Ende 1998 bot Brandenburgs Justizminister Otto Bräutigam seinen Rücktritt an. Zuvor hatten Justizbeamte in der Potsdamer Haftanstalt einem Schwerkriminellen bei der Flucht geholfen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 21.03.2001 – Seite 3
Die Aktie der RTL Group, Europas größtem TV- und Radio-Konzern, fiel gestern bei schwachem Handel um 27,5 Prozent auf 65 Euro. Der Grund: Das von der Bertelsmann AG dominierte Unternehmen, gab anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse einen pessimistischen Ausblick.
Der Berliner Datenschutzbeauftragte Hansjürgen Garstka warnt vor "englischen Verhältnissen". In Berlin sei die Schwelle zur flächendeckenden Videoüberwachung "gefährlich nah", sagte Garstka am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2000.
Zwei französische Regierungsmitglieder haben am Dienstag ihr Ausscheiden aus dem Kabinett und ihren Wechsel in die Kommunalpolitik angekündigt. Wohnungsbaustaatssekretär Louis Besson und seine Kollegin für Alten- und Behindertenfragen, Dominique Gillot, wollen ihre bei den Kommunalwahlen vom Wochenende behaupteten Bürgermeisterposten einnehmen und deshalb die Regierung verlassen.
München, Düsseldorf und Frankfurt (Main) sind die drei wirtschaftsstärksten Städte in Deutschland. Das geht aus einer am Mittwoch in Köln veröffentlichten Studie des Bad Homburger Wirtschaftsforschungsinstituts Feri im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Capital" hervor.
Die Reisekoffer waren noch nicht gepackt, da überkam meine indische Freundin eine seltsame Unruhe. Immer wieder wollte sie wissen, wie viele Tage genau ich unterwegs sein würde.
Durch den ersten bestätigten Fall von Maul- und Klauenseuche in den Niederlanden ist nach Einschätzung von Bundesagrarministerin Renate Künast (Grüne) die Gefahr eines Übergreifens der Seuche auf Deutschland gewachsen. Durch die Nähe der Provinz Gelderland sei die Gefahr gestiegen, sagte Künast am Mittwoch in Berlin.
Die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat am Mittwoch eine zehnjährige Global-Anleihe im Volumen von fünf Milliarden Euro begeben. Das Papier soll nach Angaben der Lead-Manager Deutsche Bank, Schroder Salomon Smith Barney und UBS Warburg einen Renditevorsprung von etwa 45 Basispunkten zu der zehnjährigen Bundesanleihe Januar 2011 bieten.
Herr Rouven, warum wollen die Ärzte schon wieder streiken? Was soll diese zweite Protestwoche nach den Praxisschließungen im Oktober 2000 bringen?
Die Nacht der Stars und Sternchen, die Oscar-Verleihung in L.A.
Es waren nur zwei Tagesreisen von der Erde aus zur russischen Raumstation Mir. Eine unbequeme Himmelfahrt, wie in einem überfüllten Aufzug.
Der Skandal um sexuellen Missbrauch von Nonnen durch katholische Priester zieht weitere Kreise. In Rom wurden am Mittwoch vertrauliche kirchliche Berichte bekannt, wonach auch Bischöfe in Afrika in den Skandal verwickelt seien.
Wertpapierkennnummer: 886 455 Umsatz 2000: 17,03 Milliarden Euro KGV 2002 (geschätzt): 27,4 Marktkapitalisierung: 88,21 Milliarden Euro Internet: www.astrazeneca.
Der Untergang der Ölbohrinsel P-36 hat einen Strudel ausgelöst, dessen Sog auch den Präsidenten des staatlichen Ölkonzerns Petrobras erfasst hat. Henri Philippe Reichstul droht die Entlassung.
Trotz des absehbaren Defizits an mehreren tausend Lehrern in den nächsten zehn Jahren weist die Senatsschulverwaltung weiterhin Referendariatsanwärter ab. Selbst Vertreter von Mangelfächern werden von Jahr zu Jahr vertröstet.
