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Möglicherweise hätte der Mord an der kleinen Julia, deren tote Mutter Ende Juli vergangenen Jahres in einem Bunker bei Brandenburg/Havel gefunden wurde, verhindert werden können. Mit dieser Andeutung hat Richterin Gudrun Richardt am Montag blankes Entsetzen unter den Prozessbeobachtern im Potsdamer Landgericht ausgelöst.

Von Stefan Jacobs

Im Rechtsstreit um die im August vergangenen Jahres abgerissene documenta-Treppe hat sich die Stadt Kassel mit dem Treppen-Erbauer Gustav Lange auf einen Vergleich geeinigt. Lange hat die Berufung gegen die Abriss-Erlaubnis des Landgerichts Kassel zurückgezogen.

Da sitzen sie und plaudern ins Publikum, vier junge Leute, amerikanische Mittelschicht, nett und adrett, drei von ihnen haben einen Mord begangen, das erfährt man ganz nebenbei. Großer Premierenauftrieb in Hamburg: Endlich mal wieder Star-Theater mit Star-Regisseur, in bewährter Kombination der kleinen, rührigen Hamburger Kammerspiele mit den Wiener Festwochen, dazu die Ruhrfestspiele und das Deutsche Theater Berlin.

Live-Aufführungen der Bruckner-Sinfonien haben einen unschlagbaren Vorteil gegenüber CD-Erlebnissen: die Lautstärke. Selbst wenn die heimische Anlage genug Power zu bieten hat - die volle Wucht, die in den orchestralen Monolithen des wunderlichen Österreichers steckt, kann man keinem Nachbarn zumuten.

Von Frederik Hanssen

EU-Agrarkommissar Franz Fischler hält im Gegensatz zu Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) eine radikale Umkehr in der Agrarpolitik als Konsequenz aus der BSE-Krise für nicht nötig. Die europäische Politik habe die Ziele einer neuen Landwirtschaft - Wettbewerbsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit, Lebensmittelsicherheit - frühzeitig aufgenommen, sagte Fischler am Montag bei einem Agrarkongress der CDU in Berlin.

Noch ist der Streik, der Hollywood in die wohl tiefste Krise seiner Geschichte gestürzt hätte, nicht gänzlich abgewendet. "Vorerst" vermieden sei er, meldeten die Agenturen vorsichtig am Wochenende - vorerst, weil die rund 11 000 Mitglieder des Drehbuchautoren-Gewerkschaft WGA noch über die Einigung abstimmen müssen, vorerst auch, weil die Schauspielergewerkschaft nach wie vor für den 1.

Mag sein, dass die Spezies der hauptberuflichen Ehefrau gefährdet ist. Die Lebenspartnerinnen von Diplomaten haben aber oft kaum Alternativen, denn sie müssen alle vier Jahre den Ort wechseln und sind der Sprache des Gastlandes nicht unbedingt mächtig.

Von Elisabeth Binder

Gut gemacht ist "Wedding Planner" auf jeden Fall - für Verliebte oder solche, die es werden wollen. Einsame Herzen in der Warteschleife können sich trösten, dass es selbst Super-Beauty Jennifer Lopez als Hochzeitsorganisatorin Mary nicht besser geht.

Weil eine Firma für Schalttechnik nach Angaben der Bundesbaugesellschaft Berlin (BBB) Termine nicht eingehalten hat und die Sicherheitstechnik für den Brandschutz nicht funktioniert, ist der Umzugstermin für den größten Neubau des Bundestags im Sommer geplatzt. Geplant war, dass Mitte Juni das Jakob-Kaiser-Haus an der Dorotheenstraße in Mitte offiziell übergeben wird und der Umzug am 9.

Mit unerwartet hohen Zuschlägen hat der Heizölhandel die Woche begonnen. 1,60 DM plus Mehrwertsteuer pro hundert Liter sind am Wochenende dazu gekommen - ohne nachvollziehbare Gründe, wie es gestern in Fachkreisen hieß, zumal auch der Dieselpreis vom allgemeinen Höhenflug der Kraftstoffpreise nicht betroffen sei.

Nach dem Maikrawall ist vor dem Maikrawall. Denn kaum sind die Schäden in Kreuzberg weitgehend behoben und auch die herausgerissenen Steine wieder ins Pflaster eingesetzt, hat gestern im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses der Streit darüber begonnen, wie im kommenden Jahr mit den linken Maidemonstrationen umgegangen werden soll.

Von Christian Tretbar

Für die Zukunft der Bankgesellschaft Berlin (BGB) ist der kommende Mittwoch von erheblicher Bedeutung. Dann stellt Finanzsenator Peter Kurth (CDU) dem Unterausschuss Vermögen und Beteiligungen im Abgeordnetenhaus Szenarien für eine Sanierung des notleidenden Kreditinstituts vor.

