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Die Richter haben in der letzten Zeit viel Kritik einstecken müssen: Wenn es um Neonazi-Aufmärsche am Brandenburger Tor ging, die Sittenwidrigkeit der Prostitution oder die Parteienfinanzierung der CDU. Einen Grund zur Reue sieht der Präsident des Berliner Oberverwaltungsgerichts (OVG) nicht.

Von Katja Füchsel

Die Gründungsfirmen der Stiftungsinitiative für ehemalige Zwangsarbeiter haben die Bereitschaft signalisiert, ihre Zahlungen zu erhöhen, um die zugesagte Entschädigungssumme zu erreichen. Voraussetzung sei jedoch ein "positives Signal" der anderen Firmen, ebenfalls mehr zahlen zu wollen.

Britische Forscher haben neue Hinweise dafür gefunden, dass der Kannibalismus zu Beginn der römischen Besetzung vor 2000 Jahren auf der Insel noch lebendig war. Die Archäologen stützen sich auf Knochenfunde in der westenglischen Grafschaft Gloucestershire.

Die Führung der Palästinenser hat zunächst zurückhaltend auf die Entscheidung der isarelischen sozialdemokratischen Arbeitspartei zur Koalitionsbildung mit dem rechtsgerichteten Likud-Block unter Ariel Scharon reagiert. Es handle sich um eine innere israelische Angelegenheit, betonte der palästinensische Unterhändler Sajeb Erakat in Gaza-Stadt.

Ein umstürzendes Hochregallager hat am Montagabend das Dach des Möbelhauses Höffner in der Weddinger Pankstraße durchschlagen. In die Decke eines Verkaufsraums wurde ein Loch von vier mal fünf Metern geschlagen, ein Stahlbetonträger zerbrach.

Mit einem ausgeklügelten Gutschein-System könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin die Tagesbetreuung von Kindern grundlegend verbessert werden. Wie soll das aussehen?

Zwei 33-jährige Männer haben am Montagabend in einer Pizzeria in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) vier italienische Mitarbeiter ausländerfeindlich beschimpft und mit einer Pistole bedroht. Sie standen unter erheblichem Alkoholeinfluss, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Vor 25 Jahren berichteten wir: Marscherleichterung im Papierkrieg des Reise- und Besucherverkehrs kündigt sich an: Vom Ende kommender Woche an werden in allen fünf West-Berliner Besucherbüros die Empfänger der grünen Ein- und Ausreisekarten auf den Vorderseiten der Papiere ihre Personalien beim Abholen des Besuchs-Berechtigungsscheins bereits eingetragen vorfinden. Zur Zeit obliegt diese Schreibarbeit noch dem Besucher selbst.

Damit auf der Bühne alles klappt, muss es hinter den Kulissen erst recht stimmen. Das gilt auch für das erste HipHop-Musical der Welt, "West End Opera", bei dem der Tagesspiegel jetzt Schülern seines Zeitungsprojektes "Klasse!

Von Annette Kögel

Dass es in den Reihen der Modeschöpfer und Models speziell in Mailand grundsätzlich etwas lockerer zugeht, ist nicht neu - Skandale um eifersüchtige Modeschöpfer, Reality-Soups bis zum Mord wie am Chef des Hauses Gucci, millionenschwere Anklagen wegen Steuerhinterziehung haben die Italiener an die Existenz eines "Sündenpfuhls" ("il Messaggero") gewöhnt. Doch vor drei Jahren, Gianni Versace war gerade in den USA ermordet worden, gelobte die Designer-Szene in der lombardischen Hauptstadt Besserung: schließlich wolle man sich einerseits von dem in Sachen Mode aufstrebenden Rom nicht wegen allzu lasziven Umgangs mit der Moral Schelte einhandeln, andererseits möchte man auch die schon lange gehegte Absicht, Paris ebenbürtig zu werden, nicht unnötig gefährden.

Von Werner Raith

Als Einspringer kann man viel verspielen - oder viel gewinnen. Der junge, in Berlin ausgebildete und am Bremer Theater tätige Gabriel Feltz, der für den erkrankten Mark Wigglesworth beim Deutschen Symphonie-Orchester in die Bresche gesprungen ist, hatte das Glück, das Können und somit den Erfolg auf seiner Seite.

In Berlin ist alles noch so Neue immer schon mal dagewesen. Um dem kindischen Preußenbild waffenstarrender Räuberei zur Abwechslung mal was Vernünftiges hinzuzusetzen, wollen wir vom Fleisch sprechen, vom sowohl bekömmlichen wie wohlfeilen Fleisch und staatlichem Verbraucherschutz vor 260 Jahren in Berlin.

Einen ehrwürdigen Eindruck vermittelte die Verwaltungsgerichtsbarkeit nicht unbedingt, als sie am 1. März 1951 in Berlin ihren Dienst aufnahm: Die Richter arbeiteten in Diensträumen, die der Schwamm befallen hatte, die öffentlichen Sitzungen wurden in fensterlosen Kellerräumen abgehalten.

