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Winfried Schäfer hat kürzlich in einem Fernsehinterview noch mal klargestellt, dass er auf die ihm einst zugesagten Fahrkostenzuschüsse, rund 5000 Mark, auf keinen Fall verzichten werde. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Fußball-Regionalligisten Tennis Borussia, rufen solche kleinkrämerischen Forderungen des Ex-Trainers nur noch mitleidiges Kopfschütteln hervor, geht es doch am nächsten Mittwoch vor dem Arbeitsgericht in Berlin-Tiergarten um viel höhere Summen.

Von Karsten Doneck, dpa

Den grünen Bundesministern Joschka Fischer und Jürgen Trittin droht eine neue Debatte über die Trennung von Amt und Mandat. In einem von mehr als 50 Delegierten unterstützten Antrag für den Bundesparteitag im März in Stuttgart wird gefordert, dass grüne Minister nicht gleichzeitig Bundestagsabgeordnete sein dürfen.

Von Matthias Meisner

Seit fast fünfzehn Jahren schwanken Palästinenser und Israelis immer wieder zwischen Gewalt und Verhandlungen, ohne dass einer der beiden Wege zu einem dauerhaften Abkommen geführt hätte. Die Wahl in Israel wird an diesem Muster kaum etwas ändern.

Kurz vor seinem Amtsantritt als Kulturstaatsminister argumentierte der Philosoph Julian Nida-Rümelin im Tagesspiegel gegen eine kategorische moralische Unzulässigkeit der sogenannten "verbrauchenden" Embryonenforschung. Ein unbedingtes moralisches Verbot, so Nida-Rümelin, könne nur mit der Verletzung der Menschenwürde begründet werden.

Die Unheil kündenden Träume der Nibelungen-Recken von Friedrich Hebbel gehen in Erfüllung. Das gehört sich so.

Von Christoph Funke

Die Kommission unter Vorsitz der CDUPolitikerin Rita Süssmuth, die sich im Auftrag der Bundesregierung mit der Frage beschäftigt, wie Zuwanderung nach Deutschland geregelt werden soll, will im Frühsommer ihre ersten Ergebnisse vorstellen. Das wird auch Zeit, denn den Bundeskanzler plagt erkennbar die Ungeduld.

Lange genug haben Berlins Klavierfans auf einen Konzertauftritt Severin von Eckardsteins warten müssen. Fast anderthalb Jahre ist es jetzt her, dass der Nachwuchsstar der HdK beim Münchner ARD-Wettbewerb triumphierte, jetzt tritt er hier endlich außerhalb des Hochschulrahmens in der Reihe "Debüt im Deutschlandradio" auf.

Nein, sagt Angela Merkel dem Privatsender RTL, nein, es gebe keinen Machtkampf in der Union: "Es gibt den Versuch und das Ansinnen, im Jahr 2002 gestärkt und stark als gemeinsame Truppe in die Bundestagswahl zu ziehen." Der Satz klingt gequält.

Von Robert Birnbaum

Merkel, Merz und Stoiber, Teil 33 der endlichen Geschichte. Denn so viel steht immerhin fest: Für die Wahl 2002 wird es einen Kanzlerkandidaten der Union geben.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Langsam breitet er seine Schwingen aus, grobkörnig flimmert sein Körper am Horizont, ein Flügelschlag - und dann ist er auch schon wieder verschwunden. Ein flüchtiger Schatten, entsprungen aus Tristan und Isoldes Liebesblick.

Von Ulrich Amling

Eigentlich ist er mit seinen 77 Jahren zu alt, um noch als Hoffnungsträger zu gelten. Dennoch wäre bei der Wahl zum israelischen Ministerpräsidenten die Kanditatur von Shimon Peres an Stelle von Ehud Barak die einzige Möglichkeit gewesen, die Linke und die israelischen Araber zu mobilisieren - und den Sieg von Ariel Scharon noch einmal in Gefahr zu bringen.

Frankreich ist bereit, in der Außenpolitik wesentlich enger als bisher mit der deutschen Bundesregierung zusammenzuarbeiten. Auch bei der Erweiterung der Europäischen Union (EU) und in der Agrarpolitik will Paris gemeinsame Positionen mit Berlin erarbeiten.

Von Eric Bonse

Die PDS ist um ihre Rolle nicht zu beneiden. Stellvertretend reckt sie die sehnige Arbeiterfaust, wenn mal wieder Angriffe des Monopolkapitals auf die Kleinrentner angesagt sind, behutsam pflegt sie die Soljanka-Kultur gegen das globale Herumwhoppern und staubt gern kokett die Bilder von Rosa und Karl ab.

Das Gelände der ehemaligen Sandmännchenstudios am Hultschiner Damm 146 wird wohl noch eine Weile ein Schandfleck bleiben. Der Bezirk hat jetzt mit einer so genannten Veränderungssperre den Plänen des Eigentümers und Investors vorerst einen Riegel vorgeschoben: Die Urbania GmbH will den Komplex abreißen und dort ein zweigeschossiges Gebäude mit einem Lebensmittel-Discounter sowie einem Jugendclub errichten.

