zum Hauptinhalt

Der Dramatiker Rolf Hochhuth will im nächsten Jahr im Berliner Ensemble entweder sein neues Stück "Hitlers Dr. Faust" über den Peenemünder Raketenforscher Hermann Oberth (1894- 1989) uraufführen oder seine Stücke "Wessis in Weimar" und "Ärztinnen" wieder aufnehmen.

Die für September vorgesehenen Vorstandswahlen der Brandenburger PDS-Landtagsfraktion werden möglicherweise vorgezogen. Alrun Nüßlein, Pressesprecherin der Fraktion, schloss gestern nicht aus, dass die Wahlen während der am heutigen Dienstag beginnenden, dreitägigen Klausurtagung der Fraktion in Biesenthal (Landkreis Barnim) anberaumt werden.

Von Sabine Beikler

Der US-Geheimdienst CIA hat nach Darstellung der schottischen Justiz im Prozess um den Flugzeugabsturz von Lockerbie zum ersten Mal überhaupt einem ausländischen Gericht interne Dokumente zur Verfügung gestellt. Darauf verwies am Montag Schottlands oberster Ankläger Lord Advocate Colin Boyd im Verfahren gegen zwei libysche Angeklagte vor einem schottischen Gericht auf dem niederländischen Militärstützpunkt Kamp Zeist.

Auf dem Mitte August in der Barentssee gesunkenen Atom-U-Boot "Kursk" hat die russische Marine angeblich neue Waffensysteme getestet. Das sagte am Montag Sergej Schekow, Mitglied der russischen Untersuchungskommission und Chef des Parlaments der fernöstlichen Region Primorje.

Hans Haacke sorgt weiterhin für Wirbel um etwas, das noch gar nicht zu sehen ist. Diesmal im Portikus in Frankfurt am Main, wo er sein umstrittenes Berliner Reichstagsprojekt dokumentiert und ergänzt.

Von Christian Huther

In einer Blitzaktion ist in der Nacht zum Montag die umstrittene "Documenta-Treppe" in der Kasseler Innenstadt abgerissen worden. Damit setzte sich die Stadtverwaltung über eine Einstweilige Verfügung hinweg, die der Erbauer des monumentalen Holzkunstwerks, Gustav Lange, erwirkt hatte.

SPD-Generalsekretär Franz Müntefering rechnet damit, dass im Oktober beim Bundesverfassungsgericht ein Antrag auf Verbot der NPD eingereicht werden kann. Jetzt gehe es darum, die Begründung für ein Verbot zu präzisieren, sagte Müntefering am Montag in Berlin nach der ersten Sitzung des SPD-Präsidiums nach der Sommerpause.

Ulrich Kresse, der Chef der Agrargenossenschaft Drahnsdorf, ist nicht zum Scherzen aufgelegt: Da will er Landwirtschaftsminister Wolfgang Birthler, den SPD-Bundestagsabgeordneten Margit Spielmann und Petra Bierwirth sowie den Journalisten gerade die dramatischen Folgen der "Dürre" für sein Unternehmen schildern: Ausgerechnet jetzt muss es aus den dunklen Wolken wie aus Kübeln schütten, so dass man im provisorisch aufgebauten Zelt kaum ein Wort versteht. Und die Zeiten, wo sich die frühere LPG, die einst 96 Beschäftigte (heute: noch 19) zählte, für solche Anlässe "große Säle leisten konnte" (Kresse) sind sowieso lange vorbei.

Von Thorsten Metzner

Die sechs aus Geiselhaft auf der Insel Jolo entlassenen westlichen Geiseln sind am Montag nach Libyen geflogen, von wo aus sie weiter in ihre Heimatländer reisen. Neben den fünf am Sonntag freigelassenen Gefangenen gaben die Moslemrebellen am Montag auch den Südafrikaner Callie Strydom frei.

Der Untersuchungsausschuss sollte ursprünglich klären, "in wie weit Spenden, Provisionen und andere finanzielle Zuwendungen" an Mitglieder der ehemaligen Regierung von Union und FDP geflossen sind, die dazu geeignet waren, politische Entscheidungen zu beeinflussen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten ungeklärten Fragen aufgelistet.

