Mit einem Fahrradkorso protestiert heute die "Grüne Liga" gegen den Ausbau des Stadtrings. Gegen 14 Uhr beginnt der Korso vor dem Roten Rathaus in Mitte.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 03.03.2001 – Seite 2
Der Staat meint es gut mit seinen Bürgern. Deshalb macht er ihnen Vorschriften.
60 Millionen Internet-Nutzer sind enttäuscht: Am Wochenende hat die Internet-Musiktauschbörse Napster ihre Server für copyright-geschützte Musik gesperrt. Filter sollen das Herunterladen ausgewählter Titel verhindern.
Die Rauchschwaden, die aus dem Portal des "Teppichland Berlin" in die Lise-Meitner-Straße ziehen, sind schon von weitem zu sehen und zu riechen. Keine Panik, gehört alles zum Programm: Hunderte chinesischer Räucherstäbchen, die in einem riesigen Bassin voller Sand vor sich herqualmen.
Die Berliner FDP fordert eine Neuausrichtung der Schulpolitik. Ein entsprechender Leitantrag wurde gestern auf dem Landesparteitag mit großer Mehrheit verabschiedet.
Nach einem Sturz auf einer Treppe im U-Bahnhof Kottbusser Tor ist ein 39-jähriger Mann so heftig gegen eine Metallgittertür gestoßen, dass sein Kopf zwischen zwei Streben hindurch rutschte. Der Mann saß fest und konnte auch durch andere U-Bahn-Fahrgäste nicht befreit werden.
Wozu überhaupt noch reisen? Alles schon da unter dem Funkturm.
Die Verkehrspolitik der nächsten Jahre steht vor einem gewaltigen Problem: Obwohl im öffentlichen Nahverkehr die Nachfrage potenziell zurückgeht, soll die Zahl der Fahrgäste insgesamt steigen. Durch den Ausbau des Schienennetzes und höhere Kosten für den Individualverkehr wollen die Planer in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern.
Planmäßig soll der Nahverkehr der Stadt ausgebaut werden. Grundlage dafür ist der Nahverkehrsplan der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bis zum Jahr 2004, der jetzt beschlossen werden soll.
Die Berliner PDS unterstützt einen Politikwechsel in Berlin, warnt allerdings vor übereilten Schritten. Mit einer Gegenstimme verabschiedeten 160 Delegierte am Sonnabend eine Resolution, in der die PDS einen "gründlich vorbereiteten" Wechsel fordert.
Der Einzelhandel hat sich in einer ersten Bilanz sehr zufrieden mit dem "langen Sonnabend" gezeigt. Die Kaufhäuser, die die Möglichkeit genutzt hatten, ihre Öffnungszeiten zu verlängern, bewerteten sowohl die Besucherzahlen als auch die Umsätze äußerst positiv.
Langsam macht Schule, was vor einigen Jahren ein Berliner Privatradio einführte: Es entdeckte einen regulären S-Bahnwagen als rollende Werbefläche, berieselte außerdem die Fahrgäste mit seinem aktuellen Hörfunkprogramm, und wer glaubte, das nicht lang aushalten zu können, musste notgedrungen in den nächsten Wagen umsteigen.Inzwischen ist in einigen U-Bahnwagen Werbefernsehen eingeführt, und eine Mineralwasserfirma hat originell ein Abteil umbauen lassen: So, dass sein dezent beleuchtetes Inneres fast grottenähnlich, jedenfalls sehr intim wirkt.
Als der Vermieter ihm anbot, eine Dusche in seiner Schöneberger Altbauwohnung einzurichten, lehnte er ab. "Ich will eine Wanne oder gar nichts", sagte Hans Joachim Deuter.
"Welches Traumziel haben Sie noch nie erreicht?", fragt der Tagesspiegel Menschen auf der ITB.
Charlottenburg-Wilmersdorf. Speziell für ältere Menschen veranstaltet die Volkshochschule wieder kostenlose Informationsreihen zur Sicherheit im Straßenverkehr.
"Wer einmal die Seuche hat, der kriegt sie nicht mehr los". So pflegt es der Stuttgarter SPD-Fraktionschef Ulrich Maurer mit Blick auf die CDU in diesen für die Südwest-Genossen so hoffnungsfrohen Tagen zu sagen.
Frauen ohne Ende - eine der größten Berliner Veranstaltungsreihen rund um die Frau beginnt am kommenden Montag, 5. März, 11 Uhr, mit einer Frauenmesse im Rathaus Charlottenburg (Otto-Suhr-Allee 100).
