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Immer wieder aufs Neue erwischt sich Marcel Tiemann dabei, dass er in Gedanken versunken sein Telefon anstarrt. Klingelt es plötzlich, dann hofft er in seiner Wohnung in Monte Carlo nur eines: Jemand möge ihn auffordern, schnellstens in die USA zu kommen.

Von Hartmut Moheit

Jürgen Rüttgers hat noch die falsche Platte aufgelegt: "Die Debatte hier in Berlin hat den Wahlkämpfern nicht geholfen", merkt der nordrhein-westfälische CDU-Chef am Montag früh an, als sich die CDU-Spitzen im Konrad-Adenauer-Haus zur Wahl-Nachbetrachtung treffen. Aber über Fehler der Vergangenheit und ähnlich unangenehme Dinge mag an diesem Tag keiner reden.

Von Robert Birnbaum

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat vor dem Übergreifen von Gewalt und Terrorismus vom Nahen Osten auf andere Teile der Welt gewarnt. Er hoffe, dass sich die israelische Führung darüber im Klaren sei, sagte Mubarak vor Beginn des arabischen Gipfeltreffens am Montag der Kairoer Tageszeitung "The Egyptian Gazette".

Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma hat am Montag Juri Smirnow zum neuen Innenminister ernannt. Nach Angaben eines Präsidentensprechers entließ Kutschma per Dekret den bisherigen Amtsinhaber Juri Krawtschenko.

Eine junge osteuropäische Jüdin (Christine Marx) im Backfischalter ist völlig vernarrt in einen General (Teo Vadersen), der auch Gedichte verfasst. In ihrer Begeisterung schreibt sie dem großen Unbekannten einen Brief, der ihr Leben auf den Kopf stellt.

Nahezu jeder zweite erwerbsfähige Türke ist arbeitslos - mehr als dreißig Jahre, nachdem die ersten Gastarbeiter in die Stadt kamen. Wer ist verantwortlich für die alarmierenden Zahlen?

Von Gerd Nowakowski

Ein Ärztehaus in der Kaiser-Wilhelm-Passage an der Hauptstraße (Schöneberg) gestern Vormittag. Die Patienten müssen mit "verkürzten Öffnungszeiten" Vorlieb nehmen: Ein bis zwei Stunden wollen die Praxen am Nachmittag schließen.

Eindeutige Entscheidungen, eindeutige Trends: Den Wahlforschern haben die Wähler im Südwesten am Sonntag wenig Kopfzerbrechen bereitet. Den Kopf zerbrechen, ja sogar Sorgen machen müssen sich nach den Ergebnissen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz dagegen die Grünen, wenn sie auf die Bundestagswahlen im kommenden Jahr blicken.

Von Albert Funk

In der Patriotismus-Debatte hat sich der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine vor den in die Kritik geratenen Bundespräsidenten Johannes Rau gestellt. In einer Zeit, in der ein Politikertyp vorherrsche, "der seine Meinung öfter wechselt als das Hemd", sei ein Bundespräsident von Vorteil, der ein "ausgewogenes Urteil" habe und sich selbst treu bleibe, schrieb Lafontaine in einem Beitrag für die "Bild"-Zeitung vom Montag.

Nach dem Baubeginn für die erste kommerzielle Transrapid-Strecke der Welt in Shanghai drückt das Entwicklungskonsortium in China weiter aufs Tempo: Wie aus einer deutschen Wirtschaftsdelegation verlautet, hat nun neben Peking auch Hongkong erstes Interesse an der Technik bekundet. Transrapid International, das Gemeinschaftsunternehmen von Thyssen-Krupp und Siemens, ist in China verstärkt auf Akquisitionstour.

Welches Kind hat nicht schon mal davon geträumt: Im Rampenlicht zu stehen und eine Rolle zu spielen, die so ganz andere Möglichkeiten bietet, als das tägliche Leben. Und dann auf dem Bildschirm als heldenhafter Abenteurer, romantische Prinzessin oder auch als ausgeflippter Jugendlicher zu erscheinen, im Klassenzimmer Autogrammkarten zu schreiben und auf der Straße von Bewunderern angesprochen zu werden.

