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Jetzt wissen wir endlich, was Al Gore während seiner jüngsten Europa-Reise getrieben hat: Er nahm, wie man so sagt, Kontakt mit seiner "Basis" auf. Wäre Europa bei der US-Präsidentschaftswahl 2000 wahlberechtigt gewesen - der frühere Vizepräsident hätte die Wahl glatt gewonnen.

Die geplanten Einsparungen in Millionenhöhe bei der Berliner Justiz treffen auf Ablehnung. Nachdem am Freitag Kammergerichtspräsidentin Gisela Knobloch die im Nachtragshaushalt geplanten Kürzungen von fast zehn Millionen Mark scharf kritisiert hatte, meldete sich am Wochenende auch Eberhard Diepgen (CDU) zu Wort.

Alles dreht sich, alles bewegt sich: Das City-Sommerfest rund ums Riesenrad am Kranzler-Eck auf dem Kurfürstendamm lief am Sonntag zur Hochform auf. Die City-West war proppenvoll, rund um die 450 Stände herrschte Gedränge, 70 Geschäfte hatten geöffnet.

Die Toleranz-Vorstellung der bekanntlich sehr aufgeschlossenen Holländer befindet sich auf Kollisionskurs mit der Realität des Sozialstaats. Im Januar nahmen die Niederlande der Prostitution die letzten Reste an Illegalität.

Manchmal wäre es besser, einfach zu schweigen, falls man ernst genommen werden will. Wenn aber der ehemalige Regierende Bürgermeister - und Justizsenator - Eberhard Diepgen wenige Wochen nach seinem Zwangsrücktritt laut die Zustände in der Justiz beklagt, muss er sich auch laut fragen lassen, was er in seiner Amtszeit dagegen unternommen hat.

Wer nicht hören will, muss fühlen. Das alte Sprichwort bekommt in diesen Wochen eine neue Bedeutung: Gerade diejenigen, die dauernd hören, was sie am liebsten nicht mehr hören wollen, fühlen sich ganz hundsmiserabel.

Frank Steffel macht Ernst mit der Erneuerung an der Spitze der CDU: Am Sonntag kündigte der Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl an, im Falle eines Sieges Eberhard Diepgen als Parteichef ablösen zu wollen. "Frank Steffel ist sich mit Eberhard Diepgen schon seit längerem darüber einig, dass der Regierende Bürgermeister auch Parteivorsitzender sein solle", sagte Parteisprecher Matthias Wambach dem Tagesspiegel.

Von Lars von Törne

Können Sie Ihre Gefühle jetzt überhaupt beschreiben?Ich bin vielleicht kein schlechter Rennfahrer, aber ich bin ganz schlecht darin, wenn ich in solchen Augenblicken die richtigen Worte finden muss.

Von der Maut auf Autobahnen, für die Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) Berlin mit einer Ausnahmegenehmigung befreien lassen will, wären nach Berechnungen der Verwaltung täglich 29 000 Fahrten betroffen. Die Zahl relativiert sich allerdings, wenn man sie mit der Gesamtzahl aller Fahrten des Wirtschaftsverkehrs vergleicht, die bei einer Million liegt.

Von Klaus Kurpjuweit

Vor 25 Jahren berichteten wir:Ein Sonderausschuß der Weddinger Bezirksverordneten soll sich in den kommenden Monaten mit der Notstromversorgung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses befassen. Gesundheitsstadtrat Banholter hatte zuvor auf Anfragen der CDU- und SPD-Fraktion Auskunft darüber geben müssen, warum am 28.

Die konsequente Reduzierung von Treibhausgasen dürfte langfristig nicht nur das aufgeheizte Weltklima abkühlen, sie könnte auch Tausende von Menschenleben retten. Bis zum Jahre 2020 könnten allein in den vier Metropolen Santiago de Chile, Mexiko-Stadt, Sao Paulo und New York 64 000 vorzeitige Todesfälle, 65 000 Fälle von chronischer Bronchitis sowie 37 Millionen TageArbeitsausfall vermieden werden, wie Forscher im Magazin "Science" kommentieren.

Am 20. September um 15 Uhr sollen im Bürgersaal des Rathauses wieder einmal die Spandauer Hochzeitsjubilare vom Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz und dem Sozialstadtrat Jürgen Vogt empfangen werden, um bei stimmungsvoller Musik, Kaffee und Kuchen gemeinsam zu feiern.

