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In deutlicher Form hat der Vorsitzende des Nationalen Ethikrats dargelegt, was sein Gremium alles nicht leisten wird. Die Forschung auf dem Gebiet der sich rasant entwickelnden Gentechnik werde man weder steuern, noch verbieten können, sagt Spiros Simitis.

Die ganze Welt blickt auf Japan. Nur wenn das Land das Klimaschutz-Abkommen beim Bonner Gipfel unterstützt, ist das Kyoto-Protokoll noch zu retten, obwohl die USA den Vertrag inzwischen ablehnen.

Von Dagmar Dehmer

Von solchen Nachrichten lässt sich der Bundeskanzler gerne im Urlaub aufschrecken: Die neue BMW-Fabrik wird in Leipzig gebaut und nicht in Tschechien oder Frankreich. Und Gerhard Schröder lässt aus Italien vermelden, er erkenne in der Investitionsentscheidung "ein klares Zukunftssignal für Ostdeutschland".

Die den Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für die Freilassung der vier noch inhaftierten Teilnehmer der Berliner Konferenz einzusetzen. Eine Reise von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Teheran solle an diese Bedingung geknüpft werden, sagte Vorstandsmitglied Ralf Fücks bei der Vorstellung des Buches "Eine Konferenz und ihre Folgen.

Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav hat eine junge Frau begnadigt, die wegen Mitwisserschaft an der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzak Rabin eine Haftstrafe verbüßt. Dies meldeten am Mittwoch israelische Medien.

Marcio Amoroso ist der teuerste Einkauf der Bundesligageschichte, und doch blieb ihm bei seiner Deutschland-Premiere nur eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt stand am Dienstagabend ein Mann, der in der Bundesliga schon länger bekannt ist.

Zwei Tage vor Beginn des G-8-Gipfels in Genua ist in Italien erneut eine Briefbombe explodiert. Bei der Detonation in einem Fernsehsender von Regierungschef Silvio Berlusconi in Mailand erlitt eine Mitarbeiterin am Mittwoch Brandwunden, wie der Sender berichtete.

Nach heftiger, auch innerparteilicher, Kritik wird die PDS im Leitantrag für ihren Parteitag im Oktober in Dresden auf Lob für die SED verzichten. Der Vorstand verständigte sich nach Informationen des Tagesspiegels auf eine Neufassung des Papiers und setzt sich jetzt deutlich kritischer mit DDR-Geschichte auseinander.

Von Matthias Meisner

Es gibt Kollegen, die fahren jetzt nach Palma de Mallorca, um in der Fischhalle am Ende der Placa Olivar einzukaufen. Da liegen sie, die kleinen und großen, glitschigen und schuppigen Fische, von denen kein Nordländer einen Namen weiß, deren Geruch aber noch Wochen nach dem Urlaub nicht aus der Nase will.

Viel Hoffnung bringt keiner der Umweltminister der Welt mit, die am Donnerstag in Bonn eintreffen. Das Kyoto-Abkommen zum Klimaschutz ist nur dann noch zu retten, wenn Japan den Vertrag unterschreibt.

Von Dagmar Dehmer

Wertpapierkennnummer: 890 895 Kurs-Gewinn-Verhältnis (2000): 7,16 Dividende: 0,30 Euro Kurs: 12,40 Euro (15 Uhr) Fazit: Der kanadische Nickelproduzent ist hochprofitabel, der sechsmonatige Streik verdaut. Die günstige Bewertung lädt zum Kauf ein.

Alles wie immer, mochten sich viele Staats- und Regierungschefs gedacht haben, als sie vor Wochen den G 8-Wirtschaftsgipfel in Genua planten: Armutsbekämpfung, eine neue Welthandelsrunde, Gespräche über die Lage der Weltwirtschaft setzten sie auf die Agenda. So weit, so gewöhnlich.

Der CDU-Spitzenkandidat und Fraktionschef Frank Steffel rechnet damit, dass der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen 2002 auf Platz 1 der CDU-Landesliste in den Deutschen Bundestag einzieht. Dies wäre "eine richtige Entscheidung, die ich ausdrücklich unterstütze", sagte Steffel gestern.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die finanziell angeschlagene Wohnungsbaugesellschaft Marzahn (WBG) soll an die DeGeWo verkauft werden - zum symbolischen Preis von einem Euro. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will dadurch das marode Unternehmen wieder in Schwung bringen, wie seine Sprecherin Petra Reetz vorsichtig formuliert.