Als Patricia Espinosa vor 30 Jahren in Mexiko-Stadt auf dem deutschen Humboldt-Gynmasium die Schulbank drückte, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass sie eines Tages ihr Land offiziell in Berlin vertreten würde. "Dass in einem wichtigen Land wie Deutschland eine Frau Botschafterin wird, zeigt, dass Mexiko eine moderne Demokratie werden will", sagte Espinosa, die sich am Montag bei einem Empfang vorstellte.

Der Atomausstieg soll noch in diesem Jahr gesetzlich verankert werden. Die Beratungen der beteiligten Ministerien würden "in Kürze abgeschlossen", sagte der Sprecher des Umweltministeriums, Michael Schroeren, am Montag in Berlin.

58 Schüler sind in der Nacht zum Montag bei einem Brand in einem Internat in Kenia qualvoll ums Leben gekommen. Die Jungen der Kyanguli-Schule in Machakos, rund 60 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Nairobi, wurden im Schlaf von den Flammen überrascht.

Von Malte Lehming

Vor 25 Jahren berichteten wir:Die Rekonstruktion der altstädtischen Gebiete in Ost-Berlin solle energisch in Angriff genommen werden, meldete die DDR-Nachrichtenagentur ADN nach einer SED-Parteikonferenz. Alte, wertvolle Fassaden sollen erhalten, Werkstätten mit Altberliner Kolorit neu gestaltet werden.

Ein Tokioter Bezirksgericht hat eine Entschädigungsklage von 40 Südkoreanern abgewiesen, die im Zweiten Weltkrieg von der japanischen Armee als Sex-Sklavinnen missbraucht oder als Zwangsrekruten eingezogen wurden. Der Richter begründete laut Nachrichtenagentur Kyoda sein Urteil damit, dass nach Völkerrecht einzelne Kriegsopfer derartige Entschädigungsklagen nicht gegen einen Staat einreichen könnten.

Die märkische PDS macht Druck, um den Weg für die Fusion von Berlin und Brandenburg zu ebnen: Nur durch eine bessere Zusammenarbeit könne bei den Menschen das Verständnis für den Sinn der Fusion wachsen, sagte Landeschef Ralf Christoffers. Fraktionschef Lothar Bisky meinte, dass maßgebliche Politiker der märkischen SPD und CDU die Fusion nicht wirklich wollten.

Zu den Stätten der "mörderischen Wissenschaft" in Dahlem führt der Historiker Wolfgang Wippermann am heutigen Dienstag. Auf dem späteren Campus der Freien Universität enstand in der NS-Zeit ein Zentrum der "Zigeunerforschung" - im "Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie menschlicher Erblehre und Eugenik".

Von Amory Burchard

"In Deutschland verwendete Heilpflanzen stammen aus ökologisch tragfähigen, ökonomisch sinnvollen und sozial verträglichen Nutzungen." Auf dieses gemeinsame Ziel haben sich Naturschützer, Vertreter der Pharmaindustrie, Behörden, Krankenkassen, Wissenschaftler und Ärzte in der vergangenen Woche bei einem ersten Treffen zu "Medizin und Artenschutz" geeinigt.

Von Roland Knauer

Ueli Roost, Konzernchef und Verwaltungsratspräsident der Schweizer Sulzer AG, hat am Montag alle Firmenfunktionen niedergelegt. Wie das Unternehmen mitteilte, ist der sofortige Abtritt Roosts eine Reaktion auf den Widerstand der Aktionäre und soll dazu beitragen, den unfreundlichen Übernahmeversuch des Financiers Rene Braginsky abzuwehren.

Ein Ende der seit Wochen anhaltenden Negativnachrichten aus dem Technologie- und Kommunikationsmarkt ist nicht in Sicht. Obwohl sich die Technologiewerte des Deutschen Aktienindex Dax und auch der Neue Markt am Montag von Vorwochenverlusten erholen konnten, überschattete eine Umsatzwarnung des Software-Herstellers Intershop AG den Börsentag.

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