Der Entführer der neunjährigen Sophia Wendt hat gestern Vormittag versucht, sich in der Untersuchungshaft zu erhängen. Der 36-jährige Berto B.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 25.01.2001 – Seite 2
Mit dem Revolver seines Vaters hat sich am Donnerstagmorgen ein 12-jähriger Junge in Pankow getötet. Er wurde von seinem zwei Jahre älteren Bruder in der Wohnung der Familie im Ortsteil Französisch-Buchholz gefunden.
56 Fernseh-Produktionen und Fernsehschaffende sind in diesem Jahr für die Endausscheidung um die renommierten Adolf-Grimme-Preise nominiert worden. "Die privaten Sender haben bei der Vorauswahl immer mehr an Boden verloren", resümierte das Institut.
Sollte es noch irgendein Problem geben, das nicht per Internet lösbar ist, so ist das Pech fürs Problem. Denn ohne Netz läuft nichts mehr, nicht einmal die gute alte Politik.
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstag abend das 31. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos begonnen.
Für die vier vermissten Besatzungsmitglieder des vor der französischen Atlantikküste gekenterten Frachters "Iles du Ponant" gibt es kaum noch Hoffnung. Die Rettungsarbeiten würden aber trotzdem bis auf weiteres fortgesetzt, erklärte die Seepräfektur in Brest.
Kriminalpolizei und Jugendstadträtin Ursula Meys (SPD) haben heftige Kritik der PDS an einer polizeilichen Aktion zurückgewiesen, die als Abschreckung für jugendliche Kriminelle gedacht war. Es treffe nicht zu, dass Minderjährige nach Nationalitäten getrennt und ohne Benachrichtigung der Eltern stundenlang festgehalten wurden.
Belgien in den sechziger Jahren: Bei Ausschreitungen zwischen Flamen und Valonen treibt die Polizei die Flamen auf die linke Seite und die Valonen auf die rechte. Kommt ein Jude dazwischen und fragt: "Und wohin sollen wir Belgier gehen?
Hart oder weich? Diese Frage über die Art der Landung der US-Wirtschaft nach ihrem zehnjährigen Höhenflug hat sich erledigt.
Statt eine ganze Herde zu schlachten, würde ein Schlachtverbot sicher ausreichen. Die Kuh kann nichts für ihre Krankheit, das müssen die Menschen ganz allein auf ihre Kappe nehmen.
Der unterlegene US-Präsidentschaftskandidat und Ex-Vizepräsident Al Gore wird künftig Journalistik-Studenten an der Columbia University in New York unterrichten. Gore sei ab Februar Dozent eines Seminars mit dem Titel "Berichterstattung über nationale Fragen im Informationszeitalter", teilte die Universität am Mittwoch mit.
Einen Tag vor der Verabschiedung im Bundestag ist es am Donnerstag wieder zu einem Streit zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Gewerkschaften über die Rentenreform gekommen. Die Gewerkschaften befürchteten, dass die Regierung von ihrer Zusage abrückt, das Niveau der gesetzlichen Rente bis 2030 nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen.
Groß-Glienicke will nach Berlin eingemeindet werden, um einer drohenden Zwangsfusion mit dem überschuldeten Fahrland zu entgehen. Jetzt verhandelt Potsdam über ein Zusammengehen mit Groß-Glienicke.
Am Anfang war das Leben für Josip Simunic eine große Kugel. "Der Ball war immer mit mir, solange ich denken kann", sagt Simunic.
Trunkenheit am Steuer kann künftig bereits bei einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille mit dem Entzug des Führerscheins bestraft werden. Eine entsprechende gesetzliche Regelung beschloss der Bundestag am Donnerstag mit den Stimmen der Koalition.
Nicht nur die CDU hat Schwarzgeld gesammelt, sondern Regierungsmitglieder aller Parteien profitieren von so genannten "Schatteneinkommen", so die provokante These des Verfassungsrechtlers Hans Herbert von Arnim. Im Zentrum der Kritik stehen dabei die steuerfreie Aufwandsentschädigung sowie die Diäten aus einem neben dem Regierungsamt wahrgenommenen Abgeordnetenmandat und die dafür gezahlte Kostenpauschale.
Nach der Absage des Castor-Transports nach Ahaus streiten die Grünen nun über Proteste gegen den Ende März erwarteten Transport nach Gorleben. Grünen-Fraktionschefin Kerstin Müller nannte den bevorstehenden Rücktransport aus der französischen WAA La Hague "unvermeidbar".
In zehn Jahren könnten Teile des alten Schlosses aufgebaut sein, ergänzt von moderner, qualität- und stilvoller Architektur. Das Bauwerk, in dem beispielsweise Museen Platz hätten, sollte aber auch nach außen ausstrahlen, etwa durch Restaurants.
