Ein Jahr nach dem auf dem Kölner Weltwirtschaftsgipfel verkündeten Schuldenerlass für die 41 hochverschuldeten und ärmsten Entwicklungsstaaten der Welt (HIPC) ist von der Umsetzung noch nicht viel zu sehen. "Von einer tiefgreifenden und schnellen Lösung des Schuldenproblems für diese Länder kann heute keine Rede sein", sagt Babara Unmüßig von der Bonner Entwicklungshilfe-Organisation WEED, die sich seit Jahren für eine umfassende Entschuldung armer Länder einsetzt.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 15.06.2000 – Seite 3
Seattle und Washington haben die Welt aufgeschreckt. Die Welle von Protesten und Randale gegen Weltbank und Währungsfonds könnte sich auch auf dem Jahrestreffen in Prag Ende September fortsetzen.
Die Marburger Telefongesellschaft Teldafax hat einen internationalen Partner gefunden. Das amerikanische Telekommunikationsunternehmen World Access will die Mehrheit an Teldafax übernehmen.
Geld ist nicht gleich Geld, davon ist jedenfalls der Vorstand der Berliner Risikokapitalgesellschaft Bmp überzeugt. "Über Geld allein kann sich heute kein Venture Capital Unternehmen mehr differenzieren", sagte Oliver Borrmann, Vorstandschef der Bmp AG am Donnerstag auf der ersten Hauptversammlung des Unternehmens nach dem Börsengang im Juli 1999.
Das hat es garantiert noch nie gegeben: Bei der Jahrespressekonferenz der Komischen Oper glänzt die gesamte künstlerische Leitung durch Abwesenheit. Nachdem im vergangenen Jahr schnell klar wurde, warum Chefregisseur Harry Kupfer nicht an der Spielplan-Präsentation teilnahm (weil sein Abgang 2002 und sein Nachfolger, Andreas Homoki, bekannt gegeben wurden), beteuerte Intendant Albert Kost gestern angesichts des leeren Podiums, es bestehe kein Grund zur Aufregung.
Wegen der von der EU geplanten Rücknahmepflicht für Elektroschrott werden Elektrogeräte in den nächsten Jahren voraussichtlich deutlich teurer. Allein wegen der notwendigen Bildung von Rückstellungen für die Entsorgung der Geräte werde die Industrie die Preise bis spätestens zum Jahr 2003 um etwa fünf Prozent anheben müssen, kündigte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Donnerstag an.
Die Jungen, stürmisch Leidenschaftlichen hat Kurt Böwe nicht gespielt. Als er 1959 zur Bühne kam, ohne je eine Stunde Schauspiel-unterricht gehabt zu haben, war er ein gestandener Mann und als Theaterwissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität auf dem Weg zu akademischem Ruhm.
Die Versorgung der Verbraucher bleibt auch nach dem beschlossenen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie sicher. Der nun gefundene Konsens könnte sich für die deutschen Energieversorgungsunternehmen sogar positiv auswirken, darin sind sich alle Branchenkenner einig.
Auf der Landesgartenschau in Luckau ermitteln elf Floristen aus Berlin und Brandenburg an diesem Wochenende im Wettbewerb "Silberne Rose" ihre Meister. In der Blumenhalle kann ihnen jedermann über die Schulter schauen.
Mit einem Festkonzert feiert am Sonntag um 15 Uhr die deutsch-französische Musikschule Ecole de Musique de Berlin ihr 20jähriges Bestehen. 1980 von Philippe Lévy, dem damaligen Musiklehrer des Collège Voltaire in der Cite Foch gegründet, konnte sie nach dem Abzug der Alliierten 1994 in einen von Eltern und Lehrern beider Nationalitäten initiierten Trägerverein überführt werden.
Vor einem bedrohlichen Mangel an Elektro- und Informatikingenieuren warnt der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). "Der Bedarf wird in den kommenden Jahren doppelt so hoch sein wie die Zahl der Absolventen", sagte VDE-Vorstand Hermann Wolters am Donnerstag in Berlin.
Angekündigt waren "Diana Ross and the Supremes", aber so mancher Konzertbesucher dürfte "Diana Ross and the Replacements" (Ersatzleute) für den zutreffenderen Titel gehalten haben. Die 56-jährige Soul-Diva lieferte zum Auftakt ihrer Tournee am Mittwoch in Philadelphia ein solides, streckenweise umjubeltes Konzert ab.
Nationentag Südafrika: In der Afrikahalle ist unter anderem Umweltminister Mohammed Valli Moosa zu Gast.Living Lakes: Auf der heute beginnenden Konferenz geht es um den Schutz von Seen und Feuchtgebieten.
Zu einem Spaziergang durch Kleinmachnow lädt das Kultur-Büro Berlin am Sonnabend, 17. Juni um 14 Uhr ein.
