Eigentumsrechte - Property Rights - sind eine hohes Gut: nicht nur für eine Marktwirtschaft, sondern auch für eine liberale Demokratie. Über wichtige De-Investitionen entscheiden deshalb nicht Politiker, noch angestellte Vorstandschefs, sondern Aktionäre.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 15.06.2000 – Seite 3
Donald Trump ist wahrscheinlich der berühmteste Unternehmer Amerikas. Nach einer Gallup-Befragung Anfang des Jahres kennen 98 Prozent der Bevölkerung den New Yorker Immobilienlöwen.
Die österreichische Polizei hat Ermittlungen gegen den deutschen Theater-Provokateur Christoph Schlingensief aufgenommen. Grund dafür seien Anzeigen und Beschwerden gegen Schlingensiefs Aktion mit Asylbewerbern vor der Wiener Staatsoper im Rahmen der Wiener Festwochen, berichtete das Justizministerium am Donnerstag in Wien.
Ein Jahr nach dem auf dem Kölner Weltwirtschaftsgipfel verkündeten Schuldenerlass für die 41 hochverschuldeten und ärmsten Entwicklungsstaaten der Welt (HIPC) ist von der Umsetzung noch nicht viel zu sehen. "Von einer tiefgreifenden und schnellen Lösung des Schuldenproblems für diese Länder kann heute keine Rede sein", sagt Babara Unmüßig von der Bonner Entwicklungshilfe-Organisation WEED, die sich seit Jahren für eine umfassende Entschuldung armer Länder einsetzt.
Jemand hat die Tarnabdeckung von der Falle am Tümpel geklaut. Wer macht denn sowas?
1959: Das Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz) wird zur Rechtsgrundlage für den Bau und den Betrieb von Kernkraftwerken.Juni 1961: Das Versuchsatomkraftwerk Kahl speist zum ersten Mal in der Bundesrepublik Deutschland Strom in das Verbundnetz.
Große Aufregung in Italien nach dem Interview des österreichischen Rechtsaußen Jörg Haider im Tagesspiegel vom vergangenen Wochenende: "Er will unbedingt die Südtirol-Frage neu eröffnen", murrt der "Corriere della sera" ob Haiders Statement über die "Selbstbestimmung der Alpenregion", und "la Repubblica" gibt die Essenz von Haiders Worten so wieder: "Der Süden beutet Europa aus."Regierungssprecher äußern sich irritiert - weniger der starken Sprüche Haiders wegen, als wegen der immer stärkeren Resonanz des sonst fast überall gemiedenen FPÖ-Mannes in Italien.
"Wenn sich in den Grundstrukturen nichts ändert, werden wir keine Chance haben, wieder stärkste Partei zu werden", schreibt Hermann Borghorst in seinem Thesenpapier für "Erneuerung, Aufbruch und Profil". Recht hat er, falls er damit die Verkrustungen und die mit Narben übersäte Seele der Berliner SPD meint.
Annähernd ein Fünftel der deutschen Bevölkerung lebt im Ostteil des Landes. Die neuen Länder verfügen aber nur über rund fünf Prozent der deutschen Wirtschaftskraft und nur über ungefähr zwei Prozent des Forschungspotenzials.
Die Aktionäre der Sachsenring Automobiltechnik AG (SAG) haben auf ihrer Hauptversammlung am Donnerstag in Zwickau einer Dividendenausschüttung von 35 Pfennig je Aktie zugestimmt. Ferner beschlossen sie, den verbleibenden Betrag des Bilanzgewinnes von knapp 2,63 Millionen Mark als Gewinn vorzutragen.
Die Versorgung der Verbraucher bleibt auch nach dem beschlossenen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie sicher. Der nun gefundene Konsens könnte sich für die deutschen Energieversorgungsunternehmen sogar positiv auswirken, darin sind sich alle Branchenkenner einig.
Die allgemeine Konjunkturbelebung macht sich nun auch am Bau bemerkbar. Zumindest das deutsche Baugewerbe schätzt die Lage, anders als die Bauindustrie, optimistischer ein.
Nach empörten Reaktionen aus Wirtschaft und Politik hat auch der russische Präsident Wladimir Putin die Inhaftierung des Medienunternehmers Wladimir Gussinskij als übertrieben kritisiert. Er persönlich sei der Ansicht, dass die Festnahme zu weit gegangen sei, sagte Putin am Donnerstag in Berlin.
Deutsche Fans gegen MatthäusFür Länderspiel-Weltrekordler Lothar Matthäus ist nach Ansicht der Fans in der deutschen Nationalmannschaft kein Platz mehr. Nur 10,6 Prozent aller User in einer Internet-Umfrage von "Sport1" wollen den 39-Jährigen beim zweiten EM-Vorrundenspiel morgen gegen England in der Anfangsformation des Titelverteidigers sehen.
Der Monegasse an und für sich kennt so ein Wetter ja gar nicht. In Hannover kann es recht garstig sein, so wie gestern: Böen aus Nordwest jagen Schauer über die Plaza.
