Wo Du nicht bist, Herr Pianist, da schweigen alle Flöten, pflegte der alte Adenauer zu sagen und dabei bedeutungsvoll Daumen und Zeigefinger zu reiben. Das sollte, in die Metaphorik des Musischen transponiert, die schlichte Wahrheit demonstrieren, dass es ohne Geld nicht geht, dass ohne Geld nichts geht.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 19.06.2000 – Seite 3
Im öffentlichen Dienst hat am Montag die Urabstimmung über die in der vergangenen Woche erzielte Tarifeinigung begonnen. In den ÖTV-Bezirken wurde überwiegend mit einer Annahme der Vereinbarung gerechnet.
Wieder einmal hat die Polizei am Sonntag bei einem Schwerpunkt-Einsatz den Automarkt an der Beusselstraße überprüft. Dabei nahmen die Beamten einen Vietnamesen fest, der gefälschte Papiere bei sich hatte.
Vor dem Deutschlandbesuch des chinesischen Premiers Zhu Rongji in der kommenden Woche geistert er wieder zwischen Peking und Berlin: der Transrapid. China habe angeblich Interesse an der deutschen Magnetschwebetechnik, berichten deutsche Unternehmen und Politiker.
Am Sonntag hat Prinz Ernst August von Hannover mehrere Male in der "Bild"-Lokalredaktion Hannover angerufen und mit der Ressortleiterin Anne-Kathrin Berger uncharmante Gespräche geführt. Es fielen dabei aus seinem Mund Worte, die in der für ihr Zartgefühl weltberühmten "Bild"-Zeitung natürlich nur andeutungsweise nachgedruckt werden konnten: das klassische "A.
Mit tuckerndem Motor rollt die einmotorige "Robin" auf dem Vorfeld des Flugplatzes im brandenburgischen Strausberg aus. Fluglehrer Klaus Heinig öffnet die Haube des Schulflugzeugs.
Die EU-Kommission hat dem Fußball-Weltverband Fifa wegen seiner Regeln für Spielertransfers die Gelbe Karte gezeigt. Der Verband müsse bald Änderungsvorschläge vorlegen, sonst drohe ein Verbot wegen des Verstoßes gegen die EU-Wettbewerbsregeln.
Wenger will nichtArsene Wenger hat eine mögliche Ribbeck-Nachfolge abgelehnt und den Stil der deutschen Nationalmannschaft als "antiquiert" bezeichnet. In einem Interview mit dem Fachmagazin "Kicker" schloss der Trainer von Arsenal London ein mögliches Amt als Bundestrainer mit dem Hinweis aus, dass er in England noch zwei Jahre unter Vertrag stehe.
Ach so, mal wieder der Benzinpreis. Opel-Chef Robert Hendry meint, der teure Sprit sei mitschuld am Zustand seines Unternehmens.
Sogar in den englischen Medien ist die Reaktion fast einmütig. Wut, ja sogar Scham bestimmen die Berichterstattung über die Androhung des Europäischen Fußball-Verbandes (Uefa), England von der EM auszuschließen, sollte es noch einmal zu Ausschreitungen britischer Hooligans kommen.
Delegationen von Eritrea und Äthiopien haben am Sonntag einen Friedensvertrag unterschrieben - auf neutralem Gelände, in Algier. Im niedersächsischen Hannover jedoch, auf der Weltausstellung, gibt es die friedliche Koexistenz der beiden Länder schon seit fast drei Wochen.
Das Abitur verliert bei Eltern immer mehr an Attraktivität. Wünschten sich 1991 noch mehr als die Hälfte diesen Schulabschluss für ihre Kinder, so waren es bei der jüngsten Umfrage des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund nur noch 44 Prozent.
Der Boden Bebt. Ein dumpfes Grollen ertönt.
Alle wollen Spaß. Auch in der Politik.
Dienstag: HU; Dan Diner (Leipzig): "Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert", 16 Uhr, Universitätsstraße 3, Hörsaal 002.
Der erwartete Streit über den Atomkonsens zwischen Bundesregierung und Industrie ist bei den Grünen voll entbrannt. Während die scheidende Grünen-Sprecherin Gunda Röstel mit einer Zustimmung des grünen Parteitags zum Atomkonsens rechnet, zeigt sich ihre Amtskollegin Antje Radcke skeptisch.
Beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) im portugiesischen Feira hat sich am Montag zunächst kein unmittelbares Ende der Sanktionen gegen Österreich abgezeichnet. Der österreichische Regierungschef Wolfgang Schüssel (ÖVP) forderte die portugiesische Ratspräsidentschaft auf, noch bis zum Ende des Monats einen konkreten Plan zur Beendigung der Sanktionen vorzulegen.