Welche Spuren weisen nach den Terrorakten gegen die USA in Richtung Berlin?Keine.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 17.09.2001 – Seite 2
10, 100, 1000? Über die Zahl der Deutschen, die bei den Terrorschlägen ums Leben gekommen sind, wird täglich neu spekuliert.
In Berlin - darin sind sich die Sicherheitsexperten einig - besteht keine akute Bedrohung. Weder durch islamistische Terroristen, noch durch deren militante Sympathisanten.
Heinrich Engelke ist Volkswirt bei der Bankgesellschaft Berlin. Herr Engelke, die Verluste an der Wall Street lagen bis zum frühen Abend unter zehn Prozent.
Irgendjemand auf der Galerie stellt um kurz nach halb vier den Lautsprecher auf. Auch in Frankfurt erklingt God bless America, live eingespielt von der Wall Street.
Das Abgeordnetenhaus wird am Donnerstag in einer Sondersitzung über die Innere Sicherheit debattieren. Das setzte die CDU im Ältestenrat gegen Bedenken von SPD, Grünen und PDS durch.
Was als Stück über die "Neue Mitte", über Medien-Yuppies und Internet-Unternehmer angekündigt war, beginnt mit einer Zeitreise ins neunzehnte Jahrhundert. Im Studio des Maxim Gorki Theaters (es ist die zweite Uraufführung der neuen Intendanz Volker Hesses nach Theresia Walsers "Heldin von Potsdam") basteln der junge Regisseur Samuel Schwarz und sein Autor Raphael Urweider aus Gottfried Kellers Erzählung von den "drei gerechten Kamm-Machern" ein in die Groteske getriebenes Genrebild vom geizig-fleißigen Handwerksgesellen, eine dadaistisch angehauchte Studie über die seelischen Deformationen, die die protestantische Ethik anrichtet.
Ein viel versprechender Dreiklang zur Eröffnung in Hannover, zwei Uraufführungen plus ein praktisch nie gespieltes Kleist-Stück. Im bayerischen Biergarten lauschen wir Herbert Achternbuschs Disputen von diversen Menschen mit dem Nachnamen Maier über Griechenland sowie von der Liebe einer Bedienung zu Achternbuschs Alter Ego Herbert.
Der Besucherdienst des Bundestages hat seinen Jahresbericht vorgelegt: Danach stiegen bis Ende 2000 mehr als vier Millionen Menschen auf die Reichstagskuppel. 612 000 ließen sich durch den Reichstag führen, mehr als doppelt so viele wie 1998 im Bonner Bundestag.
In Potsdam wurde gestern die neue Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz des Industrie-Erben Friedrich Christian Flick vorgestellt. Sie soll in Erinnerung an die Opfer und Überlebenden des nationalsozialistischen Terrorregimes dazu beitragen, dass sich dessen Untaten nicht wiederholen.
Vor neuen Jobs steht eine gute Ausbildung - das wurde klar formuliert auf dem 3. PNN-Potsdam-Forum über "Kernfaktoren für neue Arbeitsplätze".
Das Verwirrspiel funktioniert noch immer: Duane Hansons Menschenpuppen sind so täuschend echt, dass man sie länger als nur einen Moment für lebendig hält. Der Wachmann und die Putzfrau könnten zum Haus gehören, die zwei dicken Touristen Museumsbesucher wie wir sein.
Es war ein kluger Zug, den Stipendiaten des Senats für bildende Kunst einen Schauraum in einer ehemaligen Bank zu verschaffen. Der Kultursenat gewann durch die Kunstbank eine Visitenkarte für seine Jury-Entscheidungen und die Erwählten können am Rande des noch immer heißesten Kunstbezirks ihr Werk präsentieren.
Der Protest gegen die geplante Reform des Urhebervertragsrechts nimmt an Schärfe zu. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen, sagte gestern bei der Eröffnung des Zeitungskongresses in Berlin, die im Entwurf vorgesehenen Mindesthonorare für Journalisten und Autoren führten zu einer Kostenlawine.
Wer an diesem Wochenende das neu eröffnete Jüdische Museum besuchte, dem fiel ziemlich bald auf, dass ein Großteil der interaktiven Computer-Terminals, die man selber bedienen soll und an denen man vertiefte Kenntnisse erlangen kann, nicht funktionierte. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene stellen diese Computer aber eine der wichtigsten Attraktionen des Museums dar.
Heute kommt die Standortsanitätszentrale Hildesheim vorbei. Dann drei Einzelgäste für Seehofer.
Gregor Gysi wird nicht zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg sprechen. Wie die Hamburger Staatsoper mitteilte, haben sich der frühere PDS-Chef und Hamburgs Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher darauf verständigt, am 3.