"Die wirtschaftliche Lage der städtischen Wohnungsgesellschaften ist - abgesehen von Marzahn - außerordentlich stabil", versicherte gestern im parlamentarischen Bauausschuss Ludwig Burkardt vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Finanzstaatssekretär Frank Bielka bezeichnete die Gesellschaften sogar als ruhenden Pol auf dem schwer beeinträchtigten Immobilienmarkt.

Hartmut Meyer dürfte sich zu früh gefreut haben. Zwar kommt Brandenburgs Bauminister im aktuellen LEG-Rechnungshofbericht zunächst ungeschoren davon: Die Rüge der Finanzkontrolleure richtet sich vorwiegend gegen das Finanzressort, gegen die Ex-Ministerin Wilma Simon.

Von Thorsten Metzner

Im Islam sind es die weißen Rosen, die aus den Schweißtropfen des Mohammed bei seiner Himmelfahrt entstanden sein sollen, und deshalb als geheiligtes Symbol gelten. Wer rote Rosen verschenkt, wird auf der ganzen Welt verstanden - immer wieder tauchen sie als Symbol irdischer oder göttlicher Liebe auf.

Am Stadtrand von Belgrad, unweit der Residenz von Slobodan Milosevic, arbeitet der staatliche Fernsehsender RTS. Vor weniger als einem Jahr noch gehörte RTS zu den Machtinstrumenten des Mannes, der in Den Haag auf seinen Prozess wartet.

Von Caroline Fetscher

Letztes Jahr rückte Manfred Meihöfer mit seinem Ensemble aus Puppen und Gummitieren Schillers "Räubern" zu Leibe und landete einen Überraschungserfolg: Die gepriesene Produktion wurde zu diversen Theater-Festivals eingeladen. Beim "Götterleuchten" auf der Museumsinsel tritt die illustre Schar nun erneut an.

Auf den ersten Blick unterscheiden sich diese 65 Zentimeter großen Figuren aus Kautschuk deutlich in Haut-, Haar- und Augenfarbe sowie Kleidung. Doch dann wird klar, dass sie alles andere als individuell sind: Gesichtsmerkmale und Körperformen sind genormt.

Eindringlich lotst Sängerin und Violinistin Gabi Kenderesi die Band "Kampec Dolores" durch unberechenbare Soundgewässer - schrill rotierend in Folkrock-Strudeln, kopfüber durch elektronische Gischt, die deutlich von den Quellen kündet: Die hypnotisch-psychedelischen (Velvet) Underground-Pioniere schippern im Geiste mit. Kein Wunder, dass "Icon" Nico diese grenzüberschreitende Formation aus Ungarn förderte - als herausragende Umformer sich kreuzender Ströme im weltmusikalischen Ozean.

Der Bericht ist 168 Seiten stark, aber nicht nur deshalb eine harte Nuss. Die "Empfehlungen für Änderungen im Recht der Parteienfinanzierung", die die vom Bundespräsidenten berufene Kommission unter Leitung der Rechnungshofpräsidentin Hedda von Wedel am Dienstag vorgelegt hat, fordern weit reichende Konsequenzen aus dem CDU-Spendenskandal.

Von Robert Birnbaum

Ein starker Sommer für eine starke Minderheit: erst das Outing des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, dann die Lust- und Machtdemonstrationen am Christopher-Street-Day und gestern auch noch das Karlsruher Eilurteil in Sachen Homoehe.Gewiss, die Mehrheit der Richter hat keine endgültige Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des rot-grünen Lebenspartnerschaftsgesetzes gefällt.

Von Giovanni di Lorenzo

Die Kapverden - schon der Name atmet Melancholie. Wenn man sich jetzt noch eine einsame Inselgruppe im weiten Atlantik vorstellt, hat man eine vermeintlich plausible Erklärung parat, warum die Lieder von Cesaria Evora, der ungekrönten Königin kapverdischer Gesangskunst, bislang meist so traurig waren.

Tom Kummer war nicht der Erste, der Gespräche mit wichtigen Persönlichkeiten erfunden hat. Im Juli 1969, anlässlich der Landung von Neil Armstrong auf dem Mond, schwindelten australische Techniker, was das Zeug hielt.

Von Frank Noack