zum Hauptinhalt

Aus einem dürren Vollbart-Gesicht starren zwei dunkle Augen, und die sind für US-Nachrichtenmagazine wie "Newsweek" mittlerweile sogar titelseitenwürdig. Schließlich rätselt eine ganze Nation seit zwei Wochen, wie aus einem wohlgenährten, gut behüteten Jungen, der mit 16 Jahren noch ein normales kalifornisches Schulkind war, nur vier Jahre später ein fanatischer Taliban-Kämpfer werden konnte, der nach eigenen Angaben sogar über Terrorpläne der Al-Qaida-Führung Bescheid wusste.

Von Friedemann Diederichs

Das ist jetzt eine heikle Angelegenheit. Käme die Umfrage nicht von der politisch unverdächtigen Adenauer-Stiftung, müssten wir dem Ergebnis skeptisch gegenüberstehen - würden Na?

Israel hat laut einem Zeitungsbericht die Anweisungen für seine Soldaten gelockert, nach denen sie auf bewaffnete Palästinenser schießen dürfen. In den unter vollständiger palästinensischer Kontrolle stehenden Zonen der Autonomiegebiete (A-Zonen) können Soldaten nun ohne Vorwarnung das Feuer auf bewaffnete Palästinenser eröffnen, soweit diese keine Uniform tragen oder Mitglieder des palästinensischen Sicherheitsdienstes sind, wie die israelische Tageszeitung "Jediot Aharonot" am Dienstag berichtete.

In den neuen Ländern schlagen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Alarm: Vor allem in ländlichen Regionen droht ein Hausärztenotstand. Viele Allgemeinmediziner, die in den Ruhestand gehen, finden für ihre Praxen keine Nachfolger.

Das Schröder-Blair-Papier war ein schickes Schreiben zweier schicker Herren aus dem Sommer 1999. Den Genossen hat es damals nicht so gut gefallen, weil darin Dinge standen, die nicht so sozialdemokratisch waren wie das, was man ein Jahrhundert lang für sozialdemokratisch hielt.

Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan wachsen. Die Erklärung des indischen Premierministers Atal Behari Vajpayee vom Dienstag, man werde den Selbstmordanschlag auf das indische Parlament in der vergangenen Woche "so hart bestrafen, wie es der Größe dieses Verbrechens entspricht", hat die USA und China mit dringenden Beschwörungen auf den Plan gerufen: Indien soll unbedingt Zurückhaltung üben.

Das Mailänder Zivilgericht hat entschieden, gegen Silvio Berlusconis Medienkonzern "Mediaset" eine Geldstrafe in der Höhe von rund 120 Millionen Euro zu verhängen. Dies wurde am Dienstag bekannt.

Unstimmigkeiten sowohl zwischen Kabul und der UN als auch zwischen Berlin, Paris und London verzögern die Aufstellung der geplanten UN-Schutztruppe für Afghanistan. Aus Kabul gab es am Dienstag einander widersprechende Berichte über die Bedingungen, zu denen die neue afghanische Führung die Stationierung der internationalen Streitmacht akzeptieren würde.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Matthias Thibaut

Der 1. FC Nürnberg hat Borussia Dortmund den Sprung an die Spitze der Fußball-Bundesliga versperrt und sich zum erhofften Happy End vor der Winterpause verholfen.

Vor den Soldaten kommen die Diplomaten: Lange bevor die ersten Bundeswehreinheiten für die Internationale Schutztruppe in Afghanistan eingetroffen sind, haben wichtige Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes in Kabul schon ihre Arbeit aufgenommen. Der diplomatische Pionier Berlins vor Ort heißt Rainer Eberle.

Von Hans Monath

Der FC Bayern München nimmt seine Krise und den deutlichen Rückstand auf die Tabellenspitze mit in die Winterpause der Fußball-Bundesliga. Mit dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach blieb der Deutsche Meister bereits zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg und lieferte gegen einen harmlosen Gegner erneut eine enttäuschende Vorstellung.