Rechtsextremismus und Jugendgewalt sind nach Ansicht von Bundespräsident Johannes Rau Symptome für Missstände in der Gesellschaft. Manches spreche dafür, dass viele Gewalttäter nicht von ideologischen Überzeugungen gelenkt würden, sondern von Zorn über ihre ungewisse materielle Existenz, sagte Rau zum Abschluss eines Kongresses gegen Fremdenfeindlichkeit.
In Berlin ist alles ein wenig anders. Wohnungen sind billiger als in München, Straßen dreckiger als in Hamburg.
"In einer gesunden Nation", schrieb der Ire George Bernard Shaw, "wird vom Nationalgefühl so wenig gesprochen, wie ein gesunder Mensch von seinen Knochen spricht."An diesem Kriterium gemessen, sind die Franzosen eine ziemlich gesunde Nation.
Der deutsch-französische Aventis-Konzern darf die Mehrheit der Messer Griesheim GmbH an die Allianz-Tochter Allianz Capital Partners und Goldman Sachs Funds verkaufen. Die Abgabe von 66,6 Prozent der Anteile werfe keine wettbewerbsrechtlichen Probleme auf, teilte die EU-Kommission nach einer einmonatigen Standardprüfung am Mittwoch in Brüssel mit.
Ausgerechnet wenige Tage vor dem Wahlparteitag der märkischen Union prasselt von allen Seiten Kritik auf CDU-Landeschef und Innenminister Jörg Schönbohm nieder. Selbst Ministerpräsident Manfred Stolpe und SPD-Landeschef Matthias Platzeck stimmten am Donnerstag in den Klagechor ein.
Im Innenhof des Hauptstadtstudios Unter den Linden, wo das ZDF ein weiteres "nachtstudio" der Lyrik aufzeichnet, treten die Dichter nicht neben ein Wasserglas, sondern vor eine Riesenwoge. Unermüdlich überschlägt sie sich auf einer Monitorwand, und auf der Bühne davor lodert auf einem Bildschirm ein brennendes Kaminfeuer.
1997 hatte der Spiegel-Verlag mit "ICE-Press" und "Der Tag" bereits versucht, neue Vertriebsformen für Zeitungen zu finden: In Zügen und an Tankstellen wurden Druckautomaten aufgestellt, an denen Kunden ihre Zeitungen aktuell ausdrucken lassen konnten. Das wurde als Revolution im Vertriebswesen gehandelt - und scheiterte kläglich.
Wladimir Emdin hat keine Probleme mit dem kontrollierten Absturz der Mir. Genauere Kenntnisse habe er zwar nicht - "ich habe auch nur die gleichen Informationsquellen wie alle anderen" - aber da beim letzten Steuerungsmanöver der Raumstation die Fähre Progress beteiligt sei, könne er alle Ängstlichen beruhigen.
Komponist möchte man nicht sein in diesen Zeiten. Der Fortschritt, der zur Triebfeder der kompositorischen Entwicklung des vergangenen Jahrhunderts avanciert war, hat seine Verbindlichkeit verloren.
Die drei Präsidenten der Berliner Universitäten haben zwei Stunden mit dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen über die künftigen Hochschulverträge für die Jahre 2003 bis 2005 gesprochen. Wie FU-Präsident Peter Gaehtgens und HU-Präsident Jürgen Mlynek übereinstimmend berichteten, habe der Regierende Bürgermeister sich besonders für die Idee eines Lehrstuhlerneuerungsprogramms interessiert.
Bisher galten die deutschen Schulen im Ausland als glückselige Inseln des deutschen Schulsystems. Vom Auswärtigen Amt massiv unterstützt, setzten sie in Caracas, Addis Abeba oder Manila neue Standards in der Ausbildung von jungen Menschen.
Es ist geschafft. Nach sechstägigen Kongressmühen, unzähligen Regularien und Abstimmungen, Reden und Grußworten, Abschieds- und Eröffnungsfesten fahren die Gründer der neuen vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi heute nach Hause.