Mit der Vorlage des Gesamtgutachtens zur Lage am deutschen Baumarkt und der Überlebensfähigkeit des Baukonzerns Philipp Holzmann bei der EU-Kommission ist die Prüfung der öffentlichen Beihilfen für die Firma in die entscheidende Phase getreten. Das Gutachten sei bei der EU-Kommission eingetroffen, hieß es am Freitag in EU-Kreisen.

Im Flow-Tex-Betrugsverfahren haben Gläubiger Forderungen in Milliarden-Höhe angemeldet. Wie der Insolvenzverwalter am Freitag im badischen Achern mitteilte, haben Schuldner Ansprüche von mehr als vier Milliarden Mark geltend gemacht.

Wenn sich der zierliche Klaviervirtuose mit dem leicht weltabgewandten, philosophisch nachdenklichen Gesichtsausdruck an den Flügel setzt und Schuberts "Wanderer-Fantasie" spielt, dann klingt etwas an von Anatol Ugorskis eigener, tragischer Wanderschaft. Nach der bitteren Auswanderung aus Rußland begann für ihn 1990 in Berlin eine zweite, fast wirklichkeitsfremde, geradezu traumhafte Karriere.

Es war die Zeit, als das Fernsehspiel noch nicht "TV Movie" hieß und Intendanten öffentlich-rechtlicher Sender mühelos als Ordinarien philosophischer Fakultäten durchgehen konnten. In "Alma Mater", dem 1969 hoch umstrittenden TV-Stück von Dieter Meichsner und Rolf Hädrich, mimt der seinerzeitige Südfunk-Chef Hans Bausch einen Dekan an der Freien Universität Berlin, man entdeckt Dieter Wedel als Kleindarsteller und Claus-Theo Gärtner ("Ein Fall für Zwei") ist Studentenfunktionär.

Die Krise der Bankgesellschaft Berlin hat nach Angaben der Betreiber keine Auswirkungen auf den Eurospeedway Lausitz. Das Unternehmen sei zwar Projektträger und Teil-Finanzier der 120 Kilometer südlich Berlins gelegenen Rennstrecke gewesen.

Von
  • Reinhart Bünger
  • Claus-Dieter Steyer

Die Londoner Osteuropabank wird den EU-Beitrittsländern weiter finanziell unter die Arme greifen. Wie der Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Jean Lemierre, am Donnerstag gegenüber dem Tagesspiegel erklärte, gebe es keinen Grund, sich aus den mittel- und osteuropäischen Reformstaaten, die die erste Phase der Transformation erfolgreich abgeschlossen hätten, zurückzuziehen.

Der "Fachverband Hut und Mütze" der Bekleidungsindustrie hat dankenswerterweise auf die Unverzichtbarkeit einer Herren-Kopfbedeckung hingewiesen. Egal ob bei Arbeit oder Freizeit ließen die Kollektionen, die auf der Kölner Herren-Mode-Woche präsentiert werden, keinen Wunsch offen.

Wenn der Geschäftsführer im Quartier 206 mit seinem Parteigenossen Peter Strieder mal ungestört "kungeln" will, lädt er ihn in die Charlottenstraße 35 ein. Wolfgang Nagel raucht zwar nicht, gehört aber gern zu den Mitgliedern der Havanna Lounge - "hier sitzt man ungestört".

Das Berliner Entsorgungsunternehmen Alba hat die Einführung eines Pflichtpfandes auf Getränkeverpackungen in Deutschland ab dem kommenden Jahr heftig kritisiert. Alba-Chef Eric Schweitzer warf Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne) am Freitag die "Durchsetzung ökologischer Ziele mit den Instrumenten der 70er Jahre" vor.

Die Idee scheint bestechend: Ein Unternehmen bietet seine Waren sowie Dienstleistungen an und siedelt seine Kunden, kleine und mittelständische Unternehmen, gleich mit an. Dafür werden ihnen günstige Gewerbeflächen mit Mieten von einer bis zwölf Mark pro Quadratmeter geboten.

Niemals werden wir Herbert Wehner im Hotel Lux sehen. Seine Vergangenheit bleibt im Schatten, denn allenfalls ein paar vergilbte Schwarz-WeißFotos dokumentieren, dass es vor dem geläuterten Sozialdemokraten Wehner diesen anderen, den Kommunisten gegeben hat.

Von Tissy Bruns

Daniela Sauter ist keine, die schon als kleines Mädchen ihre Puppen mit Sandkuchen bewirtete. Niemand hätte gedacht, dass die selbstbewusste Frau einmal in einem Metier landet, in dem man sich selbst sehr zurücknimmt und den Kunden zum König erklärt.

Von Christine-Felice Röhrs

Das Aquarium des Zoologischen Gartens ist um mehrere Steinkorallen reicher: Als kleine Ableger wurden die Zweig- und Schalenkorallen im Salzburger Naturkundemuseum eigens für Berlin gezüchtet. Die Zoo-Mitarbeiter hoffen, dass sich die "Neuen" ebenso gut einleben wie einst die australischen Korallen und vielleicht schon bald ein echtes, wenn auch kleines Korallenriff bilden.