Für den Westen ist er ein brutaler Despot, der die weißen Farmer und seine schwarzen Kritiker terrorisiert und sein Land mit einer selbstmörderischen Politik in den Ruin treibt. Für die meisten Staatschefs im südlichen Afrika ist Simbabwes Präsident Robert Mugabe hingegen ein einsamer Kämpfer gegen das von den Kolonialherren begangene Unrecht.

Von Wolfgang Drechsler

Die Nato will ihre Truppenpräsenz auf dem Balkan um etwa 6000 Mann verringern. Die Verteidigungsminister der Atlantischen Allianz haben bei ihrer Herbsttagung in Brüssel die Nato-Stäbe aufgefordert, über eine bessere Vernetzung der unterschiedlichen Nato-Kontingente in Bosnien (SFOR), im Kosovo (KFOR) und in Mazedonien nachzudenken.

Die Polizei rechnet damit, dass Gangster die Euro-Umstellung nutzen werden, um ihre D-Mark-Beute zu waschen. Die Euro-Einführung sei sowohl eine Gelegenheit für die Täter, als auch eine Chance für die Polizei, sie zu fassen, sagte der im Landeskriminalamt für Organisierte Kriminalität zuständige Uwe Schmidt gestern.

Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD) steht im neuen Senat für ein Amt nicht zur Verfügung. Als Begründung nannte Krajewski einen "Mix von Argumenten, die mit der eigenen Lebensplanung, der politischen Verantwortung und den Rahmenbedingungen zusammenhängen".

Von
  • Sabine Beikler
  • Christian Tretbar

Jetzt wird die Zeit langsam knapp für Weihnachtsgeschenke. Geschenke der exklusiven Art bieten die Galeries Lafayette in der Friedrichstraße.

Nach zwei nächtlichen Überfällen auf sein Hotel "Christophorus-Haus" hat das Evangelische Johannesstift seine Sicherheitsmaßnahmen jetzt erheblich verstärkt. Kürzere Kontrollabstände des Wachschutzes sowie eine umfangreichere Videoüberwachung mit Aufzeichnung der Zugänge des weiträumigen Areals sollen potenzielle Räuber abschrecken.

Von Rainer W. During

Alle Bitten und Unterschriftensammlungen haben nichts genützt: Die Wurstbude direkt am Brandenburger Tor muss nach knapp vier Jahren voraussichtlich dicht machen. "Wir haben keine Wahl", sagte Betreiber Thomas Heder am Dienstag.

Die Treuhand ist auf der Ruine der ehemaligen Schmeling-Villa in Bad Saarow sitzen geblieben. Für ein Mindestgebot von 350 000 Mark hätte das 12 000 Quadratmeter große Anwesen im Rathaus Schöneberg in Berlin ersteigert werden können.

Gleich zwei Mal kam die Polizei am Montagabend ins "Café Pssst!" von Felicitas Weigmann - ein ungewohntes Bild, denn die Wilmersdorfer Bar mit Bordellzimmern im Hinterhaus wurde ja dadurch bekannt, dass ihr das Verwaltungsgericht in einem Musterprozess die Legalität bescheinigte.

Von Cay Dobberke

Die Deutsche Bahn sucht weiterhin zusammen mit der Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet nach Möglichkeiten für den Erhalt aller vor dem Aus stehenden Ausbesserungswerke. Zwar halte die Bahn grundsätzlich an ihrem Schließungsbeschluss fest, doch habe man mit Transnet vereinbart, dass beide Seiten intensiv nach Lösungen zur Sicherung der Arbeitsplätze suchen wollten.

DSL (Digital Subscriber Line) ist ein digitaler Zugang ins Internet, der eine wesentlich schnellere Datenübertragung ermöglicht als herkömmliche Techniken wie analoge Modems oder ISDN-Anschlüsse. DSL läuft über die ganz normalen Kupferkabel.

Die Aussagen könnten unterschiedlicher nicht sein. Florian Gerster, Sozialminister in Rheinland-Pfalz und parteiinterner Antreiber von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), sieht die Kassenärzte öffentlich alimentiert und meint, damit müsse Schluss sein.