Als Reaktion auf die Gefechte der letzten Tage in Mazedonien fordert die Nato von den Kfor-Staaten zusätzliche 1400 Soldaten. Zugleich verstärkte die Nato nach eigenen Angaben inzwischen ihre Truppen an der Grenze zwischen dem Kosovo und Mazedonien, um die Nachschubwege der albanischen Rebellen nach Mazedonien zu unterbrechen.
Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Mittwoch ein ebenso spektakuläres wie zweifelhaftes Kursfeuerwerk erlebt. Am ersten Handelstag nach der drastischen Lockerung der Geldpolitik durch die japanische Zentralbank schoss der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte um 912,97 Punkte oder 7,5 Prozent auf 13 103,94 Punkte nach oben.
Schlachttiere sollen in Zukunft weniger reisen. Noch in diesem Jahr werden sich die EU-Agrarminister auf eine neue Richtlinie für Tiertransporte einigen, sagte Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) gestern.
Die Verbraucherpreise in den USA sind im Februar stärker als erwartet um 0,3 Prozent gestiegen, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Hohe Kosten für Lebensmittel, Kleidung und Medikamente trugen am stärksten zu dem Anstieg bei.
Von Sonntag an gilt wieder die Sommerzeit. Sie beginnt am letzten Sonntag im März und endet am letzten Sonntag im Oktober.
Wolfgang Rupf (58) ist seit 1997 Vorstandsvorsitzender der Bankgesellschaft Berlin. Herr Rupf, die Bankgesellschaft zahlt in diesem Jahr keine Dividende.
Auch jenseits seines Goethe-Marathons strebt Peter Steins Faust-Ensemble zur Weisheit letztem Schluss: In stetem Rollentausch erforschen neun Schauspieler - teils improvisatorisch, teils streng formal - den Brudermord und greifen zu diesem Zweck auf Friedrich Koffka zurück. Den nämlich inspirierte die alttestamentarische Geschichte von Kain und Abel zu einem expressionistischen Einakter.
Deutschlands einziges "Arbeitslosenorchester", das HMH-Orchester, wird heute (ab 17 Uhr, Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55) die Bezirksverordneten beschäftigen. Die Sozialdemokraten stellen den Antrag, das Bezirksamt möge als Schirmherrin der Musiker das Orchester unterstützen und "über den Senat Zuwendungen der Lottostiftung beantragen".
An den Schulen müssen nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) künftig wesentlich mehr Lehrer beschäftigt werden. Im deutschen Schulsystem fehlten infolge eines Einstellungsdefizits und vorgezogener Pensionierungen rund 50 000 Lehrer, bilanziert die GEW.
Mit dem Fund von 3,5 Millionen Jahre alten Knochen am Turkana-See im Norden Kenias liefert ein internationales Paläontologenteam neue Erkenntnisse über die Geschichte der Menschheit. Die Ausgrabungsfunde, die die Forscher um die kenianische Wissenschaftlerin Meave Leakey am heutigen Donnerstag auch im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature" (Band 410, Seite 433) vorstellen, sollen zu einer bislang unbekannten Spezies menschlicher Vorfahren gehören.
Das "Olympic Derby" der Spring- und Dressurreiter vom 10. bis 13.
Für politisch korrekte, undeutliche Sprache ist der Bundesumweltminister nicht gerade bekannt. Ein paar Zitate:"Meyer hat die Mentalität eines Skinheads und nicht nur das Aussehen.
Michael Müller (52) ist SPD-Bundestagsabgeordneter und Umweltexperte. Er wurde 1998 für das Amt des Umweltministers gehandelt.
Für Gerhard Schröder sind die Ausfälle Jürgen Trittins nichts Neues. Schon Anfang der neunziger Jahre saßen beide Politiker an einem Kabinettstisch, nämlich in der Landesregierung in Hannover.
Selbst Brandenburgs reguläre Kabinettspressekonferenz musste am Mittwoch aus Rücksicht auf diesen Termin ausfallen. Schließlich sei Stolpe auf "Staatsbesuch" in Potsdam, wie es salopp in der Staatskanzlei hieß: Also, "König Manfred" zur Visite beim Kronprinzen Matthias.