Charlottenburg. Über die Geschichte der in den 60er Jahren erbauten Paul-Hertz-Siedlung informiert eine Ausstellung, die das Heimatmuseum mit 13 Anwohnern erstellt hat (bis 7.
Am 8. März 2001 war der "Internationale Tag der Frauen".
Jetzt überquert die S-Bahn auch im Norden der Stadt wieder die ehemalige Sektorengrenze - fast zwölf Jahre nach dem Fall der Mauer. Die Aufbauarbeiten hatten eine Verspätung von mehreren Jahren, doch gestern begann der Betrieb auf der 17 Kilometer langen Verbindung von Gesundbrunnen nach Schönhauser Allee um 3.
Albanische Rebellen und mazedonische Regierungstruppen haben sich im Nordwesten des Landes die heftigsten Schießereien seit dem Beginn der Nato-Mission in dem Balkanland geliefert. Die Gefechte in der Nacht zum Montag sind nach Angaben von Nato-Beobachtern von mazedonischer Seite eröffnet worden.
Eine Woche nach den Terroranschlägen in den USA versucht der Fußball die vorsichtige Rückkehr zur Normalität. Bei den Champions-League-Spielen soll es nach Angaben der Europäischen Fußball-Union (Uefa) zwar eine Schweigeminute zu Spielbeginn geben, aber auch wieder das übliche Rahmenprogramm, Musik und Werbung.
Die Wall Street hat am Montag nach fast einwöchiger Unterbrechung den Handel wieder aufgenommen. In den ersten Stunden verlor der Dow-Jones-Index etwa 6,7 Prozent.
Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört.
"Höchst unwahrscheinlich" - mit dieser Floskel wiesen die Ingenieure jahrzehntelang jeden Gedanken von sich, dass Atomkraftwerke durch abstürzende Passagierflugzeuge gefährdet sein könnten. Nach den verheerenden Attacken von New York und Washington macht sich Ernüchterung breit.
Nach den Terroranschlägen auf die USA erwartet Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) eine lange Phase harter Auseinandersetzungen. "Wir haben eine sehr bittere Zeit vor uns", sagte Fischer am Montag im ZDF.
Über Norddeutschland hat sich ein stürmisches Tief zusammengebraut. Mit dem Hamburger SV, Werder Bremen, Hansa Rostock, dem VfL Wolfsburg und dem FC St.
Im Kampf gegen das russische Militär in Tschetschenien haben die Rebellen am Montag einen Armeehubschrauber mit zwei Generälen abgeschossen. Neben ihnen kamen acht Generalstabsoffiziere und drei Mann Besatzung ums Leben, als der getroffene Hubschrauber Mi-8 auf das Flugfeld des russischen Hauptquartiers in Chankala bei der Hauptstadt Grosny stürzte, meldete die Nachrichtenagentur Interfax.
Angesichts des Milliardendefizits bei den Krankenkassen will Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) deren Spitzenverbände kurzfristig zu einem Krisengespräch einladen. Dies kündigte die Ministerin am Montag nach dem zweiten Treffen des Runden Tisches im Gesundheitswesen im Schloss Ziethen nördlich von Berlin an.
Die CDU-Spitze in Nordrhein-Westfalen hat ein neues "Familiengeld" in Deutschland gefordert. Der Chef der NRW-CDU, Jürgen Rüttgers, stellte am Montag in Düsseldorf ein Modell vor.
Alessandro Zanardi wird nie wieder Autorennen fahren können, aber wenn er weiterhin viel Glück hat, am Leben bleiben. Der 34-jährige Italiener war am vergangenen Sonnabend bei der Europapremiere der US-amerikanischen ChampCar-Serie auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückt und verlor dabei beide Beine.
Das Vertrauen der Investoren in die Kraft des amerikanischen Marktes ist geschwächt. Nervös erwarten sie in diesen Tagen all die Nachrichten, die Aufschluss darüber geben könnten, wie sich die Terroranschläge der vergangenen Woche auf die wirtschaftliche Entwicklung der bedeutendsten Wirtschaftsmacht der Welt auswirken werden.
Vor einer Woche hätte Otto Schily noch eine mittlere Koalitionskrise ausgelöst mit dem Maßnahmenkatalog zur Inneren Sicherheit, den er am Mittwoch im Kabinett beschließen und besprechen lassen will. Aber nach dem Terrorschlag von New York und Washington reden sogar Grünen-Politiker nicht mehr von der Auflösung, sondern von der effizienteren Organisation der Geheimdienste: Man solle doch, schlägt der Grünen-Innenexperte Volker Beck nun vor, zwecks Vermeidung von Reibungsverlusten und Eifersüchteleien den Verfassungsschutz, den Bundesnachrichtendienst (BND) und den Militärischen Abschirmdienst (MAD) einfach zusammenlegen.
