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Die Schilder gekreuzter Messer und Gabel auf deutschen Autobahnen kennt jedes Kind. Doch sie verheißen meist nichts Gutes: Überteuerte Preise, Toiletten, die alles andere als einen Vertrauen erweckenden Eindruck machen, weshalb viele lieber gleich in den Wald gehen, lange Schlangen an der Kasse, ein unfreundliches Personal und ein Picknick-Areal, auf dem die vermeintlich Entspannung Suchenden von den Abgasen der ankommenden und abfahrenden Autos eingenebelt werden.

Die Bundesregierung will das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei der Meinungsbildung um Gen-Doping im Sport unterstützen. Kanzler Gerhard Schröder und IOC-Vizepräsident Thomas Bach verständigten sich beim Treffen in Berlin auf eine Kooperation des von Schröder eingesetzten Nationalen Ethik-Rates mit dem IOC.

Lange Zeit sah es so aus, als ob sie das Präfix ihres Namens vergessen hätten: Aus den Jazz Crusaders waren in den Siebzigern die Crusaders geworden, und ihre Musik hatte wirklich nur noch entfernt mit Jazz zu tun. Sie perfektionierten einen butterweichen Instrumentalsound und schafften mit hochkarätigen Gastvokalisten wie Boby Womack, Tina Turner oder Joe Cocker den Crossover in die Pop-Charts - mit dem von Randy Crawford gesungenen "Street Life" hatten sie sogar einen US-Top 10-Hit.

In diesen Tagen tingelt er mit geläuterten Neonazis über die Bühnen der deutschen Staatstheater. Vor Monaten hat er in Wien echte Asylanten in falsche "Big Brother"-Container gepfercht.

Als Mustafa Sarp vor ein paar Tagen im Fernsehen hörte, dass Deutschland mehrere Zehntausend neue Arbeitskräfte aus dem Ausland sucht, spitzte er die Ohren. "Ich würde sofort gehen", sagt der 21-jährige Istanbuler.

Von Susanne Güsten

Ein Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien wird immer wahrscheinlicher. Die Bundesregierung richtet sich darauf ein, in acht bis zehn Tagen ein Mandat zu beschließen, das der Bundestag in einer Sondersitzung billigen müsste.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Hans Monath

Embryonale Stammzellen - die Frage, ob man mit ihnen forschen darf oder nicht, spaltet in Deutschland Wissenschaft und Politik. Am Montag will der Nationale Ethikrat erste Ergebnisse seiner Arbeit präsentieren.

Von Malte Lehming

"Die haben uns hinters Licht geführt", zürnt am Freitagmorgen ein Unionsmann. Er meint das politisch, aber mehr noch im direkten Sinne.

Von
  • Hans Monath
  • Robert Birnbaum

Wenige Tage vor der Welt-Klimaschutzkonferenz in Bonn hat sich Bundeskanzler Schröder in die Bemühungen zur Rettung des Klimaprotokolls von Kyoto eingeschaltet. In einem Telefonat mit Japans Regierungschef Koizumi bat er seinen Kollegen eindringlich darum, an einem Kompromiss mitzuarbeiten.

Helmut Kohl zieht sich in seiner Trauer zurück. Am Tag nach dem Selbstmord seiner Ehefrau Hannelore hält sich der Alt-Bundeskanzler in seinem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim rund zwei Dutzend wartende Journalisten und kondolierende Bürger gleichermaßen vom Leibe.

Wie zuvor die Bundesrepublik hat auch Frankreich Israel zu mehr Kompromissbereitschaft im Nahost-Konflikt aufgerufen. Die Forderungen von Regierungschef Ariel Scharon für eine Umsetzung des Mitchell-Plans seien möglicherweise "niemals" zu erfüllen, sagte der französische Premierminister Lionel Jospin laut seinen Mitarbeitern am Freitag bei einem Gespräch mit Scharon.

Der Erzbischof von Genua, Kardinal Dionigi Tettamanzi, glaubt an die Kraft des Wortes. Der Dialog mit den Globalisierungs-Gegnern, sagte der Kardinal der Tageszeitung "La Repubblica", sei das einzige Mittel, um gewaltsame Zusammenstöße in der Hafenstadt am 20.

Von Albrecht Meier

Russland schlägt vor, bis zum Jahre 2009 die Anzahl der atomaren Sprengköpfe für alle Kernwaffenstaaten auf maximal 4000 zu begrenzen. Gegenwärtig verfügen die fünf Atommächte - Russland, die USA, Großbritannien, Frankreich und China - zusammen über 14 000 Sprengköpfe.

