Gedränge an den Bankschalten, Warteschlangen bis auf die Straße - diese Szenerie erinnert an die Zeiten der Begrüßungsgeld-Ausgabe nach der deutsch-deutschen Währungsunion. Doch den Wartestress kann man sich sparen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.01.2002 – Seite 2
Die Präambel des SPD/PDS-Koalitionsvertrages wird nicht nur einen nüchternen Blick auf die trostlose Finanzlage und einen optimistischen Blick auf die Zukunft Berlins werfen, sondern sich auch mit der deutschen Teilung, der SED-Herrschaft in der DDR und mit der historischen Rolle von Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland befassen. Am Text wird noch gefeilt, und die PDS legt Wert darauf, dass die Präambel nicht zum Schuldbekenntnis gerät, "aber wir werden zu einem vernünftigen Ergebnis kommen", sagt PDS-Fraktionssprecher Günther Kolodziej.
Vor 182 Jahren, am 2. Januar 1820, erlitt die deutsche Turnerbewegung von "Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn einen herben Rückschlag.
Aktuell Newsticker: Berlin Einem Elfjährigen sind am Mittag des Neujahrstages der kleine Finger und die Kuppe des Ringfingers der linken Hand durch einen Knaller abgerissen worden. Der Finger konnte im Krankenhaus nicht mehr angenäht werden.
Nach mehrtägiger Verzögerung ist am Mittwoch ein Vorauskommando der internationalen Friedenstruppe für Afghanistan in Kabul eingetroffen, darunter auch deutsche Soldaten. Das 25-köpfige Einsatzteam aus elf Staaten soll die in den kommenden Wochen geplante Stationierung der Friedenstruppe vorbereiten.
Zum Thema Online Spezial: Euro: Das neue Geld! Euro-Countdown: Die Serie im Tagesspiegel Euro-Memory: Passende Euro-Pärchen finden Ted: Der Euro - mehr Vor- oder mehr Nachteile?
Nun ist es also heraus: Das Kommando über die Afghanistan-Friedenstruppe soll die Türkei übernehmen, wenn die Briten den Oberbefehl in drei Monaten abgeben. Das klingt vernünftig - schließlich ist die Türkei das einzige moslemische Nato-Land - und ist doch für Deutschland nicht unproblematisch.
Zu einer Swing-Night lädt am 16. Januar der Nachtclub "Adagio" am Marlene-Dietrich-Platz 1 ein.
Ein Skandal? Das sagt sich leicht; wenn es um Parteispenden geht gleich drei Mal leichter, weil von der Spendenpraxis der Parteien nicht erst seit dem CDU-Skandal jeder Bürger jederzeit alles Schlechte zu glauben bereit ist.
Noch sind Berlins Ganoven nicht auf die Euro-Masche verfallen - noch nicht. Noch klingelte kein Trickbetrüger an den Türen, und auch Euro-Blüten sind - noch - nicht im Umlauf.
Edouard Marry (56) ist Psychotherapeut und Leiter einer Familienberatungsstelle des Caritasverbandes in Berlin. Sie sind fast dreißig Jahre in der Familienberatung tätig.
Seit der griechische Ministerpräsident Kostas Simitis in der Neujahrsnacht als erster Bürger seines Landes medienwirksam an einem Geldautomaten Euro-Banknoten zog, ist ein Geheimnis gelüftet. Vor den Fernsehkameras tippte der Premier in Großaufnahme die PIN 1, 2, 3, 4 in die Tastatur des Automaten.
Kürzlich haben chinesische Gentechniker eine Kreuzung von Mensch und Tier hergestellt, indem sie in dem entkernten Ei eines Kaninchens die Zelle eines Siebenjährigen einsetzten. Ziel dieser makabren Prozedur ist die Gewinnung von Stammzellen.
Das Berliner Handwerk schrumpft weiter. Im dritten Quartal 2001 beschäftigten die Betriebe 6,2 Prozent weniger Menschen und machten 5,4 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Landesamt Berlin am Mittwoch mit.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Der Berliner Schulsenator hat schon Ende 1974 beim Verband der Schulbuchverlage beanstandet, daß im Textteil einiger Schulbücher die Abkürzung BRD verwendet wird. Daraufhin habe der Verband die ihm angeschlossenen Verlage darauf hingewiesen, daß die "Bezeichnungsempfehlungen des Verbandes der kartographischen Verlage und Institute und des Verbandes der Schulbuchverlage e.
Fast die Hälfte der ostdeutschen Berufstätigen hat nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren. Während im Westen nur 13 Prozent Jobsorgen hätten, seien es in den neuen Ländern 45 Prozent, schrieb Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner in der "Thüringischen Landeszeitung".
"Auf ein Neues, Neuer Markt" möchte der Anleger dem Wachstumssegment der Deutschen Börse eigentlich frohgemut zurufen, wären die vergangenen zwölf Monate nicht als das Jahr der verfehlten Prognosen in die BörsenGeschichte eingegangen. Dazwischen gab es aber auch Kurioses, Hintergründiges und vielleicht Vergessenes.