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist immer für eine Überraschung gut. Obwohl Michael Schumacher schon seit vier Wochen als Weltmeister feststeht, zweifelt der Engländer noch am Titelgewinn des Ferrari-Piloten.
Russland: Noch steht Russland an der Seite der USA. Zumindest verbal.
Bei neuen Kämpfen in den palästinensischen Autonomiegebieten haben israelische Soldaten auf eine Gruppe von Steine werfenden Kindern gefeuert und fünf verletzt. Ein Junge erlitt einen Kopfschuss.
Dass die Bundesregierung sich in der Nato bereit erklärt hat, den USA in einem "Krieg gegen den Terror" zur Seite zu stehen, gilt in Militärkreisen und unter Experten in Regierung und Bundestag vor allem als Akt der politischen Demonstration. Militärisch ist die Bundesrepublik im Vergleich zur Weltmacht USA eine vernachlässigbare Größe.
Technik und Wissenschaft - das bietet die Technische Universität Berliner und Brandenburger Schülerinnen und Schülern ab der 9. Klasse.
Zum Thema Online Spezial: Asien-Pazifik-Wochen So fern kann ein Land, eine Region der Erde dieser Tagen gar nicht liegen, dass die Anschläge auf die USA seine Präsentation nicht ebenfalls berühren müssten. Am Montag wurden die dritten Asien-Pazifik-Wochen mit einem Festakt im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt offiziell eröffnet; und keiner der Redner erlaubte sich, über die schrecklichen Ereignisse hinwegzugehen.
Michael Pohly (45) ist Arzt und Ethnologe. Seit 20 Jahren forscht er über die Region Iran/Afghanistan/Pakistan, seit zwei Jahren am Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin.
Nach den Terroranschlägen in den USA gilt für das Bundeskanzleramt inzwischen die höchste Sicherheitsstufe. Mitarbeiter müssen bei der Autoanfahrt Motorhauben öffnen und Personal- und Dienstausweise zeigen; Bundesgrenzschutz und Bundeskriminalamt haben die Sicherheitsvorkehrungen auch für Bundesministerien verschärft.
Verschärfte Sicherheitsanforderungen könnten den geplanten Neubau der amerikanischen Botschaft in Mitte weiter verzögern, vielleicht sogar in Frage stellen. Mit dem verkehrspolitischen Sprecher der Bündnisgrünen im Abgeordnetenhaus und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, Michael Cramer, sprach Christian van Lessen.
Trotz der Terror-Anschläge in New York und Washington soll der Preis für Rohöl nicht über 28 US-Dollar steigen. Das will zumindest die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erreichen.
Zum Thema Online Spezial:Der Tagesspiegel-Rhetorikwettbewerb Es wird höchste Zeit: Wer noch am Rhetorik-Wettbewerb teilnehmen möchte, muss dringend zur Feder greifen. Zwar wurde der Einsendeschluss - anders als im Internet angegeben - um eine Woche verlängert, aber der 21.
Damit man ihre Sirenen möglichst weit hört, benutzt die Berliner Feuerwehr vier Drucklufthörner auf jedem Fahrzeug. Zwei Hörner arbeiten mit 435 und 450 Hertz, da sich diese tiefen Töne gut ausbreiten.
Berlin hat den einzigen Nonstop-Flug in die Vereinigten Staaten verloren. Die Lufthansa stellt die Verbindung nach Washington, für die die Berliner Politik und die Wirtschaft lange gekämpft hatten, von sofort an ein - zunächst bis zum Ende des Winterflugplans am 30.
Die zuständigen deutschen Aufsichtsbehörden haben bisher keine Hinweise darauf gefunden, dass im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in New York und Washington Börsenteilnehmer und somit möglicherweise auch Terroristen widerrechtliche Spekulationsgewinne mit Insidergeschäften erzielt haben. Im Prinzip könnten sich Akteure an den internationalen Finanzmärkten der durchaus bekannten und üblichen Mittel der Leerverkäufe oder Termingeschäfte bedienen, wenn sie vorher über die Anschläge informiert sind, und auf fallende Aktienkurse setzen.
"Eine deutlich erhöhte Nachfrage" und "blitzartiges Interesse" an Büchern, die sich mit Terrorismus, dem Islam und der Stadt New York befassen, stellt Walter Seiler, Leiter der Abteilung Geschichte bei Kiepert am Ernst-Reuter-Platz fest. Titel wie "Kampf der Kulturen" von Samuel Huntington oder "Lügen im Heiligen Land" von Peter Scholl-Latour sind kurzfristig nicht lieferbar und bis zu 60 Mal vorgemerkt.