Die Folgen des gefürchteten Sekundenschlafes von Autofahrern könnten durch eine in Strausberg gemachte Erfindung wesentlich gemildert werden. "Müdigkeitsüberwacher" heisst das Zaubergerät der Drei-Mann-Firma TechnoTrans, das sie gemeinsam mit Spezialisten der FU Berlin entwickelt haben.
In den letzten Wochen, wir gestehen es, sind auch Profis nervös geworden. Dreht sich der Markt oder dreht er sich nicht?
Drei Museumsdirektoren hatten die gleiche Idee. Im Februar wagte sich die Royal Academy in London an eine Neuinszenierung der offiziellen Kunstschau, die vor 100 Jahren den Besuchern der Pariser Weltausstellung geboten worden war, und konfrontierte sie mit zeitgenössischen Werken, die heute zum Kanon der Kunstgeschichte gehören - ein lehrreicher, oft amüsanter Kontrast.
Der Monegasse an und für sich kennt so ein Wetter ja gar nicht. In Hannover kann es recht garstig sein, so wie gestern: Böen aus Nordwest jagen Schauer über die Plaza.
Die Liebe des modernen Autofahrers in den USA gilt seinem Benzin fressenden Sportfahrzeug. Doch den Asphalt-Cowboys wird neuerdings der Spaß am Allrad-Antrieb verdorben: Auch in den USA haben die Benzinpreise kräftig angezogen.
Zukunftsängste löst der Atomkonsens beim zweitgrößten Kraftwerksbauer der Welt nicht aus. "Das Inlandsgeschäft mit der Atomkraft macht nur 50 Prozent unseres nuklearen Bereichs aus - die Entwicklung ist ja schon seit Jahren rückläufig", sagt Wolfgang Breyer, Pressesprecher der Siemens-Kraftwerksunion (KWU).
Die Jubiläumsbesucherin der Info-Box in Berlin fährt zur EXPO 2000 nach Hannover: Birgit Motzkus aus Berlin wurde am Donnerstag als achtmillionster Gast im roten Pavillon am Potsdamer Platz begrüßt, der sich über die Projekte auf dem traditionsreichen Areal informierte. Die Berlinerin erhielt zwei Eintrittskarten für die Weltausstellung sowie zwei Bahntickets.
"Sehr geehrter Herr Präsident, bitte machen Sie alles, dass unser Land zu größerer Prosperität gelangt und dass unser Volk in Würde leben kann." Das sind die Worte, die Viktor Koslikin, Pressesprecher der Russischen Botschaft, gerne an Vladimir Putin richten würde.
Offiziersmützen der Russischen Streitkräfte, rote Handschuhe und flammende Worte: "An Putins Händen klebt das Blut Tschetscheniens, Herr Bundeskanzler". Mit einem Prostestmarsch vom sowjetischen Ehrenmal am Brandenburger Tor zum Kanzleramt erinnerte die "Gesellschaft für bedrohte Völker" gestern an die Menschenrechtsverletzungen im Tschetschenien-Konflikt.
Frankreich steht auf dem Sprung ins Viertelfinale, Tschechien mit dem Rücken zur Wand. Das Vorrundenduell zwischen dem Weltmeister und dem Vize-Europameister heute in Brügge (18 Uhr, live im ZDF) entscheidet schon über Wohl und Wehe in der Gruppe D.
Clinton ist gerade weg, nun werden die Sperrgitter für den russischen Präsidenten Putin benötigt.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Rechte von Bankkunden bei Lastschriften aufgrund von Einzugsermächtigungen gestärkt. Nach einem kürzlich verkündeten Grundsatzurteil können die Kunden unbefristet Widerspruch gegen unberechtigte Abbuchungen einlegen und vom Kreditinstitut eine Kontoberichtigung verlangen.
Einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf drei Polizisten im Ruhrgebiet will die Staatsanwaltschaft mögliche Verbindungen des Amokschützen zur rechten Szene überprüfen. Er war Mitglied der Deutschen Volksunion (DVU) und der Republikaner.
Es hatte alles so gemütlich angefangen: Nach seiner Ankunft am Flughafen Tegel zog sich Russlands Präsident Wladimir Putin mit seiner Frau Ludmila zum privaten Essen in die "Schänke" der Spandauer Zitadelle zurück. Nach einer Nacht im Hotel Palace begann der Berlin-Stress: Politische Konsultationen im Stundentakt.
Es ist stiller geworden um die Direktbroker in Deutschland. Das mag daran liegen, dass die Häuser stark in ihre ehrgeizigen Projekte eingebunden sind.
Eines der verfallensten Wohngebäude der Stadt, das Haus Danckelmannstraße 53 nahe dem Klausenerplatz in Charlottenburg, soll jetzt einem Neubau weichen. Das fünfstöckige Vorderhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende gilt als Schandfleck zwischen den gutbürgerlichen Nachbarbauten: Scheiben sind zerschlagen, vor dem Eingang steht ein Bauzaun, und es ist sogar polizeilich gesperrt, weil Teile einsturzgefährdet sind.
