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Ein starker Sommer für eine starke Minderheit: erst das Outing des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, dann die Lust- und Machtdemonstrationen am Christopher-Street-Day und gestern auch noch das Karlsruher Eilurteil in Sachen Homoehe.Gewiss, die Mehrheit der Richter hat keine endgültige Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des rot-grünen Lebenspartnerschaftsgesetzes gefällt.

Von Giovanni di Lorenzo

Zwei Tage vor Beginn des G-8-Gipfels in Genua ist in Italien erneut eine Briefbombe explodiert. Bei der Detonation in einem Fernsehsender von Regierungschef Silvio Berlusconi in Mailand erlitt eine Mitarbeiterin am Mittwoch Brandwunden, wie der Sender berichtete.

Wieder beherrscht ein weltpolitisches Thema die Schlagzeilen der West-Berliner Blätter. Die drei Westmächte warnen in einer Note den sowjetischen Staatschef Chruschtschow vor einseitiger Veränderung des Status von West-Berlin.

Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav hat eine junge Frau begnadigt, die wegen Mitwisserschaft an der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzak Rabin eine Haftstrafe verbüßt. Dies meldeten am Mittwoch israelische Medien.

Für Wernhard Möschel, wissenschaftlicher Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium und ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission, ist der jetzt in Brüssel gefundene Kompromiss keine echte Lösung. Bereits im April hatte Möschel als Berichterstatter des Frankfurter Instituts, Kronberger Kreis deutlich gemacht, dass nach Ansicht der Wissenschaftler eine Aufhebung der Gewährträgerhaftung nicht ausreiche.

Am Stadtrand von Belgrad, unweit der Residenz von Slobodan Milosevic, arbeitet der staatliche Fernsehsender RTS. Vor weniger als einem Jahr noch gehörte RTS zu den Machtinstrumenten des Mannes, der in Den Haag auf seinen Prozess wartet.

Von Caroline Fetscher

Verboten: Barspenden von mehr als 2000 Mark; nachträglich gezahlte Einfluss-Spenden; Spenden öffentlicher Unternehmen; Konten im Nicht-EU-Ausland; Geldtransfers von der Fraktion zur Partei; die Verrechnung von Einnahmen mit Ausgaben zur Verschleierung von Vermögen. Unter Strafe gestellt: Parteichefs, Schatzmeister und Generalsekretäre von Bundes- und Landesverbänden werden für die vorsätzliche Fälschung von Rechenschaftsberichten mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft.

Von Robert Birnbaum

"Die wirtschaftliche Lage der städtischen Wohnungsgesellschaften ist - abgesehen von Marzahn - außerordentlich stabil", versicherte gestern im parlamentarischen Bauausschuss Ludwig Burkardt vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Finanzstaatssekretär Frank Bielka bezeichnete die Gesellschaften sogar als ruhenden Pol auf dem schwer beeinträchtigten Immobilienmarkt.

Die Kapverden - schon der Name atmet Melancholie. Wenn man sich jetzt noch eine einsame Inselgruppe im weiten Atlantik vorstellt, hat man eine vermeintlich plausible Erklärung parat, warum die Lieder von Cesaria Evora, der ungekrönten Königin kapverdischer Gesangskunst, bislang meist so traurig waren.

Mit ihrem schicken grünledernen Hosenanzug erinnerte die deutsche Verbraucherministerin Renate Künast die britischen Zuhörer an einen agronomischen Robin Hood, als sie bei ihrem Besuch in London ausrief: "Ich kämpfe für eine neue Landwirtschaft! Eine Landwirtschaft, hinter der endlich wieder Menschen stehen!

Von Hendrik Bebber

Die schwächelnde Konjunktur wird immer mehr zum Risiko für den Konsolidierungskurs von Finanzminister Hans Eichel (SPD). Nach sinkenden Steuereinnahmen droht ihm nun auch noch ein Haushaltsloch wegen wachsender Defizite bei der Bundesanstalt für Arbeit (BA).

Der Bericht ist 168 Seiten stark, aber nicht nur deshalb eine harte Nuss. Die "Empfehlungen für Änderungen im Recht der Parteienfinanzierung", die die vom Bundespräsidenten berufene Kommission unter Leitung der Rechnungshofpräsidentin Hedda von Wedel am Dienstag vorgelegt hat, fordern weit reichende Konsequenzen aus dem CDU-Spendenskandal.

Von Robert Birnbaum

Küss mich, locken diese prall aufgeworfenen Lippen, knabbere mich, fordern diese Nägel, die aussehen wie Stücke von Hershey Luftschokolade, nimm mich, bitten diese Brüste, so weich so voll so seidig, beiß mich, befiehlt der goldkäsetriefende Cheeseburger. Genau.

Nun können es die Libro-Kunden im Europa-Center von den Schaufenstern des österreichischen Medienkaufhauses ablesen: "Wir schließen am 21. Juli", haben Mitarbeiter aufs Glas gepinselt, während die ersten Auslagen verschwinden und die Preise teils reduziert wurden.

Von Cay Dobberke

Obwohl die Love-Parade-Veranstalter nur noch mit maximal 500 000 Besuchern rechnen, werden mehr Sicherheitsbeamte von Polizei und BGS als im Vorjahr im Einsatz sein. Insgesamt 3700 Beamte werden am Wochenende Dienst tun, das sind 450 mehr als vor einem Jahr, in dem die Polizei 800 000 Besucher zählte.

Drei der vier Berlinerinnen, die im Vorfeld des G-8-Gipfeltreffens in Genua am Dienstag festgenommen wurden, sind der hiesigen Polizei bekannt. Nach Auskunft der Sprecherin der Innenverwaltung, Svenja Schröder-Lomb, hatten die vorliegenden Erkenntnisse allerdings nicht ausgereicht, um gegen die Frauen melderechtliche Auflagen auszusprechen.

Die Polizeiführung rechnet mit massiven Versuchen, das Bundeswehr-Gelöbnis am morgigen Freitagabend zu stören. Als problematisch wird vor allem bewertet, dass in diesem Jahr die Zeremonie nicht mehr geschützt hinter dem Bendlerblock stattfindet, sondern auf dem neu angelegten Appellplatz direkt am Reichpietschufer.

Von Jörn Hasselmann

Nach heftiger, auch innerparteilicher, Kritik wird die PDS im Leitantrag für ihren Parteitag im Oktober in Dresden auf Lob für die SED verzichten. Der Vorstand verständigte sich nach Informationen des Tagesspiegels auf eine Neufassung des Papiers und setzt sich jetzt deutlich kritischer mit DDR-Geschichte auseinander.

Von Matthias Meisner

Um den französischen Verkehrsminister geht es hier nur am Rande. Zunächst wollen wir das Comeback eines Schriftstellers feiern, über den das böse Gerücht durch die Hauptstadt waberte, ihn quäle eine Schreibblockade.

Die BMW AG baut ihr neues Werk in Leipzig wegen der guten Verkehrsanbindung, der Einbindung in den bayerischen BMW-Werksverbund, großer Planungssicherheit und der Fördermittel. "Hier sehen wir den Standort mit der besten Perspektive," sagte Konzernchef Joachim Milberg.

Eher trist ist die Gegenwart des deutschen Tennissports: Alle sieben Starter des Deutschen Tennis Bundes scheiterten beim ATP-Turnier in Stuttgart schon in der ersten Runde. Und die prominenten Spieler Thomas Haas und Nicolas Kiefer hatten es nicht mal für nötig befunden, bei einem der wichtigsten Turniere auf deutschem Boden überhaupt dabei zu sein.

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