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Angegraute Haare schauen unter der Baseballkappe hervor, in das Gesicht haben sich schon einige Furchen eingegraben. Unscheinbar wirkt der ältere Herr, der rauchend ganz unten im Velodrom sitzt, in einem Gang, wo keine Zuschauer vorbeikommen sondern Pferde.

Nirgendwo im Sport klaffen die Unterschiede zwischen virtueller Welt und Realität weiter auseinander als im Eisschnelllauf. Mitreissende Rennen, fantastische Weltrekorde und überaus medaillenträchtige Starter aus deutschen Landen bescherten - man mag es kaum glauben - dem Eislauf dieser Art bei ARD und ZDF die höchsten Einschaltquoten.

Es war am Freitagabend, so um kurz vor elf, da ließ sich der Dortmunder Fußballlehrer Matthias Sammer alles im Schnelldurchlauf erklären. Schließlich kommt es in der Bundesliga eher selten vor, dass der Tabellenführer den Aufbaugegner spielt für eine kriselnde Mannschaft, die zuletzt dreimal in Folge verloren hat.

Von Sven Goldmann

Stute, Hengst oder Wallach? "Einen guten Wallach reite ich am liebsten", sagt Helena Weinberg, "die sind ausgeglichener.

Erst ein desolate Leistung zeigen und dann dafür noch mit einer olympischen Goldmedaille belohnt werden, weil die Mannschaftskollegen den Patzer perfekt ausgleichen. Es gibt wohl wenige Dinge, die einem Sportler noch peinlicher sein können.

Als Johan Cruyff im Oktober das Finale der Major League Soccer (MLS) in Washington verfolgte, wurden beim Ehrengast Erinnerungen an seine Zeit im Fußball-Entwicklungsland wach. Der holländische Fußballstar spielte vor 20 Jahren in der damaligen North American Soccer League (NASL) für die Los Angeles Aztecs und die Washington Diplomats.

"Setzen Sie sich über moralische und ethische Grenzen hinweg, dann gibt es für Sie, Herr Müller, die Möglichkeit der Soforthilfe". Diese Aufforderung flatterte in den letzten Wochen per Brief in hunderte, vielleicht tausende Haushalte von chronisch kranken Nierenpatienten in Deutschland.

Im mexikanischen Bundesstaat Jalisco, dem Hauptanbaugebiet der Blauen Agave, klauen Diebe den Rohstoff für den weltberühmten Tequila. Mit den Agavenherzen lässt sich bei einem Kilopreis von 14 Pesos (2,90 Mark) ein gutes Geschäft machen.

"Der raffinierteste Trick des Teufels war es, die Welt glauben zu machen, dass es ihn gar nicht gäbe", sagt der Priester, aber da wissen wir längst, dass es ihn doch gibt: in Gestalt des Sektenführers Eric Stark (Rufus Sewell), dessen glattes Kindergesicht mit den riesigen braunen Augen plötzlich einen diabolischen Ausdruck annehmen kann.Eric Stark sammelt jugendliche Anhänger im Gruftie-Look um sich, die in U-Bahn-Schächten und Abrisshäusern wohnen - seine Sekte heißt "The New Dawn".

Von Daniela Sannwald

Knapp zwei Wochen nach dem Mord an dem elfjährigen Tobias im baden-württembergischen Weil im Schönbuch ist den Fahndern der Durchbruch gelungen. Die Polizei nahm einen Jugendlichen unter dringendem Tatverdacht fest.

Beim Einsturz zweier Wohnhäuser in der Nähe von Beirut sind am Samstag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und 27 verletzt worden. Einige Überlebende, darunter ein Baby, konnten von Rettungskräften aus den Trümmern geborgen werden, wie die Polizei mitteilte.

Die kubanische Regierung weigert sich beharrlich, von der neuen Möglichkeit Gebrauch zu machen, in den USA Lebensmittel zu kaufen. Der Präsident des Farmerverbandes des Staates Michigan, Jack Laurie, erklärte am Freitag in Havanna, dass es ihm nicht gelungen sei, mit den Kubanern ins Geschäft zu kommen.

Die von der Bundesregierung zugesagte weitere Hilfe von zwei Milliarden Mark für die Deutsche Bahn reicht nach Ansicht des Verbandes der Bahnindustrie (VDB) nicht aus. Die Förderung müsste um das Doppelte erhöht werden, forderte der VDB-Präsident Dieter Klumpp in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Gut gespielt, schlecht getroffen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat einen erfolgreichen Einstand beim Deutschland-Cup in Hannover leichtfertig verspielt und sich dennoch viel Lob eingehandelt. "Die Jungs haben sich sehr gut geschlagen.

Die Amerikaner bezeichnen den Zeitraum, der zwischen der Wahl eines Präsidenten und seiner Amtseinführung liegt, als transition. Es ist die Übergangsperiode, in der Bill Clinton allmählich abtritt und sein Nachfolger - wer immer es ist - sich auf den Einzug ins Weiße Haus vorbereitet.

Von Albrecht Meier

Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm hat sich gegen Befürchtungen gewandt, die Erkenntnisse über die NPD reichten für ein Verbot der rechtsextremistischen Partei nicht aus. "Unser Material ist nicht dünn", sagte er der "Welt am Sonntag".

Als Ulrich Sacker, Direktor des Hongkonger Goethe-Instituts, im Sommer die Grundzüge des Kulturfestivals skizzierte, mit dem sich Berlin dieser Tage in der asiatischen Handelsmetropole präsentieren wird, da fiel ihm vor allem eines ein: ein Spiegelzelt. Es sollte - als ein für Berlin typisches Provisorium - auf einem mehrere Fußballfelder großen betonierten Freigelände im Schatten des Bankenviertels aufgestellt werden.

Von Kai Müller

Eine regenbogenfarbene Linie schlängelt sich über weiße Fläche. Sie zeichnet den schwebenden Umriss zweier Gesichter aufs Papier - wie beim hingetuschten Pinselschwung einer Kalligraphie.

In Reiner Holzemers Fernsehdokumentation über den Mythos der Magnum-Agentur sind Berühmtheiten des Reportage-Journalismus wie der ergraute Thomas Höpker oder unverwüstliche Chronisten des Krieges wie Luc Delahaye und James Nachtwey zu sehen. Sie kommen zur jährlichen Mitgliederversammlung nach New York, um über die Absichten der Agentur zu diskutieren und Arbeiten der zahlreichen Bewerber durchzusehen.

Von Kai Müller

"Der Sieger" ist ein Gerippe in deutscher Uniform. In Siegerpose thront der Tod auf einem Leichenberg und richtet seinen Blick stolz auf eine Landschaft, die er verwüstet hat, in der Ferne der gebrochene Eiffelturm.