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Die Großen gegen die Kleinsten: Mit dem Gutachten zur so genannten Stadtstaatenwertung im Finanzausgleich haben die Zahlerländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen ihre Forderung nach einem aus ihrer Sicht gerechteren Ausgleichssystem Nachdruck verliehen. Damit sind auch eine Woche vor der Konferenz der Ministerpräsidenten in Wiesbaden die Fronten klar: der so genannte "Hannover-Kreis", die Mehrheit der zehn ärmeren Nehmerländer plus Hamburg (das reich ist und in den Finanzausgleich einzahlt) muss erkennen, dass sich die vier Geberländer vorerst nicht haben auseinander dividieren lassen.

Von Albert Funk

Der unter Korruptionsverdacht stehende philippinische Präsident Joseph Estrada hat angesichts von Massenprotesten eine Neuwahl vorgeschlagen, um einen Nachfolger für ihn zu bestimmen. Er reagierte damit am Freitag auf eine Großkundgebung seiner Gegner mit rund 150 000 Demonstranten in Manila, an der sich erstmals auch der Oberkommandierende der Streitkräfte, General Angelo Reyes, und Verteidigungsminister Orlando Mercador beteiligten.

Welch grandios-makabre Szene: im Vordergrund der verdrehte, nackte Leib des enthaupteten Argus, dahinter die rot gewandete Juno, die betrogene Göttergattin, wie sie in ihrem Zorn die Augen des Geköpften ins Gefieder eines Pfaus einsetzt. Von wegen Argusaugen.

Von Nicola Kuhn

Eine Werbeagentur würde die Stimme von Elena Mssuc vermutlich unter dem Label "Koloratur plus" vermarkten. Die junge Rumänin ist eine echte Diva (und zeigt das auch auf dem Cover), das vokale Feuerwerk der Königin der Nacht geht ihr locker von den Lippen - doch sie kann viel mehr: Auf ihrem Mozart-Album zeigt die seit 1993 am Zürcher Opernhaus engagierte Sopranistin die menschliche Seite der Opern-Heroinen.

Von erlöschenden Leuchttürmen und Friedhofsruhe war die Rede, als die Präsidenten der Berliner Hochschulen am Freitag vor die Öffentlichkeit traten. Aktueller Anlass für die Niedergangs-Rhetorik: Die Umschichtung aus dem Wissenschaftsetat zugunsten der Kultur in den letzten Jahren sei viel höher, als in der vergangenen Woche durch eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion öffentlich geworden war.

Von Anja Kühne

Während der Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien verschossen die USA auch mit Uran abgereicherte Munition (DU). Nach den Bestimmungen ihrer Atomregulierungskommission liefern die USA DU ausschließlich an Nato-Mitgliedsstaaten, nach Japan, Australien und Neuseeland.

Wohl von keinem anderen politischen Amt geht weltweit eine so große Faszination aus wie von dem des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Galt er zu Zeiten des Kalten Krieges als der mächtigste Mann der westlichen Welt, so hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der Staatschef der letzten noch verbliebenen Supermacht die größte Machtfülle überhaupt in internationalen Beziehungen.

Die Deutsche Telekom hat Analysten zufolge im Geschäftsjahr 2000 Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich erheblich gesteigert. Die Steigerung sei dank Neukonsolidierungen und außerordentlichen Erlösen aus Beteiligungsverkäufen möglich gewesen.

Nach massiver Kritik des Westens an der russischen Zahlungsmoral hat Präsident Wladimir Putin die Bereitschaft seines Landes bekräftigt, die Schulden zurückzuzahlen. Russland werde die finanziellen Verpflichtungen bei den Gläubigern erfüllen, betonte Putin bei einer Beratung zu Finanzproblemen im Kreml.

Chancen in SchwellenländernFür die so genannten Schwellenländer wird 2001 nach Einschätzung von Börsenexperte Gottfried Heller ein gutes Jahr. Die aufstrebenden Staaten in Asien, Osteuropa und Lateinamerika könnten stark von den niedrigeren Zinsen profitieren, sagte der Chef der Münchner Fiduka Depotverwaltung GmbH.

Ein 28-jähriger Mann aus der niederbayerischen Gemeinde Bogen ist in der Nacht zum Freitag im Schlitz einer Abfalltonne gestorben. Nach Angaben der Polizei muss sich der Mann offenbar auf der Suche nach Lebensmittelresten durch den Einwurfschlitz gebeugt haben und stecken geblieben sein.

Zum neuen künstlerischen Leiter des Berliner Jazzfests ist Nils Landgren berufen worden. Der seit Jahresbeginn amtierende Festspiel-Chef Joachim Sartorius wird dem schwedischen Posaunisten einen Einjahresvertrag anbieten, so dass er die Nachfolge des zum letzten Jazzfest ausgeschiedenen Albert Mangelsdorffs antritt.

Von Kai Müller

Als "Gelbfüßler" werden die Badener auswärts gern verspottet. Für die Freiburger könnte demnächst der "Gelbkärtler" als Spitzname hinzukommen, zumindest dann, wenn sie Abonnenten der ab heute erscheinenden neuen Tageszeitung "zus.

Das wird wieder einen Höhenflug der öffentlichen Empörung geben: Wenn das Kabinett tatsächlich die Richtlinien für die Flugbereitschaft entschärft, werden Politiker wieder als abgehobene Typen gebrandmarkt, die über den Wolken Geld verschwenden. Ausgerechnet Sparminister Hans Eichel war unter Druck geraten - übrigens nur, weil er ohne Abgeordnetenmandat keine Wahlkreistermine kennt.

Die Bayern gehen Michael Preetz nicht aus dem Kopf. Heute beschließt Hertha BSC das Trainingslager in Marbella mit einem Testspiel gegen den deutschen Fußballmeister aus München, und wenigstens bei diesem Test will der Kapitän des Berliner Bundesligisten mitmachen.

Von Michael Rosentritt

Für die Grüne Woche trat die CMA (Centrale Marketingesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) werbetechnisch noch einmal richtig aufs Gas. Auf 300 Plakaten in der Stadt behaupten Sterneköche wie Alfons Schuhbeck und Michael Wollenberg, weiterhin nicht auf Rindfleisch zu verzichten.

Sie sind sechs Monate alt, wurden zweimal verkauft, hatten drei Elternpaare und wurden 5000 Kilometer durch die USA verfolgt, bevor sie auf der anderen Seite des Atlantiks in England landeten. Nun will die leibliche Mutter der Zwillinge, die meistbietend über das Internet gleich an ein amerikanisches und ein britisches Ehepaar verhökert wurden, jetzt ihre sechsmonatigen Töchter zurückhaben.

Von Hendrik Bebber
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