Nicht den Fernseher! Nicht den Fernseher!
Auch Kofferträger gehören zu den Gewinnern der neuen Währung. Die Benimm-Fachfrau Inge Wolff empfiehlt als Dank für ihre Dienste ein Trinkgeld von einem Euro.
Eigentlich ist der Deutsche ja für das Schwere zuständig. Bratwurst, Bundeskanzleramt und Wagneropern zeugen davon und auch der Sport: Schumacher rast im tonnenschweren Formel-1-Boliden von Titel zu Titel, Georg Hackl rumpelt auf dem Rennrodel, und die Fußballnationalmannschaft zeigt Tugenden wie Kampf und Kraft, lässt eine kreative Spielkultur jedoch vermissen.
"Er war ein Held, voller Geheimnisse, von Frauen umschwärmt, er war furchtlos und starb jung." Kurz: ein preußischer James Dean.
Die Technische Universität Berlin hat die Umwandlungspläne für das FU-Klinikum Benjamin Franklin als nicht hinnehmbar abgelehnt. SPD und PDS stellten in ihren Koalitionsverhandlungen bereits abgeschlossene Hochschulverträge in Frage.
Es ist doch beruhigend, dass Jürgen Röber ein Mensch ist, um den man sich keine allzu großen Sorgen machen muss. Der Bald-Ex-Trainer von Hertha BSC hat weiterhin Lust an seinem Job und besitzt auch noch den nötigen Ehrgeiz, um erfolgreich arbeiten zu können.
Diesen Kater lieben Kinder. Findus ist frech, witzig und so pfiffig, wie sie selber gern sein würden.
Es gibt diese Gestalten in Romanen und Erinnerungen, die niemandem auffallen und ewig nur eine Nebenrolle spielen. Sie bleiben verschwommen, im Nebel, man nimmt sie hin und liest über sie hinweg.
Lucia Aliberti, Kent Nagano und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, dazu von Hannelore Elsner gelesene Texte: Der Abend im neuen Tempodrom am Anhalter Bahnhof hätte für rund 3000 Zuhörer so schön sein können. An der Kunst lag das "hätte" nicht.
Der Aha-Effekt stellt sich immer ein beim Blick auf die Tankstellen-Preisschilder. 0.
Im Miniaturmuseum Arikalex kann man jetzt, wie berichtet, außer Schloss Sanssouci, einem venezianischen Palast aus dem 16. Jahrhundert, einem gotischen Haus aus dem 14.
Eine Hand hinter der Gardine einer Bankfiliale in Prenzlauer Berg löste am Mittwochabend einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr aus. Passanten hatten um 19.
Dies ist ein Feinkostgeschäft, und deshalb sitzt man vor den Dosentomaten und den Teigwaren im Regal, vor den Farfalle und Fusilli, den Fettucelle und Fedelini, den Spaghetti und Capellini. Und herein spazieren die Mützen von Mitte: die gestrickten und die aus Filz, die gewobenen und die mit Zipfeln, das kaninchenfellene und sogar ein lederner Schlapphut.
Harald Schmidt, vor dessen Pointen nichts und niemand gefeit ist, der Herr über eine tägliche Fernsehshow, geht zurück in die Produktion: Als gelernter Schauspieler, der in den 80er Jahren gerne nach Stuttgart zu Claus Peymann gekommen wäre und stattdessen an den Städtischen Bühnen Augsburg landete, probiert Schmidt nun am Schauspielhaus Bochum die Rolle des lange stummen, dann aber in einen riesigen, atemlos irrwitzigen Monolog ausbrechenden Sklaven Lucky in Samuel Becketts "Warten auf Godot". Premiere ist am 6.
Wie lange ist das alte Geld noch gültig?In Deutschland hat die D-Mark mit dem Jahreswechsel ihre Funktion als allein gültiges Zahlungsmittel verloren.
Der große Ärger findet nicht statt. Verhaltensforscher hatten das reinste Chaos vorausgesagt.
Nachdem Familiensenatorin a.D.
Die letzten Wochen des vergangenen Jahres waren reichlich aufregend für den Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Spiele im Drei-Tages-Takt, dazu die Aufregung um Trainer Jürgen Röber - in all dem Trubel fanden die leitenden Angestellten des Vereins nicht einmal die nötige Ruhe für die obligatorische Weihnachtsfeier.
Die Schauspielerin Eileen Heckart, die am Broadway wie in Hollywood Erfolge feierte, ist tot. Die Oscar-Preisträgerin erlag im Alter von 82 Jahren einem Krebsleiden.
Der Abschied naht. Es sei seine letzte Neujahrsansprache, hatte Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf am Silvesterabend seine Landeskinder wissen lassen - und den Zeitrahmen für seinen Rücktritt weiter eingegrenzt.