschlagen.

Die Förderbänder in den Lausitzer Tagebauen laufen wieder schneller. Im vergangenen Jahr habe die Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft 55 Millionen Rohbraunkohle gefördert, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die Umsetzung eines der ehrgeizigsten energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, die Einführung einer nationalen Quote zum Verkauf von Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bis zum Sommer, wird immer unwahrscheinlicher. Wie am Montag aus Regierungskreisen zu erfahren war, liegen der Bundesregierung seit dem Ende der vergangenen Woche zwei von ihr beauftragte unabhängige Rechtsgutachten vor, die die Vereinbarkeit des geplanten KWK-Quotengesetzes mit europäischem Recht anzweifeln.

Die braune Szene in Cottbus hat am Wochenende eine Art Doppelschlag hinnehmen müssen. Während mehr als 10 000 Demonstranten die überfällige Absage der Demokraten an Rassismus und Rechtsextremismus vortrugen, präsentierte die Polizei ihre lang vermisste Kampfansage.

Von Frank Jansen

Das Berliner Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) kann mit Hilfe eines neuen Lasergeräts das Vermessen von Gegenständen noch genauer machen. Ausgangspunkt der Entwicklung war das Vermessen von Turbinenschaufeln für die Firma Siemens, berichtete FBH-Mitarbeiter Andreas Klehr.

Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) ruft zur Unterstützung der antirassistischen Aktion "Noteingang" auf. Auch in Berlin gebe es viele Menschen, "die in ständiger Angst leben, auf offener Straße wegen ihres scheinbaren Andersseins von Neonazis bedroht und angegriffen zu werden", betonte er am Montag.

Die Investorengruppe Cobra will in absehbarer Zukunft rund zehn Prozent der Commerzbank-Anteile an ausländische Investoren verkaufen. Der Großaktionär von Deutschlands viertgrößter Bank teilte am Montag mit, zu diesem Zweck seien zeitlich befristete Optionen über zweimal 4,99 Prozent der Commerzbank-Aktien abgeschlossen worden.

Die USA setzten im Rahmen der Nato-Luftangriffe auf Bosnien und Jugoslawien (1995 und 1999) uranhaltige Munition wegen ihrer besonderen Sprengkraft ein. Das schwach strahlende Uran kann nach Auskunft von Forschern dem Menschen gefährlich werden, wenn er Staub von zerstörter oder beschädigter Munition mit Schadstoffen angereichert einatmet.

Nach Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat auch die SPD-Fraktion eine Änderung des Stasi-Unterlagengesetzes nicht mehr ausgeschlossen. Ihr innenpolitischer Sprecher Dieter Wiefelspütz sagte am Montag in Berlin, es müsse geklärt werden, "ob eine Klarstellung im Gesetz erforderlich sein wird".

Jugendliche Straftäter sollen nach Vorstellung des Bundesrates künftig schneller vor Gericht landen, um eine gewünschte erzieherische Wirkung zu erreichen. Nach einem Gesetzentwurf der Länderkammer soll das in der Strafprozessordnung vorgesehene so genannte beschleunigte Verfahren auch im Jugendstrafrecht Anwendung finden, berichtete der Bundestagspressedienst am Montag in Berlin.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Forderung der SPD nach einer längeren realen Lebensarbeitszeit zurückgewiesen. Dieser Vorschlag, der zuletzt von SPD-Generalsekretär Franz Müntefering vertreten wurde, komme angesichts der Massenarbeitslosigkeit zur Unzeit, sagte DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".