Mit einer Pumpgun hat ein angetrunkener Mann mitten auf dem Vierwaldstätter See auf Schweizer Wasserpolizisten gefeuert. Ein Beamter wurde durch Glassplitter im Gesicht verletzt.
Sein unbeschwertes Tête-à-tête in der Zitadellenschänke verdankt Wladimir Putin auch zwei Landsleuten, Wassili Grischin und Wladimir Gall, beide Offiziere der Roten Armee. Ohne den Mut der beiden Parlamentäre hätte die Festung das Ende des 2.
Überall in der Stadt sind derzeit seltsame Plakate zu sehen. Fünf Männer, alle ganz in Rot, im Rücken ein explodierendes Haus, rennen wild darauf los.
Die private Zusatzvorsorge ist praktisch beschlossene Sache. Bis zu vier Prozent seines Gehalts soll jeder Rentenversicherte freiwillig sparen.
Bei einem Schiffsunglück im Südwesten Chinas sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Zeitungsberichten zufolge werden nach dem Kentern der Fähre auf dem Fluss Jialing in der Provinz Sichuan noch 36 Menschen vermisst.
Nicht, dass Thomas Höft besonders abergläubisch wäre, aber umgezogen ist er dann doch: In dem Zimmer, das seine vier Vorgänger seit 1994 stets mit einem gekündigten Intendanten-Vertrag in der Tasche verließen, mochte sich der neue künstlerische Leiter des Theaters in Brandenburg an der Havel nicht einrichten. Jetzt sitzt er eine Tür weiter und ist bester Dinge.
Frankfurt (Main) (ro). In Zeiten der Konsolidierung in der Bankenlandschaft und in Zeiten knapper Haushaltskassen war der Schritt längst überfällig.
Laut ist es eigentlich nie. Nur manchmal etwas unruhig.
Bildungsminister Steffen Reiche hat die geplanten höheren Zahlungen Brandenburgs für Gastschüler in Berlin verteidigt. Sie seien Ausdruck eines "fairen Verhaltens untereinander", meinte der Minister.
Wirtschaft: Blumen als Werbegeschenk: Fleurop entdeckt eine Marktnische - Neue Medien erhöhen Umsatz
Die Blumenbranche hat eine Marktlücke entdeckt: Den Blumengruß als Geschäftskontakt von Firma zu Firma. Als speziellen Kundenservice entwickelte die Versandorganisation Fleurop ein Business-to-Business-Programm.
Thomas Kaiser-Stockmann ist Partner der Sozietät Mannheimer Swartling, Rechtsanwälte und schwedische Advokaten in Berlin.Herr Kaiser-Stockmann, vor gut zwei Jahren ist der deutsche Strommarkt liberalisiert worden.
Beim finanziell schwer angeschlagenen Berliner Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes werden bis zum Jahresende 295 Stellen gestrichen. Geschäftsführung und Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan geeinigt, teilte der Verband am Donnerstag mit.
Wohin geht Zahovic?Sloweniens Spielmacher Zlatko Zahovic ist nach seiner starken Leistung im Spiel gegen Jugoslawien (3:3) ins Visier ausländischer Spitzenklubs geraten.
Im Streit um die ungenehmigte Außenwerbung an der Marienkirche in Mitte zeichnet sich ein Kompromiss ab.
Wer einen Neuwagen bestellt, erwartet ein Fahrzeug, das allenfalls einige Wochen alt ist. Tatsächlich werden aber auch solche Wagen als "neu" verkauft, die bereits seit Monaten im Lager eines Händlers stehen.
Durch die geplante Allianz des Autokonzerns General Motors mit dem italienischen Hersteller Fiat soll es bei der Adam Opel AG keine Entlassungen geben. Personalvorstand Norbert Küpper teilte am Donnerstag in Rüsselsheim mit, bei der geplanten Gründung von Gemeinschaftsunternehmen mit Fiat etwa im Bereich Einkauf und Aggregate solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Der Stadtstaat Hamburg benutzt bestimmte Komponenten des neuen Computer-Betriebssystems Windows 2000 für seine Behörden nicht, weil sie von einer US-Firma hergestellt werden, deren Eigner zu den einflussreichsten Scientologen gehört. Das bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Finanzbehörde, die in dieser Frage auch für die anderen Behörden zuständig ist, am Donnerstag auf Anfrage.
Robert Havemann und Wolfgang Harich sind die wohl zwei berühmtesten Dissidenten der DDR-Geschichte. Wenn zwei berühmte Dissidenten gegeneinander stänkern, wie der Historiker Siegfried Prokop die Diskussion am vergangenen Mittwochabend in der Humboldt-Universität ankündigte, dann ist das durchaus pikant und lässt reges Publikumsinteresse erwarten.