Die Jungen, stürmisch Leidenschaftlichen hat Kurt Böwe nicht gespielt. Als er 1959 zur Bühne kam, ohne je eine Stunde Schauspiel-unterricht gehabt zu haben, war er ein gestandener Mann und als Theaterwissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität auf dem Weg zu akademischem Ruhm.
Es gab einmal eine Zeit, in der es so aussah, als würde das Kunstgeschehen unter die Herrschaft einer bestimmten Kaste fallen. Anfang der neunziger Jahre, als der Kunstboom verebbte und den Museen das Geld ausging, traten auf den Bühnen des Kunstbetriebes die Kuratoren auf.
Drei Museumsdirektoren hatten die gleiche Idee. Im Februar wagte sich die Royal Academy in London an eine Neuinszenierung der offiziellen Kunstschau, die vor 100 Jahren den Besuchern der Pariser Weltausstellung geboten worden war, und konfrontierte sie mit zeitgenössischen Werken, die heute zum Kanon der Kunstgeschichte gehören - ein lehrreicher, oft amüsanter Kontrast.
Frankreich steht auf dem Sprung ins Viertelfinale, Tschechien mit dem Rücken zur Wand. Das Vorrundenduell zwischen dem Weltmeister und dem Vize-Europameister heute in Brügge (18 Uhr, live im ZDF) entscheidet schon über Wohl und Wehe in der Gruppe D.
Die CDU hat sich auf einer Klausurtagung ihres Präsidiums offenbar darauf verständigt, weiterhin einen Konsens mit der rot-grünen Regierung bei der Rentenreform anzustreben. "Wir wollen weiter, dass diese Gespräche zum Erfolg führen", sagte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel am Donnerstag nach dem Abschluss der Klausur in Berlin.
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Sie leben auf großem Fuß, haben eine dicke Haut und treffen sich bald zu einer Elefantenrunde: die Dickhäuter, die am 16. Juli auf der Galopprennbahn Hoppegarten das erste hauptstädtische Elefantenrennen vor den Toren Berlins bestreiten.
Wer einen Neuwagen bestellt, erwartet ein Fahrzeug, das allenfalls einige Wochen alt ist. Tatsächlich werden aber auch solche Wagen als "neu" verkauft, die bereits seit Monaten im Lager eines Händlers stehen.
Knavs droht das EM-AusSloweniens Verteidiger Aleksander Knavs droht das EM-Aus. Der 24 Jahre alte Abwehrspieler vom FC Tirol Innsbruck zog sich im Training einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu.
Jürgen Doetz, 55, ist Geschäftsführer Medienpolitik/Unternehmenskommunikation des Berliner Fernsehsenders Sat 1 und Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V.
Geld ist nicht gleich Geld, davon ist jedenfalls der Vorstand der Berliner Risikokapitalgesellschaft Bmp überzeugt. "Über Geld allein kann sich heute kein Venture Capital Unternehmen mehr differenzieren", sagte Oliver Borrmann, Vorstandschef der Bmp AG am Donnerstag auf der ersten Hauptversammlung des Unternehmens nach dem Börsengang im Juli 1999.
Ein 17-jähriger Pole überfiel am Mittwochabend gegen 21.45 Uhr mit einem Komplizen eine 67-jährige Frau aus Steglitz.
Ein 49-jähriger Mann aus Charlottenburg überfiel am Mittwochnachmittag einen Lebensmittelmarkt in Reinickendorf. Mit einer Pistole bedrohte er eine Angestellte, die ihm Geld übergab.
Bevor am Montag die Urabstimmungen bei den Gewerkschaften über den am Dienstagabend erzielten Tarifkompromiss im öffentlichen Dienst beginnen, werden viele Beschäftigte nachrechnen, was das Ergebnis für sie bringt und welche Verbesserungen es im Vergleich zum vorherigen Schlichterspruch gibt. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat diese Kalkulation aufgestellt und kommt zu einem eher trüben Ergebnis.
Zum Auftakt der Vermittlungsverfahrens von Bundestag und Bundesrat um die Steuerreform am Donnerstag abend in Berlin hat das Bundesfinanzministerium noch einmal deutlich gemacht, dass es wesentlich mehr als die geplanten 45 Milliarden Mark Entlastungen für Bürger und Unternehmer nicht geben soll. "Ziel der Bundesregierung ist es, im Jahre 2006 einen Bundeshaushalt vorzulegen, der keine neuen Schulden braucht", bekräftigte Finanzminister Hans Eichels Staatssekretär Caio Koch-Weser dazu auf dem Eurobörsentag der "Börsen-Zeitung" in Frankfurt.
"Was ist mir denn so wehe?" Nicht in zartem Klageton, sondern mit donnerndem Furor wird dieser Eichendorff-Vers deklamiert, nein, schmetternd skandiert.
Bei ihrem historischen Gipfeltreffen in Pjöngjang haben die beiden koreanischen Staatschefs auch sensible Sicherheitsthemen erörtert. Wie der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung nach seiner Rückkehr nach Seoul am Donnerstag mitteilte, kamen auch das Rüstungsprogramm Nordkoreas und die vom Norden kritisierte Stationierung amerikanischer Soldaten im Süden zur Sprache.
