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Sollte es noch irgendein Problem geben, das nicht per Internet lösbar ist, so ist das Pech fürs Problem. Denn ohne Netz läuft nichts mehr, nicht einmal die gute alte Politik.

Die USA werden nach der Ansicht von Nato-Generalsekretär George Robertson ihre Soldaten aus dem Kosovo und Bosnien nicht abziehen. Der neue US-Außenminister Colin Powell habe ihm bereits persönlich versichert, dass die USA auf dem Balkan nicht "Gelder einsparen und das Weite suchen werden", sagte Robertson am Donnerstag in Berlin.

Von Albrecht Meier

Der unterlegene US-Präsidentschaftskandidat und Ex-Vizepräsident Al Gore wird künftig Journalistik-Studenten an der Columbia University in New York unterrichten. Gore sei ab Februar Dozent eines Seminars mit dem Titel "Berichterstattung über nationale Fragen im Informationszeitalter", teilte die Universität am Mittwoch mit.

Die russische Regierung hat am Donnerstag ein Programm zum Wiederaufbau der zerstörten Kaukasusrepublik Tschetschenien verabschiedet. Noch in diesem Jahr werde Moskau umgerechnet rund eine Milliarde Mark dafür zur Verfügung stellen, teilte der von Moskau eingesetzte tschetschenische Regierungschef Stanislaw Iljassow mit.

Das Paracelsus-Bad in Reinickendorf und das Hallenbad im Märkischen Viertel sind geschlossen worden, weil Legionellen in den Duschen gefunden wurden. Das Wasser in den Becken sei einwandfrei, hieß es.

Konfusion in der sächsischen CDU, ein Machtkampf droht: Nachdem sich Ministerpräsident Kurt Biedenkopf am Mittwoch nach dem knappen Erfolg seines Getreuen Fritz Hähle bei der Fraktionsvorsitzendenwahl über den Finanzminister Georg Milbradt ereifert hatte, hieß es schon, die Karriere des Ministers werde künftig wohl weniger prominent verlaufen. Denn für Biedenkopf galt Milbradt als der Strippenzieher einer Intrige gegen Hähle, der auch CDU-Landeschef ist.

Von Albert Funk

Bei der Rente bekleckert sich Rot-Grün nicht mit Ruhm. Einen Tag, bevor im Bundestag die Rentenreform beschlossen werden soll, musste Rot-Grün gestern wieder einmal etwas korrigieren, was Riesters Ministerium ganz offensichtlich übersehen hat.

Nach dem Attentat auf den Polizeipräsidenten von Diyarbakir, dem am Mittwoch sechs Menschen zum Opfer fielen, werden die türkischen Ermittler voraussichtlich auch der Frage nachgehen, ob der Mordbefehl aus Deutschland kam. Hinter dem Anschlag, bei dem Polizeichef Gaffar Okkan, sein Sekretär und vier Leibwächter ums Leben kamen, wird die islamistische Terrorgruppe Hisbollah vermutet, deren Chef Isa Altsoy sich nach Erkenntnissen der türkischen Sicherheitskräfte vor einem Jahr nach Deutschland abgesetzt hatte.

In Deutschland gibt es deutliche Hinweise für den Beginn einer neuen Grippewelle. Wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) mitteilte, hat es in der vergangenen Woche einen starken Anstieg der Atemwegserkrankungen gegeben.

Noch hat Riesters Rentenreform nicht alle parlamentarischen Hürden hinter sich gelassen, doch die Marschrichtung steht fest: Neben der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente soll es eine kapitalgedeckte private Altersvorsorge geben.Dabei überlässt es Arbeitsminister Walter Riester jedem einzelnen, ob er tatsächlich bis zu vier Prozent seines Bruttoeinkommens für das Alter spart.

Die radikal-islamischen Taliban haben zahlreiche afghanische Herrenfriseure ins Gefängnis geworfen, weil sie ihren Kunden die Haare im Stil des "Titanic"-Filmstars Leonardo DiCaprio geschnitten hatten. "Sie sagten, wir würden anti-islamische westliche Haarschnitte populär machen", berichtete der Friseur Schahr-i-Nau.

Aus Protest gegen eine Werksschließung im britischen Luton und Entlassungen in anderen Werken des US-Automobilkonzerns General Motors (GM) haben am Donnerstag mehr als 15 000 Opel-Mitarbeiter in fünf deutschen Werken für eine Stunde ihre Arbeit niedergelegt. Europaweit hätten sich an dem Aktionstag der Gewerkschaften rund 40 000 Mitarbeiter beteiligt, teilte der Betriebsrat in Rüsselsheim mit.

Geht er rechts aus seinem Hotel in Melbourne hinaus, nimmt David Prinosil dieser Tage gern den Weg zum neuen städtischen Viertel Southbank und zum prunkvollen Crown-Casino. Dort, sagt David Prinosil, "bin ich ein guter Gast".