Von Ralf Schönball

Gegen eine Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit hat sich der polnische Wirtschaftsminister, Janusz Steinhoff, am Montag im Rahmen einer Wirtschaftskonferenz des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) und der Wirtschafts- und Handelsabteilung der polnischen Botschaft ausgesprochen. Zum Auftakt der so genannten "Polnischen Woche", die zum wiederholten Male in Berlin stattfindet, erklärte Steinhoff, Übergangsfristen könnten die Ängste eher noch stärken.

"Erfolgreiche Stammkunden durch qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter". Das offizielle Werbesprüchlein des Vertriebsunternehmens für Textilien und elastische Bodenbeläge, dessen Geschäftsführer Frank Steffel ist, wird auch der Leitspruch für den künftigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Steffel sein.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Beim Hungerstreik türkischer Häftlinge sind am Montag wieder zwei Gefangene gestorben. Bei der seit 200 Tagen andauernden Protestaktion linksradikaler Häftlinge und ihrer Angehörigen gegen die türkische Gefängnisreform kamen damit bisher 22 Menschen ums Leben.

Von Susanne Güsten

Die SPD-Bildungssprecher aus Bund- und Länderparlamenten fordern mehr Ganztagsschulangebote in ganz Deutschland. Der Vorstoß in Rheinland-Pfalz für ein flächendeckendes Angebot sei "ein Quantensprung in der Bildungspolitik", lobten die Bildungspolitiker am Samstag zum Abschluss eines zweitägigen Treffens in Saarbrücken.

Drei Tage nach dem ersten Pilotenstreik bei der Lufthansa hat das Unternehmen am Montag ein neues Angebot unterbreitet, um den seit Februar andauernden Tarifkonflikt zu beenden. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bezeichnete das Angebot als substanziell, äußerte sich aber wie das Unternehmen zunächst nicht zum Inhalt.

Rauschender Sieg, grandioses Scheitern, der große Durchbruch oder der Anfang vom Ende: In unserer Serie "Mein Schicksalsspiel" erinnern sich Fußballer an Spiele, die ihre sportliche Karriere maßgeblich beeinflusst haben. Heute: Andreas Thom.

Im Polizeibericht vom Montag liest sich die Tragödie sehr sachlich. "Vermutlich in Selbsttötungs-Absicht lief in der vergangenen Nacht gegen 21 Uhr 20 ein 16-Jähriger aus Zehlendorf rund 120 Meter vor dem Bahnübergang Säntisstraße in Marienfelde vor einen in Richtung Marienfelde fahrenden S-Bahnzug.

Die verheerende Aids-Epidemie in Südafrika hat die Zeitung "The Star" zu einem ungewöhnlichen Angebot veranlasst. Wer die Zeitung abonniert, bekommt die Kosten für die eigene Beerdigung oder die von Familienangehörigen bezahlt.

Die wiedergewählte Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Eva-Maria Stange, will das Profil ihrer Organisation als eigenständige Bildungsgewerkschaft schärfen. Die GEW werde deutlich machen, dass sie nicht nur für die Lehrer spreche, sondern für alle Beschäftigten im Bildungsbereich - vom Kindergarten über Schulen und Hochschulen bis zur Weiterbildung, sagte Stange nach ihrer Wahl am Montag in Lübeck.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will eine große Gesundheitsreform nach der Bundestagswahl 2002 im Dialog und im Konsens mit Ärzten, Krankenkassen, Kliniken und Pharmaindustrie vorbereiten. Der von ihr einberufene "Runde Tisch" zur Zukunft des Gesundheitswesens einigte sich bei seiner ersten Sitzung am Montag auf die Einrichtung von sechs Arbeitsgruppen.

Trotz Insiderermittlungen und mehreren gescheiterten Versuchen: MLP gibt den Kampf um einen Platz im Deutschen Aktienindex (Dax) nicht auf. Vorstandschef Bernhard Termühlen rechnet bei der nächsten Neubesetzung des wichtigsten heimischen Marktbarometers fest mit dem Aufstieg des Heidelberger Finanzdienstleisters in die Liga der Top30-Werte.

Die Zahl der rechten Straftaten ist offenbar deutlich höher, als bisher von den Polizeien der Länder gemeldet. So hat Brandenburg nach Einführung einer neuen, weiter gefassten Zählweise zu Jahresbeginn gleich von Januar bis März etwa viermal viele Delikte registriert wie im ersten Quartal 2000.

Von Frank Jansen

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) sieht keinen Anlass wegen der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz, das Netz ihrer Partner zu ändern. Die DVAG ist hierzulande die mit Abstand größte Vertriebsgesellschaft für Versicherungs- und Fondsprodukte.

Nur wenige Firmen in Deutschland bekommen so viele Abmahnungen auf den Tisch wie der Münchener Autovermieter Sixt. Selbst die relativ zahme Anzeige mit dem Miet-Porsche und der Überschrift "Feuchte Hände für 99 Mark" sorgte vor 14 Jahren für Schelte vom Deutschen Werberat.