Von Katja Füchsel

Dem öffentlich-rechtlichen Inforadio scheint ein Erfolgsformat abhanden zu kommen. Der "Pressetreff" am kommenden Sonntag ist der vorläufig letzte, heißt es aus dem Umfeld des Senders Freies Berlin (SFB).

Von Joachim Huber

Erstmals unterstützt jetzt die Bundesregierung kleine Initiativen in den neuen Bundesländern, die sich gegen den Rechtsextremismus unter Jugendlichen wenden: im Rahmen des neuen Aktionsprogramms "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Familienministerin Christine Bergmann (SPD) stellte es am Dienstag in Berlin vor.

Einen Tag vor Beginn der Vermittlungsgespräche über den geplanten Aufbau der zusätzlichen privaten Altersversorgung im Rahmen der Rentenreform hat der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Franz Thönnes an die Kompromissbereitschaft der Union appelliert. CDU und CSU müssten nun zeigen, "ob sie blockadesüchtig oder vermittlungsbereit sind", sagte Thönnes am Dienstag in Berlin.

Sachsens ehemaliger Finanzminister Georg Milbradt (CDU) hat sich vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages hinter Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) gestellt und die Anmietung eines Behördenzentrums in Leipzig-Paunsdorf von 1993 verteidigt. Diese Entscheidung sei unter den damaligen Umständen richtig und ohne Alternative gewesen, sagte Milbradt.

Der am Montag von Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp präsentierte Sanierungsplan für den Autokonzern ist bei Analysten auf ein unterschiedliches Echo gestoßen. Auch die Börse quittierte das Vorhaben, die Konzerntochter Chrysler bis zum Jahr 2002 in die schwarzen Zahlen zu führen, unentschlossen.

Der amerikanische Computernetz-Ausrüster 3Com Corporation will 1200 Mitarbeiter oder zehn Prozent seiner Beschäftigten entlassen. Dies teilte die Gesellschaft aus dem kalifornischen Santa Clara am Montagabend nach Börsenschluss mit.

Das von EU-Kommissar Franz Fischler vorgeschlagene neue Schlachtprogramm für ältere Kühe wird voraussichtlich auch gegen den Widerstand Deutschlands eingeleitet werden. Die EU-Kommission sei verpflichtet, ihre Verantwortung wahrzunehmen und den Rindfleischmarkt zu stützen, hieß es aus der Umgebung Fischlers, nachdem der EU-Agrarrat in der Nacht zum Dienstag ergebnislos auseinandergegangen war.

Die Bundeskulturpolitik darf nach Ansicht von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin nicht den Eindruck erwecken, "als wäre sie allein oder überwiegend für Berlin zuständig" oder dass man in der Hauptstadt einen "zweiten Kultursenator etablieren" wolle. "Das kann es nicht sein", sagte der SPD-Politiker im Sender MDR-Kultur.

In Mosambik überschwemmte das Hochwasser den Ort Marromeu, als die Evakuierungen noch im Gange waren. Das Hochwasser wird aus dem zum Bersten gefüllten Staudamm Cahora Bassa gespeist, der die Fluten nicht mehr halten kann, und aus dessen Schleusen deshalb gigantische Wassermassen in die darunter liegenden Überschwemmungsgebiete donnern.

Auf einer der bekanntesten Brachen der Stadt, am Kunsthaus Tacheles an der Oranienburger Straße in Mitte, sollen Wohn- und Gewerbehöfe mit Restaurants und Geschäften, zwei neue Plätze, noble Wohngebäude und ein Hotel entstehen. Die nur wenige hundert Meter entfernten Hackeschen Höfe und die alten Friedrichstadtpassagen, die ursprünglich auf der rund zwei Hektar großen Brache standen, sind Vorbilder für das so genannte Johannisviertel, das die Fundusgruppe an dieser Stelle plant.

Nach der Zustimmung der Arbeitspartei zur Bildung einer großen Koalition mit dem rechtsgerichteten Likud-Block will Israels künftiger Ministerpräsident Ariel Scharon Verhandlungen mit den ultranationalistischen und religiösen Parteien aufnehmen. "Ein Hindernis für die nationale Einheit ist überwunden", sagte Scharons Sprecher Ranan Gissin am Dienstag.

Der Irak lehnt UN-Kontrollen seiner Rüstung weiterhin strikt ab. Zum Ende des ersten Tages zweitägiger Gespräche mit UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte der irakische Außenminister Mohammed Said el Sahaf am Dienstag in New York, es werde keine Inspektoren im Irak geben, "selbst wenn die Sanktionen vollständig aufgehoben werden".

Politik dürfe bei der Entscheidung keine Rolle spielen. Diese Losung hatte IOC-Chef Juan Antonio Samaranch seinen Delegierten mit auf den Weg gegeben, als sie vergangene Woche zur Abschlussprüfung nach Peking reisten.

Der 7. November 2000 war nicht nur der Beginn einer fünfwöchigen Zitterpartie für jene beiden, die Bill Clinton im Weißen Haus nachfolgen wollten.

Von Robert von Rimscha
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