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Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) sieht sich weiter im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union. "Es liegt in der Natur der Sache, dass der Fraktionsvorsitzende in Frage kommt", sagte Merz am Donnerstag.

Von Robert Birnbaum

Vor 25 Jahren berichteten wir:Mit einem großen Kostümball "rouge et noir" im "Esplanade" am Potsdamer Platz will der Veranstalter, die "Allgemeine Gastronomie und Veranstaltungs GmbH", neues Leben in das ehemalige Grand-Hotel bringen. Der Ball, zu dem nach Mitteilung des Veranstalters bereits zahlreiche Berliner Prominente aus Kunst und Politik zugesagt haben sollen, findet am 6.

Bund und Länder wollen sich im Bildungssystem künftig stärker für die Förderung der Chancengleichheit engagieren. Dazu soll besonders die frühe Förderung in Kindergarten und Grundschule ausgebaut werden.

Von Bärbel Schubert

Deutschland und Frankreich nehmen ihre regelmäßigen Transporte von Atommüll wieder auf. Nach einem gemeinsamen Abendessen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag teilten Bundeskanzler Schröder und Premierminister Jospin mit, bereits in zwei Monaten werde die Bundesrepublik deutsche Atom-Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague zurücknehmen und nach Gorleben bringen.

Von Robert von Rimscha

In tausenden Fällen sollen in mehreren australischen Krankenhäusern toten Kindern und Erwachsenen ohne Zustimmung der Familienangehörigen Organe entnommen worden sein. Im Staat Victoria erwägen sechs Familien Klage gegen ein Kinderkrankenhaus in Melbourne, weil Organe ihrer verstorbenen Kinder entfernt wurden.

Ein 40-jähriger Deutscher soll vermutlich noch in diesem Jahr im US-Bundesstaat Arizona hingerichtet werden, obwohl Zweifel an seiner Schuldfähigkeit bestehen. Nach Informationen der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" ist der in Düsseldorf geborene und zum Tode verurteilte Rudi Apelt von einem Psychiater für schwachsinnig befunden worden.

Illusionen und Lebenslügen haben den Zweck, die Welt zu vereinfachen, solange es geht - allerdings mit den typischen politischen Kosten der gegenseitigen Selbsttäuschung. Es war eine Lebenslüge zu behaupten, Deutschland sei kein Einwanderungsland.

Von Robert Leicht

Verstohlen kamen die Minister durchs zweite Kellergeschoss geschlichen, durch alte, fast vergessene Sicherheits- und Fluchtstollen. Oben, in der Hofburg, empfing sie ein historisch eisiger Bundespräsident; draußen hagelten Eier und Farbbeutel auf Hunderte Polizisten nieder; die EU-Bruderstaaten verweigerten ab sofort jeden Händedruck.

Von Paul Kreiner

Der Blümchencover ihrer neuen Platte Counterbalance" führt in die Irre: Harmful aus der Mainmetropole Frankfurt sind keine hippiesken Flowerpop-Jünger, sondern eines der am härtesten rockenden Noise-Trios dieser Tage. Ihr kompromissloser Brachial-Sound hat ihnen reichlich Kritiker-Meriten eingebracht.

100 000 Fans, 800 freiwillige Helfer, Flüge auf 150 Meter: Deutschlands zuletzt abgestürzter Überflieger Martin Schmitt soll sich bei der größten Skisprung-Party des Jahres neues Selbstbewusstsein für eine goldene Weltmeisterschaft holen. Nach dem Tiefflug auf den letzten Platz von Sapporo erwarten seine Anhänger an den drei Tagen von Willingen die Revanche gegen Polens Dauersieger Adam Malysz.

Noch erinnert der Umzugswagen des "Berliner-Carneval-Vereins 1968" eher an eine Festung aus dem dunklen Mittelalter, als an buntes Faschingstreiben. Dunkelbraun ist er gestrichen und aus massivem Holz gebaut.

Das Greencard-Kontingent von 10 000 Stelle wird nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, bis Sommer ausgeschöpft sein. Bisher seien rund 5000 Zusagen für ausländische Bewerber gemacht worden, erklärte Jagoda am Donnerstag im "Deutschlandradio Berlin".

Busfahrgäste, die es gewohnt sind, im Doppeldecker Platz zu nehmen, erhalten derzeit einen Vorgeschmack auf kommende Zeiten: Es wird bald noch weniger der Großen Gelben geben als heute. Seit Wochen muss die BVG auf vielen Linien Doppeldecker durch Eindecker ersetzen, weil ein großer Teil der älteren Busse repariert wird.

