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Zwölf bis 14 Prozent der in Deutschland promovierten Nachwuchswissenschaftler wandern in die USA ab, beklagt Bildungsministerin Edelgard Bulmahn. Die Unis böten ihren Absolventen zwar eine gute Ausbildung für den internationalen Arbeitsmarkt, aber zu wenig interessante Arbeitsplätze im eigenen Land.

In der Großen Koalition ist ein Grundsatz-Streit über die Frage entbrannt, ob die PDS-Abgeordnete Kerstin Kaiser-Nicht trotz ihrer früheren Stasi-Tätigkeit von ihrer Fraktion in die Parlamentarischen Kontrollkomission (PKK), die den Verfassungsschutz überwacht, entsandt werden darf, Kaiser-Nicht ließ sich während ihrer Studienzeit als IM anwerben und denunzierte Komilitonen bei der Stasi. Unter dem Druck ihrer Fraktionskollegen musste sie bereits 1994 wegen ihrer Stasi-Mitarbeit ihr Bundestagsmandat aufgeben.

Der Stiftungsboom droht an Bildung und Wissenschaft vorbeizugehen. Während soziale Zwecke in den vergangenen zehn Jahren ein Plus von 135 Prozent neuer Stiftungen verzeichneten, waren dies für Bildung und Wissenschaft lediglich 47 Prozent.

Die Zeit scheint ihnen reif: Nach zehn Jahren Erfahrung mit dem ersten deutschen Embryonenschutzgesetz fordern Mediziner nun eine Überarbeitung der Bestimmungen. Die Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft organisierte daher für Mittwoch eine Podiumsdiskussion zum Thema "Fortpflanzungsmedizin - aktuelle Entwicklungen und Kontroversen".

Mit der Ankündigung, die Online-Einkaufsgemeinschaft Letsbuyit durch eine enorme Finanzspritze vor dem Aus zu retten, hat der Internet-Millionär Kim Schmitz am Donnerstag ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. In einem ersten Schritt wendete die am Neuen Markt gelistete Firma das akut drohende Konkursverfahren ab, indem sie Zusagen über Investorengelder in Höhe von vier Millionen Euro präsentierte.

In Deutschland gibt es deutliche Hinweise für den Beginn einer neuen Grippewelle. Wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) mitteilte, hat es in der vergangenen Woche einen starken Anstieg der Atemwegserkrankungen gegeben.

Noch hat Riesters Rentenreform nicht alle parlamentarischen Hürden hinter sich gelassen, doch die Marschrichtung steht fest: Neben der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente soll es eine kapitalgedeckte private Altersvorsorge geben.Dabei überlässt es Arbeitsminister Walter Riester jedem einzelnen, ob er tatsächlich bis zu vier Prozent seines Bruttoeinkommens für das Alter spart.

Geht er rechts aus seinem Hotel in Melbourne hinaus, nimmt David Prinosil dieser Tage gern den Weg zum neuen städtischen Viertel Southbank und zum prunkvollen Crown-Casino. Dort, sagt David Prinosil, "bin ich ein guter Gast".

Einen Tag vor der Verabschiedung im Bundestag ist es am Donnerstag wieder zu einem Streit zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Gewerkschaften über die Rentenreform gekommen. Die Gewerkschaften befürchteten, dass die Regierung von ihrer Zusage abrückt, das Niveau der gesetzlichen Rente bis 2030 nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen.

Die Verschiebung des US-Urteils über Sammelklagen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter gegen deutsche Firmen am Mittwoch ist bei der deutschen Entschädigungsstiftung mit Enttäuschung aufgenommen worden. "Wir hatten erhofft und erwartet, dass die Richterin in New York die Sammelklagen abweist", sagte Dieter Kastrup, der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", am Donnerstag in Berlin.

Mit der abermaligen Kandidatur von Andreas Nachama für den Gemeindevorsitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist Bewegung in die Wahlen zur Repräsentantenversammlung (RV) gekommen. Nachdem der bisherige Vorsitzende Nachama im vergangenen Sommer bekanntgegeben hatte, für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen, war der bisherige Schuldezernent Moishe Waks lange Zeit als einziger aussichtsreicher Kandidat mit Ambitionen auf dieses Amt in Erscheinung getreten.

Die New Yorker Bundesrichterin Shirley Kram hat am Mittwoch getan, was ihr Recht ist: Sie vertagte auf unbestimmte Zeit ihre Entscheidung, ob sie Sammelklagen von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern gegen deutsche Firmen abweisen soll oder nicht. Wie das Urteil also lauten wird, bleibt weiterhin offen.

Von Christian Böhme

Nach dem Attentat auf den Polizeipräsidenten von Diyarbakir, dem am Mittwoch sechs Menschen zum Opfer fielen, werden die türkischen Ermittler voraussichtlich auch der Frage nachgehen, ob der Mordbefehl aus Deutschland kam. Hinter dem Anschlag, bei dem Polizeichef Gaffar Okkan, sein Sekretär und vier Leibwächter ums Leben kamen, wird die islamistische Terrorgruppe Hisbollah vermutet, deren Chef Isa Altsoy sich nach Erkenntnissen der türkischen Sicherheitskräfte vor einem Jahr nach Deutschland abgesetzt hatte.

Sollte es noch irgendein Problem geben, das nicht per Internet lösbar ist, so ist das Pech fürs Problem. Denn ohne Netz läuft nichts mehr, nicht einmal die gute alte Politik.

Die USA werden nach der Ansicht von Nato-Generalsekretär George Robertson ihre Soldaten aus dem Kosovo und Bosnien nicht abziehen. Der neue US-Außenminister Colin Powell habe ihm bereits persönlich versichert, dass die USA auf dem Balkan nicht "Gelder einsparen und das Weite suchen werden", sagte Robertson am Donnerstag in Berlin.

Von Albrecht Meier

Der unterlegene US-Präsidentschaftskandidat und Ex-Vizepräsident Al Gore wird künftig Journalistik-Studenten an der Columbia University in New York unterrichten. Gore sei ab Februar Dozent eines Seminars mit dem Titel "Berichterstattung über nationale Fragen im Informationszeitalter", teilte die Universität am Mittwoch mit.

Die russische Regierung hat am Donnerstag ein Programm zum Wiederaufbau der zerstörten Kaukasusrepublik Tschetschenien verabschiedet. Noch in diesem Jahr werde Moskau umgerechnet rund eine Milliarde Mark dafür zur Verfügung stellen, teilte der von Moskau eingesetzte tschetschenische Regierungschef Stanislaw Iljassow mit.

Das Paracelsus-Bad in Reinickendorf und das Hallenbad im Märkischen Viertel sind geschlossen worden, weil Legionellen in den Duschen gefunden wurden. Das Wasser in den Becken sei einwandfrei, hieß es.

Konfusion in der sächsischen CDU, ein Machtkampf droht: Nachdem sich Ministerpräsident Kurt Biedenkopf am Mittwoch nach dem knappen Erfolg seines Getreuen Fritz Hähle bei der Fraktionsvorsitzendenwahl über den Finanzminister Georg Milbradt ereifert hatte, hieß es schon, die Karriere des Ministers werde künftig wohl weniger prominent verlaufen. Denn für Biedenkopf galt Milbradt als der Strippenzieher einer Intrige gegen Hähle, der auch CDU-Landeschef ist.

Von Albert Funk

Bei der Rente bekleckert sich Rot-Grün nicht mit Ruhm. Einen Tag, bevor im Bundestag die Rentenreform beschlossen werden soll, musste Rot-Grün gestern wieder einmal etwas korrigieren, was Riesters Ministerium ganz offensichtlich übersehen hat.