Und er geht ganz allein, nein, nicht ganz; sein Gefolge ist natürlich dabei, Presse und Fernsehen sowieso und der Chef des gastgebenden Protokolls - aber kein deutscher Politiker begleitet Wladimir Putin, wenn er am Freitag kurz nach neun Uhr einen Kranz am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park niederlegt. Gern hätte der russische Präsident den Kanzler dabei gehabt.
Der portugiesische Außenminister und amtierende Vorsitzende des EU-Ministerrats hat im Streit um die gegen Österreich verhängten Sanktionen zu mehr "Mäßigung" ermahnt. Weder wiederholte Attacken gegen die Wiener Regierung seien hilfreich, noch die Drohungen Österreichs, die EU-Arbeit zu lähmen, sagte Gama am Donnerstag vor dem Europaparlament in Straßburg.
Das ging schneller als erwartet: Die Bar seven lounge der Fernseh-Moderatorin Mo Asumang ist wieder geöffnet. Das Bezirksamt Mitte hat umgehend die fehlende Betriebsgenehmigung für den Laden in der Ackerstraße 20 erteilt, nachdem alle Unterlagen bei der Behörde vorlagen.
Mit dem traditionellen Museumskinderfest auf der Zitadelle will das Kunstamt am Sonnabend von 14 bis 18 Uhr dem Nachwuchs die Geschichte des Bezirks näher bringen. Eine Märchenerzählerin, ein "Wassermann" am Festungshafen und ein Besuch bei den Fledermäusen stehen auf dem Programm.
Überall in der Stadt sind derzeit seltsame Plakate zu sehen. Fünf Männer, alle ganz in Rot, im Rücken ein explodierendes Haus, rennen wild darauf los.
Die Jubiläumsbesucherin der Info-Box in Berlin fährt zur EXPO 2000 nach Hannover: Birgit Motzkus aus Berlin wurde am Donnerstag als achtmillionster Gast im roten Pavillon am Potsdamer Platz begrüßt, der sich über die Projekte auf dem traditionsreichen Areal informierte. Die Berlinerin erhielt zwei Eintrittskarten für die Weltausstellung sowie zwei Bahntickets.
Frank Rijkaard geht vor dem Duell der EM-Altmeister von 1988 und 1992 auf Nummer Sicher. Der niederländische Bondscoach unterzog seine "Oranjes" einem vierten Fitness-Test.
Da müssen wohl alle durch dieser Tage. Matthäus, Matthäus, Matthäus - kein Ende in Sicht in der Nachrichtenlage um den Senior der Nation.
Der israelische Außenminister David Levy hat angesichts der Forderungen der Palästinenser im Friedensprozess zu einer Regierung der nationalen Einheit unter Einschluss des oppositionellen rechtsgerichteten Likud-Blocks aufgerufen. Die Lage sei ernst, sagte Levy am Donnerstag im israelischen Rundfunk.
Die Fusion zwischen dem französischen Mischkonzern Vivendi und der kanadischen Getränke- und Unterhaltungsgruppe Seagram steht offenbar kurz bevor. Eine Entscheidung über den 30 Milliarden- Dollar-Deal (rund 61 Milliarden Mark) werde in den kommenden Tagen fallen, sagte Vivendi-Chef Jean-Marie Messier am Donnerstag in Paris.
Die private Zusatzvorsorge ist praktisch beschlossene Sache. Bis zu vier Prozent seines Gehalts soll jeder Rentenversicherte freiwillig sparen.
Durch die geplante Allianz des Autokonzerns General Motors mit dem italienischen Hersteller Fiat soll es bei der Adam Opel AG keine Entlassungen geben. Personalvorstand Norbert Küpper teilte am Donnerstag in Rüsselsheim mit, bei der geplanten Gründung von Gemeinschaftsunternehmen mit Fiat etwa im Bereich Einkauf und Aggregate solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Seattle und Washington haben die Welt aufgeschreckt. Die Welle von Protesten und Randale gegen Weltbank und Währungsfonds könnte sich auch auf dem Jahrestreffen in Prag Ende September fortsetzen.
Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg führt erstmalig eine sechswöchige Sommerakademie mit dem Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung durch, die sich an Führungskräfte und Interessierte aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft richtet. Am Beispiel von Luftfahrt, Transportlogistik und Energiewirtschaft werden Managementtechniken vermittelt, die zu positiven Nebeneffekten in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung führen.
Das hat es garantiert noch nie gegeben: Bei der Jahrespressekonferenz der Komischen Oper glänzt die gesamte künstlerische Leitung durch Abwesenheit. Nachdem im vergangenen Jahr schnell klar wurde, warum Chefregisseur Harry Kupfer nicht an der Spielplan-Präsentation teilnahm (weil sein Abgang 2002 und sein Nachfolger, Andreas Homoki, bekannt gegeben wurden), beteuerte Intendant Albert Kost gestern angesichts des leeren Podiums, es bestehe kein Grund zur Aufregung.
In den Sommerferien fahren wir mit den Kindern an die Nordsee. Unterwegs werden wir einen Abstecher nach Stade machen.