Wenn der Gegner eine schlimme Niederlage erleidet, fällt die Schadenfreude leicht. Mit bösem Spott reagieren im Gaza-Streifen palästinensische Politiker auf den Tod dreier Mitglieder der israelischen Elite-Einheit "Duvdevan" (Kirsche), die auf der Jagd nach dem meistgesuchten Hamas-Terroristen Abu Hanud vermutlich von anderen "Duvdevan"-Kämpfern erschossen worden waren.

Nach mehrmonatiger Geiselhaft haben die sechs freigelassenen westlichen Geiseln am Montag die Philippinen in Richtung Libyen verlassen. Das philippinische Fernsehen zeigte, wie die vierstrahlige weiße libysche Chartermaschine am Montag von der Stadt Cebu zu einem vierzehnstündigen Flug nach Tripolis abhob.

An die Glastür des Theodor-Heuss-Gymnasiums haben Schüler am Montagmorgen schon vor Unterrichtsbeginn ein selbst gemaltes Plakat gehängt: "Endlich - Werner Wallert frei". Daneben klebt die Sonderausgabe des Göttinger Tageblatts vom Vortag, mit dem die Lokalzeitung über die Freilassung des Lehrers informiert hatte.

Video hilft immer, hat sich der Brandenburger Staatssekretär Eike Lancelle vermutlich gedacht. Bestens geeignet sei Videoüberwachung insbesondere in Guben, um den zum sechsten Mal geschändeten Gedenkstein für den bei einer rechtsradikalen Hetzjagd getöteten Algerier zu schützen.

Von Gerd Nowakowski

Teamchef Rudi Völler kann im ersten WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am Sonnabend in Hamburg gegen Griechenland vermutlich seine Wunschformation aufbieten. Einen Tag vor dem Treff in Reinbek erhielt der 40-Jährige von seinem 22-köpfigen Aufgebot keine alarmierenden Meldungen.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) will auch angesichts des Widerstandes aus der eigenen Partei in den nächsten Wochen intensiv für sein Rentenreformkonzept werben, an zentralen Punkten erklärtermaßen aber festhalten. Riester werde nach seinem Urlaub Einzelpersonen, Gewerkschaften und auch SPD-Organisationen seine Vorstellungen darlegen, sagte ein Sprecher des Arbeitsministeriums am Montag.

Hängende Schultern, der Schritt nicht so energisch wie üblich, eher verhalten, die Miene nachdenklich, ein Lächeln, wenn überhaupt, dann eher gequält: Michael Schumacher in Belgien. Nicht direkt nach dem Rennen, noch aufgeputscht vom Zweikampf mit Mika Häkkinen, aber vor allem später, gegen Ende der Pressekonferenz, dann im Fahrerlager.

Von Karin Sturm

Als "absolut absurd" hat Oswald Metzger, Haushaltsexperte der Grünen, das Begehren der Länder zurückgewiesen, an den Erlösen aus der UMTS-Auktion beteiligt zu werden. Er stehe voll hinter Finanzminister Hans Eichel (SPD), der mit den knapp 100 Milliarden Mark die Schulden des Bundes verringern will.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich klar für den Verkauf der Hanauer Plutoniumfabrik an Russland ausgesprochen. Es gebe keine außen- oder sicherheitspolitischen Interessen, die gegen den Export der Siemens-Anlage sprächen, sagte Schröder am Montag in Berlin.

Niedersachsen lässt prüfen, ob Castor-Behälter auf dem Wasserweg ins atomare Zwischenlager Gorleben transportiert werden können. Wie Landesinnenminister Heiner Bartling (SPD) am Montag in Hannover sagte, kommt dies insbesondere für die Atommülllieferungen aus den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague und Sellafield in Frage.

Die katholischen Bischöfe haben am Montag in Würzburg mit ihren Beratungen über eine mögliche Entschädigung von früheren NS-Zwangsarbeitern in Kirchendiensten begonnen. Der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, wies dabei zum Auftakt des Treffens den Vorwurf des CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Kues zurück, die Bischofskonferenz habe zunächst die Beschäftigung von Zwangsarbeitern geleugnet.