Von Elke Windisch

Alles begann einmal auf den Hochschulseiten des Tagesspiegels, die damals noch Campus-Seiten hießen - dort jedenfalls, wo das Sommerloch am tiefsten ist, weil an den Uniersitäten im Sommer einfach nichts passiert. Um das Loch zu füllen, schrieb Tagesspiegel-Redakteurin Dorothee Nolte einen Fortsetzungsroman: Eine Gruppe von Studenten am kulturwissenschaftlichen Institut der Berliner Humboldt-Universität, darunter die pummelige Britta und der verkopfte Literaturwissenschaftler Sigmund, wird bei Recherchen für ihre Examensarbeiten in eine Intrige um die exzentrische Schriftstellerin Lydia Ottone verstrickt - und entdeckt die verblüffende Nähe der Wissenschaft zum wahren Leben.

Die Staatsanwaltschaft hat im Fall der Bankgesellschaft seit Jahresbeginn in 68 Fällen ermittelt. 48 davon seien bereits wieder eingestellt worden, in 20 Fällen liefen die Untersuchungen noch, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Bürks am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss zur Bankenaffäre.

Von Ralf Schönball

Sterben ist eine schöne Sache, besonders, wenn damit eine Karriere als Serienheld zu Ende geht. Nie mehr den Anblick des grau gewordenen Autors ertragen müssen, der sich die Finger wundsaugt, um Folge 723 wenigstens ein bisschen über Niveau Ojeoje zu heben.

Die SPD-Fraktion hat Eckpunkte zur Zuwanderung beschlossen und die Union wieder zu einem Konsens aufgerufen. In sehr vielen Punkten gebe es Übereinstimmungen mit dem Konzept der CDU/CSU, betonte SPD-Fraktionschef Peter Struck am Freitag in Berlin.

Von Claudia von Salzen

In letzter Zeit häufen sich für Markus Burkhalter die seltsamen Erlebnisse. Der Stadionwart des Berner Wankdorf-Stadions trifft auf den Rängen der Fußballarena ältere Reisende aus Deutschland an, um deren Hals ein Fotoapparat oder eine Videokamera hängt.

Im vergangenen Jahr kamen die ersten Gerüchte auf, die Deutsche Telekom könnte es bei der Bewertung ihres Immobilienvermögens vor dem Börsengang 1997 nicht ganz genau genommen haben. Ende März 2000 verschreckte das Anlegermagazin "Die Telebörse" die Investoren mit einem großen Bericht darüber.

Gestern sah die Lage bei der CSU folgendermaßen aus: Stoiber möchte eigentlich, weiß aber nicht, ob er sich trauen darf und sagt deshalb, er wolle eigentlich eher nicht kandidieren. Glos sagt, man solle das noch nicht im Sommer entscheiden, nachdem er vorher gesagt hatte, auch eine frühere Entscheidung sei möglich.

Die Zahl der Meldungen über verdächtige Geldbewegungen in und aus der Schweiz ist im Vorjahr geringfügig gestiegen. Insgesamt gingen 311 Warnungen über dubiose Gelder in der Höhe von 655 Millionen Franken bei der staatlichen "Meldestelle für Geldwäscherei" ein, das sind nur 2,6 Prozent mehr als 1999.

Nur eine Institution in Berlin kann es sich leisten, dem neuen Senat den Fehdehandschuh hinzuwerfen: die Charité. Sie hat einen weltweiten Ruf, sie hat bei der Drittmitteleinwerbung für die Forschung unter den deutschen Universitätsklinika den ersten Platz errungen.

Fast wie im Märchen: Wenn Karl Wilhelm Graf Finckenstein durch die Straßen des kleinen Dorfes Alt-Madlitz fährt, zeigt er unentwegt nach links und rechts und sagt Sachen wie "alles neu", "vieles privat bezahlt" oder "wird alles noch besser".Am Straßenrand nehmen ältere Herren den Hut vom Kopf, winken die Frauen, wenn der Graf vorbeifährt.

Von Claus-Dieter Steyer

Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) kommt mit dem Verkauf von ehemals volkseigenen Landwirtschaftsflächen nicht so schnell voran wie erwartet. Nach der Novellierung des Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetzes (EALG) hatte sich die BVVG deutlich mehr Übertragungen an die Pächter von Agrarbetrieben erhofft.

Es ist immer noch eine seltsame Konstellation: Joschka Fischer spricht für einen deutschen Militäreinsatz in Mazedonien, Volker Rühe dagegen. Wer die Dynamik in der gestrigen Bundestagsdebatte verstehen will, muss sich einige Jahre zurückversetzen.

Von Hans Monath

Vor ein paar Monaten fragte das Forum Ostdeutschland der SPD in Leipzig, ob es noch eine DDR-Literatur gibt oder ob diese Teil einer gesamtdeutschen Literatur geworden ist. Eine Diskussion drehte sich um "Freiheit und Fremdheit, Melancholie und Satire: Literatur im Aufbruch", die ich durch einige pointierte Thesen in Gang setzen sollte.