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Die Wirtschaftsminister der Länder wollen eine billigere Arbeitslosenversicherung. Zum Ende ihrer zweitägigen Konferenz in Mainz haben sie am Freitag die Bundesregierung aufgefordert, angesichts der relativ guten Beschäftigungslage die Beiträge noch in diesem Jahr zu senken.

Was tut der Regierende und CDU-Chef Eberhard Diepgen nicht alles für die Koalition. Plötzlich drückt er den SPD-Chef und Stadtentwicklungssenator Peter Strieder herzlich an die Brust.

Von Brigitte Grunert

Die Akte Kohl ist geschlossen, juristisch jedenfalls. Die Entscheidung der Bonner Justiz kann in der Sache niemanden überraschen.

Von Robert Birnbaum

Die bewaffneten Auseinandersetzungen in Algerien zwischen der Staatsmacht und Gruppen islamistischer Extremisten haben in den vergangenen zehn Tagen wiederum etwa 70 Todesopfer gefordert. Doch erstmals seit Monaten war die Bilanz nach Angaben der Sicherheitskräfte positiv: In verschiedenen Landesteilen seien mindestens 50 Terroristen getötet worden.

Ich finde das ganze Leben so peinlich, dass es mir schwer fällt, einen einzelnen Moment hervorzuheben. Aber ich wurde einmal von dem italienischen Präsidenten Cossiga nach Rom eingeladen, weil er meine Bücher bewunderte.

Der 1924 geborene serbische Schriftsteller Alexander Tisma, dessen Vorfahren Juden und Ungarn waren, wuchs in Novi Sad auf, einer Stadt, die, vom Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn geprägt, bis zum Zweiten Weltkrieg vom relativ friedlichen Zusammenleben von Serben, Ungarn, Juden und Deutschen (den "Donauschwaben") geprägt war. Mit dem Krieg brachen fürchterliche Verheerungen über das Land, die Provinz Wojwodina herein, die Tisma in seinen großen realistischen Romanen, die aus der scheinbar subjektiven Perspektive der Opfer, der Täter, der Überlebenden (die sich schuldig fühlen, auch weil sie überlebt haben) ein Pandämonium von Hass, Gewalt und Vernichtung beschwören.

Man nannte ihn den "König unter den Predigern und den Prediger von Königen". Das hat dem französischen Jesuiten Louis Bourdaloue (1632-1704) sicher besser gefallen als eine eher pikante Ehre, die ihm erst eine Generation nach seinem Tod zuteil wurde: Nach dem wortgewaltigen Priester wurden allmählich jene Keramik-Töpfe benannt, in die Hofdamen, zumeist auf Reisen, ihr kleines Geschäft verrichteten, also ganz schnöde hinein pinkelten.

Von Walter Schmidt

"Wir haben uns einlullen lassen vom Schampus der Virtualität", sagte Berlins Kultursenator Stölzl bei der Abschlusspressekonferenz der Ausstellung "Theatrum naturae et artis" im Martin-Gropius-Bau. Und lange habe man vor lauter (Multi-)Mediatisierung vergessen, dass der Mensch das Objekt braucht, um die Welt sinnlich zu erfahren, zu (be-)greifen.

Es gab eine ziemlich lange Zeit, in der Paul Kuhn zumindest den Jüngeren im Lande ein rotes Tuch war. Der Mann hatte sich mit Schunkel-schlagern wie "Es gibt kein Bier auf Hawaii" und leutseligen Auftritten als schmerzhaft gut gelaunter Bandleader von TV-Unterhaltungsorchestern weit in das Reich musikalischer Hirnwäsche vorgewagt.

Die EU-Kommission hat keine Einwände gegen den Aufkauf des britischen Zementproduzenten Blue Circle durch den französischen Konzern Lafarge. Damit sei die erste Hürde auf dem Weg zum weltgrößten Zementhersteller genommen, teilte Lafarge am Freitag in Paris mit.

In den Spannungsgebieten in Südserbien besteht nach Einschätzung eines hohen UN-Mitarbeiters Kriegsgefahr. "Die Situation ist äußerst gefährlich und könnte bei einer weiteren Verschlechterung weit reichende Konsequenzen haben", sagte der Sonderbeauftragte des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region, Eric Morris, am Freitag in Genf.

Lang sind die Schatten einer Bundestagswahl. Die Konsolidierung des Haushalts gerät in gewohnter Manier ins Hintertreffen, wenn, wie in diesen Tagen, in allen Parteilagern an Wahlversprechen und Steuerentlastungen gebastelt wird.

Es ist zwar nicht völlig auszuschließen, dass Trümmer der ausgedienten russischen Raumstation Mir auf Deutschland stürzen. Allerdings sei dies "äußerst unwahrscheinlich", sagte der deutsche Astronaut Thomas Reiter am Freitag in Berlin.

Von Thomas de Padova

Nach den Wirren um Christoph Daum und dem gefeierten Amtsantritt von Berti Vogts und seinem Trainer-Funktionsteam wird die Belegschaft bei Bayer Leverkusen in der Endphase der Bundesligasaison offenbar nervös. Vor dem Duell beim TSV 1860 München am Sonntag sprach der ehemalige Bundestrainer nach den beiden Niederlagen in Rostock und gegen Cottbus offen von einem "Mannschaftsproblem".

In den Streit um die Länge von Übergangsfristen für Arbeiternehmer aus den EU-Kandidatenländern kommt Bewegung. In einem Arbeitspapier der Generaldirektionen Soziales und Erweiterung, dessen Inhalt am Donnerstag in Brüssel bekannt gegeben wurde, wird eine Reihe flexibler Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen eine Destabilisierung der Arbeitsmärkte in Mitgliedsstaaten der EU durch die Erweiterung verhindert werden soll.

"Die Fusion ist geschafft, jetzt geht es um die nächsten Schritte zu einem reinen Pharmaunternehmen." Das erste volle Geschäftsjahr hat dem Straßburger Life-Science-Unternehmen Aventis nach Ansicht von Vorstandschef Jürgen Dormann einen überwältigen Erfolg gebracht.

Ohne Geldgeschäfte gibt es keine Politik - auch keine rechtsextreme. Die Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts, im Streit um die gekündigten Konten der NPD nicht einzugreifen, treffen die Partei deshalb im Mark.

Die Bilder wirken irgendwie vertraut: Menschen retten sich auf Baumwipfel und Hausdächer, Dörfer versinken in schlammigen Fluten, Straßen und Brücken werden fortgespült. Wenn der Sambesi über seine Ufer tritt, verwandelt er die Küstenebene von Mosambik in kürzester Zeit in eine riesige milchkaffeefarbene Seenplatte.

Von Wolfgang Drechsler
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