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat bei einem Geheimtreffen in einer kleinen Ministerrunde am Freitag ein neues Konzept für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik erörtert. Nach einem Bericht des "Spiegel" nahmen an dem Treffen im Kanzleramt Außenminister Joschka Fischer, Verteidigungsminister Rudolf Scharping, Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Finanzminister Hans Eichel teil.
Johannes Rau (70), Mitglied der SPD, wurde im Mai 1999 als Nachfolger von Roman Herzog (CDU) in das höchste Staatsamt gewählt. Sein Besuch in Indonesien fiel mit dem schlimmsten Ausbruch eines ethnisch-religiösen Konflikts in dem Land seit Jahren zusammen.
Michael Schindhelm ist seit 1996 Intendant des Theaters in Basel. Zuvor leitete der studierte Quantenphysiker Theater in Nordhausen und Gera.
Willkommen im alten West-Berlin! Damals, innerhalb der Mauern, wurde jede grüne Wiese zum Aufbau von Ausflugsrestaurants genutzt, ja, es gab in den späten Achtzigern sogar eine kleine Edelfresswelle im Grünen.
Mehrere hundert Polizisten suchten auch gestern nach der vor zehn Tagen verschwundenen Ulrike Brandt aus Eberswalde. Systematisch arbeiteten sie dabei jene gut zwei Dutzend auffälligen Stellen ab, die auf den Luftaufnahmen der Tornado-Jets in einem 50 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen dem Eberswalder Ortsteil Finow und Eberswalde entdeckt worden waren.
"Und ich muss gestehen, dass ich am allerliebsten mit diesem Orchester Bartók und Kodály spiele" - ein legendär verankertes Wort von Ferenc Fricsay, dem ersten Chefdirigenten des RSO, dem Frühvollendeten, dessen Musik nachglüht über die Klangdokumente hinaus, so wie große Erinnerungen vor nachgeborenen Generationen nicht Halt machen.Nun steht Ferenc von Szita am Pult des Orchesters, das vormals seinem Großvater gehörte und gehorchte.
Wütende Proteste der Presse, Rücktritt eines Dirigenten und eines Intendanten, Sühneandacht des Katholischen Frauenbundes: Keine Frage, bei seiner Uraufführung 1921/22 war Paul Hindemiths Kurzopern-Triptychon "Mörder, Hoffnung der Frauen", "Das Nusch-Nuschi" und "Sancta Susanna" ein Skandal(erfolg). Nach dem Krieg wurden die drei expressionistischen Musikdramen nur selten gespielt.
Noch heute stellen die taubblinden Bewohner des Babelsberger Oberlinhauses ihre Uhren nach einer Standuhr mit großem Resonanzkörper, den einst die preußische Königin Auguste feierlich spendierte. Sie erfühlen die Zeit.
Schinkel wird seit jeher aufs Höchste gepriesen. Zugleich ist sein Werk nur in Umrissen bekannt.
Zuerst die gute Nachricht: Der Berliner Boulevard formiert sich neu. Die Stücke werden intelligenter, die Schauspieler prominenter - und die Grenze zum Staatstheater durchlässiger.
Ein Traum in Pistaziengrün. Das hohe, stuckverzierte Zimmer mit seinen mattweißen Türen und dem glänzenden Dielenboden ist jedoch nur ein fast aromatisches Präludium für das kleine Geviert, das seine Bewohner zum "Fürst-Pückler-Zimmer" gekürt haben.
Musik ist ein ständiges Sich-Erinnern, hat Franz Werfel geschrieben. Le Hammond Inferno erinnern sich: an Funk, Disco, Rave und New Wave.
Herr Maier, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?In der "Süddeutschen Zeitung" wird zum wiederholten Mal ein ethischer Mindeststandard unterschritten: Menschen werden wegen - vermeintlicher oder tatsächlicher - Krankheiten angeprangert.
Christoph Schlingensief, 41, Apothekersohn aus Oberhausen, Filmemacher, Theatermann, Aktionskünstler und Parteigründer, war mit 14 Jahren das erste Mal Gast einer Fernsehsendung. 1986/87 musste Schlingensief als 1.
Sterbenes Werftengebiet, Nacht, Kneipe: Arbeitslose ertränken hier ihr Unglück in Alkohol und Kartenspiel. Mit den Gläsern kippen Existenzen - und die Idee, einen Raub zu begehen, endet im Mord.
Die Zahl der Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien hat sich am Samstag auf 43 erhöht. Nach Angaben des britischen Landwirtschaftsministerium wurde erstmals die Grafschaft Cornwall im extremen Südwesten Großbritanniens betroffen.