Von Rainer Woratschka

Der Kanzlerkandidaten-Streit in der Union wird zunehmend auf offener Bühne ausgetragen. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos gab als erster führender CSU-Politiker klar zu erkennen, dass er mit einer Bewerbung seines Parteichefs Edmund Stoiber rechnet.

Von Robert Birnbaum

Vor nicht einmal zwei Jahren herrschte bei der politischen Linken in Europa noch eitel Sonnenschein. Kaum ein Land, in dem nicht die Konservativen die Oppositionsbänke drücken mussten, während Sozialisten und Sozialdemokraten es sich auf den Regierungsbänken bequem machen konnten.

Von Christian Böhme

Die US-Armee hat nach einem Bericht des amerikanischen TV-Senders ABC ihre Suche nach Terroristenchef Osama bin Laden auf Pakistan ausgedehnt. US-Einheiten würden mit rund 4000 pakistanischen Soldaten die Grenze überwachen, um eine Flucht der Al-Qaida-Kämpfer aus der Region um die Bergfestung Tora Bora ins Nachbarland zu verhindern, berichtete der Sender.

Wenn Israel die palästinensische Autonomiebehörde zerschlägt, stärkt das die gewaltbereiten Gruppen Hamas und Islamischer Jihad. In Nablus und Jenin sollen jetzt Hamas-Flugblätter aufgetaucht sein, in denen Anschläge auch auf amerikanische Ziele angedroht werden.

Von Andrea Nüsse

Die Pläne von Finanzministerin Dagmar Ziegler (SPD) zur Neuordnung der ins Gerede gekommenen Landesgesellschaften finden nicht nur Zustimmung: Brandenburg soll sich zwar von einen Teil der kaum noch überschaubaren Beteiligungen trennen, doch sollen die Kontrollstrukturen nicht angetastet werden, obwohl sie offenkundig versagt haben. Koalitionspolitiker warfen der Ministerin vor der gestrigen Kabinettsitzung deshalb "Halbherzigkeit" vor.

Wer die einzig erhaltene "Reichsautobahn-Tankstelle" aus der Nähe betrachten will, muss gut zu Fuß sein: eine ordentliche Zufahrt gibt es nicht mehr, Schutzplanken versperren den Weg, dahinter rollt der Verkehr. 1937 eröffnet, überstand die frühere Tankstelle an der Ausfahrt Fürstenwalde auf halber Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) als einziges Werk des Architekten Friedrich Tamms die Wirren der Zeit.

Von Claus-Dieter Steyer

Kurt Bodewig, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, zählt zu den Senkrechtstartern der Schröder-Regierung. 1955 in Rheinberg (Kreis Wesel) geboren, begann er seinen Berufsweg in der Wohnungswirtschaft und baute parallel dazu eine solide Stellung in der SPD auf.

Der italienische Dirigent Riccardo Chailly könnte im Jahre 2005 Nachfolger des derzeitigen Leipziger Gewandhauskapellmeisters Herbert Blomstedt werden. "Wir stehen in engstem Kontakt", erklärte der Leipziger Kulturdezernent Georg Girardet.

Nehmen wir mal an, ein islamisches Land - zum Beispiel Libyen oder Irak - greift Deutschland militärisch an. Müssen die in Deutschland lebenden Türken zur Verteidigung Deutschlands aktiv beitragen oder sollten sie sich da raushalten?

"Sag zum Abschied leise - fick dich", flüstert Florian Werner ins Mikrofon. Und kommt damit richtig gut an bei den 50 Zuhörern in der winzigen Kreuzberger Scheinbar.

Von Johannes Voelz

Die märkischen Kleinstdörfer, die schon zu Fontanes Zeiten das Land prägten, sollen bis zum Jahr 2003 von der Verwaltungs-Landkarte Brandenburgs verschwunden sein: Nicht wenige hatten Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) prophezeit, dass er mit dieser radikalen Reform der Gemeindestrukturen Schiffbruch erleiden werde. Aber knapp ein Jahr nach dem Startschuss konnte Schönbohm, der als Innensenator in Berlin die Reduzierung der Bezirke durchgesetzt hatte, gestern in Potsdam eine überraschend positive Zwischenbilanz ziehen.

Von Thorsten Metzner