Aus der Asche der Internet-Pleite ist ein überraschendes Phänomen aufgetaucht: Einige Dot-coms auf beiden Seiten des Atlantiks verdienen Geld. Dabei waren noch vor nicht allzu langer Zeit Gewinne bei Internet-Firmen so selten wie Anzüge bei deren Chefs.

Der Senat will - ob er aber auch kann, ist ungewiss. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) sucht jetzt jedenfalls Verbündete, mit denen gemeinsam das Land doch eine Unterführung am Damm der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde und Teltow bauen lassen kann.

Der Fortbestand der Spandau-Information im Gotischen Haus in der Spandauer Altstadt bleibt gesichert. Das sagte Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU) nach der Ankündigung der Arbeitsgemeinschaft Altstadt, die Personalkosten von 35 000 Mark im nächsten Jahr nicht mehr zu tragen.

Technologiewerte sind immer noch zu teuer, Aktien aus den traditionellen Industriebereichen trotz der Kursgewinne seit Frühjahr vergangenen Jahres immer noch nicht ausgereizt. Vertreter dieser Einschätzung können sich von der Freitagsentwicklung an den Börsen bestätigt sehen.

Um 18.30 Uhr rufen Jungsozialisten in der SPD und die Jugendorganisationen der Grünen und der Gewerkschaft Verdi zu einer Demonstration "Genua - der Widerstand geht weiter" auf.

Von Jörn Hasselmann

Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel wird ein Fehlverhalten der Deutschen Bank beim umstrittenen Verkauf von 44 Millionen Aktien der Deutschen Telekom wahrscheinlich nicht nachweisen können. Nach Informationen des Handelsblatts wird die Aufsichtsbehörde dies in dieser Woche verkünden.

Er ist bestens bewacht, der Körper auf der Bühne des zeitgenössischen Tanzes. Es schützt ihn ein fester Kokon aus Diskursen.

Von Ulrich Amling

Der Umbau des Olympiastadions für die anstehende Fußballweltmeisterschaft rückt ins Bewusstsein, dass das Bauwerk kein Solitär, sondern Teil einer sehr viel größeren Anlage ist: des Reichssportfeldes. Die propagandistische Wirkung, die sich das NS-Regime von den machtvollen Bauten anlässlich der Olympischen Spiele von 1936 erhoffte (und erzielte), fußte nicht allein auf dem imposanten Oval mit seinen bis zu 107 000 Zuschauern.

Von Bernhard Schulz

Was geschichtsinteressierte Zeitgenossen schon immer über ihre Stadt wissen wollten, finden sie in einer ungewöhnlichen Chronik: dem schon vor Jahrzehnten begründeten, jetzt neu bearbeiteten Deutschen Städtebuch. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit erschien unlängst eine umfangreiche Dokumentation über Brandenburg und Berlin.

Rund 60 000 Menschen haben sich am Wochenende von den Musikklängen und Lichtspielen der dritten Potsdamer Schlössernacht verzaubern lassen. Insgesamt boten über 200 Musiker und Schauspieler in den Nächten zu Samstag und Sonntag ein hochkarätiges Programm an 13 angestrahlten Spielorten.

Eben ist der Vorhang über die letzte Opernpremiere seiner Salzburger Ära gefallen, da blickt Gerard Mortier schon weit in die Zukunft: Ab Herbst 2002 leitet er die neu geschaffene "Ruhr-Triennale", ein Festival, das den Strukturwandel in der Region mit künstlerischen Mitteln begleiten soll. Zum Start wird es einen Zyklus mit inszenierter Kammermusik geben, unter anderem mit Marthalers Bühnenbearbeitung der "Schönen Müllerin" von Schubert.

Sollten zufällig Spaziergänger in die Szene gestolpert sein, werden sie sich erheblich gewundert haben: Kurz hinter Potsdam hatten sich gestern Mittag dutzende nackte Frauen und Männer, mit Fahnen und Trommeln ausgerüstet, eine Massenschlacht geliefert. Die bizarr anmutende Horde stammte nicht aus der Steinzeit, sondern probte - ganz modern - fürs Kino.