Mit der Ankündigung, die Online-Einkaufsgemeinschaft Letsbuyit durch eine enorme Finanzspritze vor dem Aus zu retten, hat der Internet-Millionär Kim Schmitz am Donnerstag ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. In einem ersten Schritt wendete die am Neuen Markt gelistete Firma das akut drohende Konkursverfahren ab, indem sie Zusagen über Investorengelder in Höhe von vier Millionen Euro präsentierte.

Donnerstagabend in der neuen Vertretung des Saarlandes: Parkplätze gibt es noch nicht In den Ministergärten, und so hatten die Taxifahrer Hochkonjunktur: Zum Einweihungsfest der neuen Saarländischen Landesvertretung begrüßten Ministerpräsident Peter Müller und Staatssekretärin Monika Beck 800 Gäste, für die extra ein Zelt außerhalb des neuen sechsgeschossigen Hauses aufgebaut werden mußte. Zugesagt hatte Arbeitsminister Walter Riester, dabei waren der Präsident des Generalrates des mit dem Saarland befreundeten Departements Moselle, Philippe Leroy, fünfzehn Botschafter, Berlins Senator Werthebach (der die Saarländer an der Spree willkommen hieß) und viele andere Feiergäste, denen bis Mitternacht ein auserlesenes Programm geboten wurde.

Die Idee zu einer Werbe-Kampagne der CDU gegen den "Rentenbetrug" von Kanzler Schröder entstand schon vor einigen Wochen. Und auch die Agentur stand fest, Hagenhoff und Graef aus Osnabrück, mit der die CDU seit Anfang 1999 zusammenarbeitet.

Berlin als multikultureller Schmelztiegel, das kann durchaus mehr sein als die Wahlkampf-Worthülse übermotivierter Lokalpolitiker. Sänger und Percussionist Geraldo Lucio versteht sich als musikalischer Botschafter seines Heimatlandes Brasilien und hat für ein einmaliges Konzert das hochkarätige, international besetzte Septett Ritmo Brasileiro zusammengetrommelt.

56 Fernseh-Produktionen und Fernsehschaffende sind in diesem Jahr für die Endausscheidung um die renommierten Adolf-Grimme-Preise nominiert worden. "Die privaten Sender haben bei der Vorauswahl immer mehr an Boden verloren", resümierte das Institut.

Die Voraussetzungen für eine Aufarbeitung der bleiernen Jahre der Republik sind gut: Die Prahlerei der 68er-Rebellen mit ihrer Vergangenheit ist einer gewissen Zerknirschtheit über die totalitären Anteile der Bewegung gewichen. Einsichten, die zwar durch politische Opportunität befördert wurden, die aber beiden Seiten der Barrikaden die Möglichkeit bieten, ihren Teil der Schuld an den damaligen Verhältnissen einzugestehen.

Seit Juni 2000 ist er nicht mehr da, doch aus Berlin nicht wegzudenken. Damit muss es zu tun haben, dass der verspätete Abschiedsempfang, den der Regierende Bürgermeister gestern für den früheren Protokollchef Leopold Bill von Bredow gab, eine so heitere Note hatte.

Von Brigitte Grunert

Rafael Seligmann gab sich gut gelaunt: "Ich freue mich, dass ich nicht vor betretenem und bußfertigem Publikum darüber reden soll, wie schlecht es den Juden geht und welche Urstände der Antisemitismus feiert." Tatsächlich erweckten die Schüler diesen Eindruck nicht, als sie gestern Morgen in das Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in der Tiergartenstraße gekommen waren, um anlässlich des Holocaust-Gedenktages "in den Dialog zu kommen", wie es Gesprächsleiter Stephan Eisel formulierte.

Einen Tag vor der Verabschiedung im Bundestag ist es am Donnerstag wieder zu einem Streit zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Gewerkschaften über die Rentenreform gekommen. Die Gewerkschaften befürchteten, dass die Regierung von ihrer Zusage abrückt, das Niveau der gesetzlichen Rente bis 2030 nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen.

Die Verschiebung des US-Urteils über Sammelklagen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter gegen deutsche Firmen am Mittwoch ist bei der deutschen Entschädigungsstiftung mit Enttäuschung aufgenommen worden. "Wir hatten erhofft und erwartet, dass die Richterin in New York die Sammelklagen abweist", sagte Dieter Kastrup, der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", am Donnerstag in Berlin.

Mit der abermaligen Kandidatur von Andreas Nachama für den Gemeindevorsitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist Bewegung in die Wahlen zur Repräsentantenversammlung (RV) gekommen. Nachdem der bisherige Vorsitzende Nachama im vergangenen Sommer bekanntgegeben hatte, für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen, war der bisherige Schuldezernent Moishe Waks lange Zeit als einziger aussichtsreicher Kandidat mit Ambitionen auf dieses Amt in Erscheinung getreten.