zum Hauptinhalt

Was als Stück über die "Neue Mitte", über Medien-Yuppies und Internet-Unternehmer angekündigt war, beginnt mit einer Zeitreise ins neunzehnte Jahrhundert. Im Studio des Maxim Gorki Theaters (es ist die zweite Uraufführung der neuen Intendanz Volker Hesses nach Theresia Walsers "Heldin von Potsdam") basteln der junge Regisseur Samuel Schwarz und sein Autor Raphael Urweider aus Gottfried Kellers Erzählung von den "drei gerechten Kamm-Machern" ein in die Groteske getriebenes Genrebild vom geizig-fleißigen Handwerksgesellen, eine dadaistisch angehauchte Studie über die seelischen Deformationen, die die protestantische Ethik anrichtet.

Von Peter Laudenbach

Ein viel versprechender Dreiklang zur Eröffnung in Hannover, zwei Uraufführungen plus ein praktisch nie gespieltes Kleist-Stück. Im bayerischen Biergarten lauschen wir Herbert Achternbuschs Disputen von diversen Menschen mit dem Nachnamen Maier über Griechenland sowie von der Liebe einer Bedienung zu Achternbuschs Alter Ego Herbert.

Der Besucherdienst des Bundestages hat seinen Jahresbericht vorgelegt: Danach stiegen bis Ende 2000 mehr als vier Millionen Menschen auf die Reichstagskuppel. 612 000 ließen sich durch den Reichstag führen, mehr als doppelt so viele wie 1998 im Bonner Bundestag.

In Potsdam wurde gestern die neue Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz des Industrie-Erben Friedrich Christian Flick vorgestellt. Sie soll in Erinnerung an die Opfer und Überlebenden des nationalsozialistischen Terrorregimes dazu beitragen, dass sich dessen Untaten nicht wiederholen.

Das Verwirrspiel funktioniert noch immer: Duane Hansons Menschenpuppen sind so täuschend echt, dass man sie länger als nur einen Moment für lebendig hält. Der Wachmann und die Putzfrau könnten zum Haus gehören, die zwei dicken Touristen Museumsbesucher wie wir sein.

Von Christian Huther

Es war ein kluger Zug, den Stipendiaten des Senats für bildende Kunst einen Schauraum in einer ehemaligen Bank zu verschaffen. Der Kultursenat gewann durch die Kunstbank eine Visitenkarte für seine Jury-Entscheidungen und die Erwählten können am Rande des noch immer heißesten Kunstbezirks ihr Werk präsentieren.

Eine Woche nach den Terroranschlägen in den USA versucht der Fußball die vorsichtige Rückkehr zur Normalität. Bei den Champions-League-Spielen soll es nach Angaben der Europäischen Fußball-Union (Uefa) zwar eine Schweigeminute zu Spielbeginn geben, aber auch wieder das übliche Rahmenprogramm, Musik und Werbung.

Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört.

Von Andrea Nüsse

"Höchst unwahrscheinlich" - mit dieser Floskel wiesen die Ingenieure jahrzehntelang jeden Gedanken von sich, dass Atomkraftwerke durch abstürzende Passagierflugzeuge gefährdet sein könnten. Nach den verheerenden Attacken von New York und Washington macht sich Ernüchterung breit.

Albanische Rebellen und mazedonische Regierungstruppen haben sich im Nordwesten des Landes die heftigsten Schießereien seit dem Beginn der Nato-Mission in dem Balkanland geliefert. Die Gefechte in der Nacht zum Montag sind nach Angaben von Nato-Beobachtern von mazedonischer Seite eröffnet worden.

Öffentliche Einrichtungen und Unternehmen schützen ihre Computernetze und Datenbestände derzeit nur völlig unzureichend vor Angriffen aus dem Internet. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens zum Thema Cybercrime, das die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung am Montag in Berlin vorstellte.

Die Fluggesellschaften erholen sich nur schwer von den Terroranschlägen vergangener Woche. Auf der Nordatlantik-Strecke wurden zwar fast alle Flüge bis auf Verspätungen von rund einer Stunde normal abgefertigt, in den USA haben allerdings mehrere Fluggesellschaften Kürzungen ihrer Flugpläne und drastische Sparmaßnahmen angekündigt.

Indianapolis ja oder nein? Endgültig ist diese Frage trotz der großen Töne von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone noch nicht beantwortet.

Von Karin Sturm

Wollmütze auf dem Kopf, eine leidende Miene aufgesetzt - man hätte fast Mitleid mit ihm haben können. Bevor seine Mannschaftskollegen zum Trainingsplatz liefen, ließ er sich von seinem Chauffeur nach Hause fahren.

Die Luft im Süden von Manhattan ist auch sechs Tage nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center von Rauch und Staub erfüllt. Bergungstrupps quälen sich mühsam durch Schuttberge, in denen sie immer wieder auf grausige Funde wie Teile von getöteten Menschen stoßen.