Von Klaus Kurpjuweit

Die Worte, die über ihn gesagt und geschrieben werden, ähneln sich: Ein aufrechter und lauterer Mann sei er gewesen, ein leiser Mensch, ohne Pathos im Reden und Tun. Und genau dieses Unpathetische ist Merkmal des wichtigsten Werkes von Ludwig Engelhardt - seines einzig wirklich bekannten Werkes.

Joshua Sobol, 61 Jahre alt, ist der prominenteste israelische Dramatiker und engagierter Friedensaktivist, der in Deutschland 1984 mit "Ghetto" unter Regie von Peter Zadek bekannt wurde. In seinen Theaterstücken "Die Palästinenserin" (1985) und "Das Jerusalem Syndrom" (1988) prangerte er die israelische Besatzung an und warnte davor, dass jüdische Extremisten den Nahen Osten in die Katastrophe führen.

"Geschmeido" - das Wort geht nur schwer über die Lippen, ist einem beim Aussprechen fast peinlich: "Kennst du schon die neue Platte von Geschmeido?" So traut sich eigentlich nur zu fragen, wer sicher ist, dass der Angesprochene die so benannte Gruppe kennt und für cool hält.

Wissenschaftler der Freien Universität (FU) Berlin verkündeten gestern eine "Ehestiftung" der besonderen Art: Die amerikanische Stiftung für Krebsforschung (National Foundation for Cancer Research, NFCR) und die FU Berlin gründen gemeinsam ein neues Krebsforschungszentrum. Das Berliner Zentrum soll in erster Linie erforschen, inwieweit Ergebnisse der RNS-Technologie für die Krebsforschung nutzbar gemacht werden können.

Die Branche der Unterhaltungselektronik ist im Funkausstellungsjahr optimistisch und erwartet ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 40 Milliarden Mark. Die gute Konjunktur sowie die Digitalisierung und neue Dienstleistungen werden das Geschäft beleben, sagte der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker.

SPD, Grüne und PDS haben sich gestern im Parlament für eine lückenlose Aufklärung problematischer Geschäfte der Bankgesellschaft und deren Tochterunternehmen ausgesprochen. Der Grünen-Fraktionschef Wolfgang Wieland sprach in der zeitweise sehr polemisch geführten Debatte von einer "Götterdämmerung des Systems Landowsky".

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Eigentlich hört sie es nicht so gern, weil es ein wenig überheblich klingt: Aber nur wenn Gabriele Rühling zustimmt, können im Bezirk öffentliche Bauprojekte verwirklicht werden. Man muss sich das so vorstellen: Die Diplom-Ökonomin prüft die Planungsunterlagen auf Behindertenfreundlichkeit.

Mozart wird gelobt, Paganini bejubelt. Sicher ist es zuviel verlangt von dem D-Dur-Violinkonzert KV 218, dass es vor interpretatorischem Furor sprühen sollte.

Von Sybill Mahlke

Es irritiert, die beiden Annas in "Die sieben Todsünden" von zwei Männern dargestellt zu sehen - das ist Absicht und soll den Blick schärfen. Regisseur Dietmar Seyffert will eine gewisse Künstlichkeit wie im asiatischen Theater erzeugen.

Die Verbraucherschutzorganisation "Aktion Bildungsinformation" darf wieder behaupten, der Logistikkonzern UPS stärke die Finanz- und Schlagkraft der Sekte Scientology. Das Berliner Landgericht hob gestern eine einstweilige Verfügung auf, die UPS gegen entsprechende Äußerungen des Vorsitzenden der Organisation, Eberhard Kleinmann, erwirkt hatte.

Nordrhein-Westfalen und Sachsen haben rechtliche Bedenken gegen die von der Bundesregierung beschlossene Tötung von bis zu 400 000 Rindern geäußert. Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) und Sachsens Gesundheitsminister Hans Geisler (CDU) sagten am Donnerstag, dass die Massenschlachtung womöglich gegen das Tierschutzgesetz verstoße.

Nein, sagt Peter Struck, wegen dieses Richterspruchs müsse man das Parteiengesetz nicht ändern. Die Reaktion des SPD-Fraktionschefs auf das Parteispenden-Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts ist ein wenig unorthodox.

Von Robert Birnbaum

Grüner Anti-Atom-Aktivist in Gorleben zu sein ist heutzutage nicht besonders heiter. Solange der Atomkonsens abstrakt blieb, hat sich die Basis mit dem Gedanken trösten können, dass die deutschen Atomkraftwerke demnächst ja Stück für Stück abgeschaltet werden.

Von Robert Birnbaum
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