Verräterische kleine Teilchen. Mit bloßem Auge konnte der Hausmeister sie unmöglich ausmachen, als er in der Stationsküche die beiden toten Pfleger entdeckte: blutüberströmt, gefesselt, auf dem Boden liegend.
Nirgendwo boomt die Klassik so wie in Spanien: In den letzten fünfzehn Jahren hat sich von Bilbao bis Las Palmas jede größere Stadt ihr eigenes Sinfonieorchester zugelegt. Die sind meist alles andere als provinziell und haben durch ihre CDs auch international auf sich aufmerksam gemacht.
Die New Yorker Bundesrichterin Shirley Kram hat am Mittwoch getan, was ihr Recht ist: Sie vertagte auf unbestimmte Zeit ihre Entscheidung, ob sie Sammelklagen von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern gegen deutsche Firmen abweisen soll oder nicht. Wie das Urteil also lauten wird, bleibt weiterhin offen.
Nach dem Tankerunglück vor den Galapagos-Inseln ist die Gefahr einer Ölpest für die einzigartige Tierwelt auf dem Archipel vorerst gebannt. Die US-Küstenwache, die beim Abpumpen des Dieselöls aus der auf Grund gelaufenen "Jessica" hilft, teilte am Mittwoch mit, das ausgetretene Öl sei durch die Strömungen auf das offene Meer getragen worden.
Der Weg aus Rotterdam in die Märkische Schweiz hatte sich für Bob Sondermeijer nur zur Hälfte gelohnt. Denn er stand zwar wie gewünscht vor dem Sommersitz seines berühmten Großvaters John Heartfield.
Ehemalige Radartechniker der Bundeswehr sind offensichtlich während ihrer Armee-Zeit so starken Röntgenstrahlungen ausgesetzt gewesen, dass sie heute an Krebs erkrankt oder bereits verstorben sind. Darauf deuten 99 Krankenakten hin, die die Universität Witten-Herdecke zusammengetragen hat: 24 Radarmechaniker starben, 69 erkrankten an Krebs.
Manchmal esse ich gerne Döner-Kebab und Hamburger, doch seit der BSE-Krise nicht mehr. Bei uns zu Hause gibt es seitdem kein Rindfleisch mehr.
"Dann lasst uns mal anfangen!", ertönt die freundliche, aber energische Stimme des Lehrers.
Das Geschäft der Seelsorge ist es, sich um die Seele zu sorgen; sorgen im Sinne von kümmern, wohlgemerkt. Vor allem, wenn sie in Bedrängnis ist, die Seele, wird die Dienstleistung nachgefragt.
In allen Bezirken gibt es morgen Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Holocaust. In Neukölln wird im Rathaus die Multimedia-Schau "Widerstand in Neukölln 1933 -1945" vorgestellt und die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Zeitzeugen Hans-Peter Herz geboten.
Donnerstag. Berliner Union-Film.
Der Anwalt der in der Türkei als mutmaßliche Drogenschmugglerin verhafteten Berlinerin Andrea R. hält seine Mandantin für unschuldig.
In letzter Minute will der Berliner Betriebsrat des "GMD-Forschungszentrums Informationstechnik" die geplante Fusion der GMD mit der Fraunhofer Gesellschaft vorläufig stoppen. Dazu hat er am Donnerstag beim Arbeitsgericht Berlin eine einstweilige Verfügung beantragt.
Trotz aller Hoffnungen liegen die Eistänzer Kati Winkler und Rene Lohse auch nach dem Originaltanz am Donnerstag Abend auf dem sechsten Platz bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Bratislava. Im vergangenen Jahr in Wien hatte es noch für Platz fünf gereicht.
Die Geschichte von Alexander Bidder ist auch eine Geschichte von seinem Vater, Hans Bidder. Und sie ist eine Geschichte vom Reisen, von dem der Dichter Jean Paul sagt, dass auschließlich darin das wahre Leben liegt, so wie umgekehrt auch das Leben so etwas wie eine Reise ist.
Der Videospiel-Boom hat im Jahr 2000 auf dem Spielwarenmarkt einen Aufwärtstrend ausgelöst. Besonders die Pokemon-Taschenmonster und die neue Spielkonsole "Playstation 2" von Sony hätten das Videospiel-Fieber der Kinder angeheizt, berichtete das Marktforschungsinstitut Intelect Eurotoys am Donnerstag in Nürnberg.
Deutschlands Existenzgründer haben die Lust an der Selbstständigkeit nicht verloren. 1154 Geschäftspläne wurden beim größten Gründungswettbewerb "Start-up" in diesem Jahr eingereicht.
Aus Protest gegen eine Werksschließung im britischen Luton und Entlassungen in anderen Werken des US-Automobilkonzerns General Motors (GM) haben am Donnerstag mehr als 15 000 Opel-Mitarbeiter in fünf deutschen Werken für eine Stunde ihre Arbeit niedergelegt. Europaweit hätten sich an dem Aktionstag der Gewerkschaften rund 40 000 Mitarbeiter beteiligt, teilte der Betriebsrat in Rüsselsheim mit.
Das Ritual wiederholt sich alle fünf Jahre, wenn ein Documenta-Macher vor die Öffentlichkeit tritt und Auskunft geben soll über seine Pläne für die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Der Strategien, auf diese hochgespannten Erwartungen zu reagieren, gibt es viele: Der Belgier Jan Hoet jagte in Weimar zwei Tage lang Hunderte von Dias mit Kunstwerken durch den Projektor und machte damit sein Publikum sprachlos; die Französin Catherine David verriet eisern bis zum Schluss keine Künstlernamen und mied auch sonst Begegnungen mit dem Publikum.
Die Berliner Hersteller von Medizintechnik wollen in den nächsten Jahren stark wachsen. Fünf führende Unternehmen stellten sich am Donnerstag anlässlich des "Tages der Medizintechnik" in Berlin Anlegern und Analysten vor.
Die Kreditvergabe der Bankgesellschaft Berlin an die Aubis-Immobilien AG, die 16 000 Plattenbauwohnungen in Ostdeutschland ankaufte und mit diesem Geschäft Schiffbruch erlitt, wird ein parlamentarisches Nachspiel haben. Der Vermögensausschuss des Abgeordnetenhauses befasst sich am nächsten Mittwoch mit dem Thema und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hat gestern eine Große Anfrage im Parlament eingebracht, die Finanzsenator Peter Kurth (CDU) am Donnerstag in der Plenarsitzung beantworten wird.
In den USA lässt der Aktienkauf auf Pump nach. Nach Angaben der New Yorker Börse gab das Volumen der ausstehenden Wertpapierkredite von Kunden der Nyse-Brokerhäuser im Dezember um 9,3 Prozent gegenüber dem Vormonat nach.
In diesem Jahr macht der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) das Thema E-Business zum Schwerpunkt seiner Arbeit. DIHT-Präsident Hans Peter Stihl forderte auf der Auftaktveranstaltung zum "Jahr des E- Business" mehr Anstrengungen zur Integration des elektronischen Geschäftsverkehrs in den betrieblichen Alltag.
Nach einem dreitägigen Schneesturm in der Inneren Mongolei sind mehrere tausend Nomaden vom Hunger- und Kältetod bedroht. Wie das Rote Kreuz mitteilte, starben bislang mindestens 39 Menschen bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Minus.
Letztlich haben sie sich noch wacker geschlagen. Nach einem völlig verpatzten Kurzprogramm, bei dem sie auf Platz zwölf gelandet waren, erwartete niemand mehr viel von Mariana Kautz und Norman Jeschke, als sie am Mittwochabend auf das Eis im Ondrej-Nepela-Stadion in Bratislava glitten.
Pina Bausch wird im Jahr 2003 neue Leiterin des Internationalen Tanzfestivals Nordrhein-Westfalen. Die Leiterin des Tanztheaters Wuppertal solle dem Tanz in Deutschland neue Impulse geben, sagte der nordrhein-westfälische Kulturminister Michael Vesper (Bündnis90 / Die Grünen) gestern in Düsseldorf.
Seit Juni 2000 ist er nicht mehr da, doch aus Berlin nicht wegzudenken. Damit muss es zu tun haben, dass der verspätete Abschiedsempfang, den der Regierende Bürgermeister gestern für den früheren Protokollchef Leopold Bill von Bredow gab, eine so heitere Note hatte.
Die Zeit scheint ihnen reif: Nach zehn Jahren Erfahrung mit dem ersten deutschen Embryonenschutzgesetz fordern Mediziner nun eine Überarbeitung der Bestimmungen. Die Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft organisierte daher für Mittwoch eine Podiumsdiskussion zum Thema "Fortpflanzungsmedizin - aktuelle Entwicklungen und Kontroversen".
Vor einem Alleingang Deutschlands in der Agrarpolitik hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, gewarnt. Angesichts der BSE-Krise dürfe jetzt nicht so getan werden, "als könnten wir einen isolierten Weg in der Agrarpolitik gehen".
Die Voraussetzungen für eine Aufarbeitung der bleiernen Jahre der Republik sind gut: Die Prahlerei der 68er-Rebellen mit ihrer Vergangenheit ist einer gewissen Zerknirschtheit über die totalitären Anteile der Bewegung gewichen. Einsichten, die zwar durch politische Opportunität befördert wurden, die aber beiden Seiten der Barrikaden die Möglichkeit bieten, ihren Teil der Schuld an den damaligen Verhältnissen einzugestehen.