Jeder kennt Boris Jelzin, aber wer ist Sergej Jewdakimow? Man könnte wie Bertolt Brechts "lesender Arbeiter" fragen: Hat eigentlich Jelzin selbst den Panzer, auf dem er im August 1991 eine flammende Rede gegen die Putschisten hielt, vor dem Moskauer Weißen Haus geparkt?
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.08.2001 – Seite 2
Wer sagt eigentlich, dass man immer am Wochenende feiern muss? Es gibt da ja einen deutschlandweit gültigen Wochenrhythmus: Sonntags und montags erholt man sich vom Partystress und bleibt daheim, dienstags bis donnerstags geht man gemütlich clubben und eher früh ins Bett, freitags und samstags flirtet man und hat bis in den frühen Morgen ganz doll Spaß.
Der Regisseur Jörg Lukas Matthaei huldigt dem Dionysischen: Nach einer Neuübersetzung von Raoul Schrott stellt er "Die Bakchen" des Euripides auf die Bühne. Somit stehen wilde Gebirgsorgien auf dem Programm.
Unter dem Motto "Himmelskörper" nimmt sich Eva Meyer-Keller zehn Personen vor, fördert deren besondere Hautmerkmale zutage und verbindet das aufgefundene Material - Muttermale, Narben etc. - zu Sternbildern.
Die Nato wird Soldaten nach Mazedonien schicken. Das ist nun sicher.
Das ist doch mal eine überraschende Schlachtordnung: Die Bahngewerkschaft Transnet begrüßt den Vorstoß, die Interregio-Strecken zu privatisieren. Gehören Gewerkschaftler nicht in der Regel zu den Bedenkenträgern bei Privatisierungen, weil die doch meist zum Abbau von Arbeitsplätzen und Einschränkungen im Angebot führten?
Widerstand gegen seine Lkw-Mautpläne muss Verkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) zwar vom Transportgewerbe fürchten, das für seine massive Interessenpolitik - bisweilen mit Brummi-Blockaden auf Europas Straßen - berüchtigt ist. In Brüssel aber rennt er mit seinen Plänen offene Türen ein.
Popper schlägt Plato: Die Zyniker, nicht die Idealisten sind die wahren Liebhaber der Demokratie. Plato träumte von der idealen Königsherrschaft der Philosophen.
Im Lipobay-Skandal hat das Gesundheitsministerium schwere Vorwürfe gegen den Bayer-Konzern erhoben. "Für uns ist die Informationspolitik von Bayer inakzeptabel", sagte Staatssekretär Klaus Theo Schröder am Donnerstag in Berlin.
Nun sollen sie also wieder abreisen, die Diplomaten aus Deutschland, Australien und den USA. Gekommen waren sie, um ihren von den Taliban inhaftierten Bürgern zu helfen.
Eine Vorhut der Nato-Truppen stimmt mit den mazedonischen Sicherheitskräften die Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen ab. Das teilte ein Nato-Sprecher in Skopje mit.
Im Fall Lipobay ist Behutsamkeit Pflicht. Noch weiß niemand präzise, in welchem Zusammenhang die schrecklichen Todesfälle mit der Einnahme von Lipobay und anderen Medikamenten stehen.
Gestern Mittag, Flughafen Tegel. François Leroux ist gelandet und freut sich: "Endlich in Berlin.
Die 12-jährige rumänische Turnerin Alexandra Huci ist beim Training mit einer Gehirnblutung zusammengebrochen und liegt seitdem im Koma. Sie schwebt in Lebensgefahr.
Was Schalke vorgemacht hat, will die CSU auch in Nürnberg: eine Kapelle in ihrem Fußballstadion. In einem am Donnerstag in Nürnberg veröffentlichten Schreiben an den evangelischen Regionalbischof Karlheinz Röhlin, den Präsidenten des 1.
"Ich weiß, wie es weitergeht", sagte Uli Hoeneß der Deutschen Presseagentur. Mehr wollte der Manager des FC Bayern München jedoch nicht verraten.
Alle reden schon vom vierten WM-Titel für Michael Schumacher. Und der, um den es dabei eigentlich geht, der gab jetzt zum ersten Mal zu, ein bisschen über den vorzeitigen Titelgewinn nachzudenken: "Ich bin Realist genug, um zu sehen, dass es hier passieren kann.
Vorerst können die Brasilianer wieder etwas beruhigter schlafen gehen. Ihre schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetroffen.
Fortbildungskurse für Lehrer in 30 europäischen Staaten fördert das EU-Programm Comenius mit bis zu 1500 Euro. Anträge für 2001/2 sind bis zum 1.
Nicht einmal 14 Monate sind vergangen seit der bunten Nacht der deutschen Fußballnationalmannschaft auf der Terrasse ihres EM-Quartiers in Vaals. 0:3 hatte Ribbecks Team gegen eine bessere portugiesische B-Auswahl verloren und sich desaströs aus dem Turnier verabschiedet.
Am Tag nach dem 0:2 gegen die Niederlande, der ersten Niederlage im sechsten Spiel unter Trainer Eriksson, übten die englischen Fußballnationalspieler Selbstkritik. "Wir verteidigten nicht gut, wir spielten den Ball schlecht", sagte der eingewechselte Michael Owen, "es gibt nicht viel Positives aus dem Spiel mitzunehmen.
Der von Christoph Daum trainierte Erstligist Besiktas Istanbul hat den dänischen Fußball-Nationaltorhüter Peter Kjaer von Silkeborg IF für zwei Jahre unter Vertrag genommen. Ein Wechsel von Ex-Nationaltorhüter Bodo Illgner zu Besiktas dürfte somit kein Thema mehr sein.
Bestimmt ist Gregor Gysi schon über den Ort Sperenberg geflogen. Der kleine Ort liegt südlich von Berlin, im brandenburgischen Teltow-Fläming, und schied Anfang der neunziger Jahre im Rennen um den Standort für den Großflughafen Berlin-Brandenburg aus.
Das Urteil unter den Flughafenexperten ist vernichtend: Der PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi habe bewiesen, dass er von der Wirtschaftspolitik nichts verstehe. Der Kandidat, der Regierender Bürgermeister werden will, hatte sich gegen ein "gigantisches Luftdrehkreuz" in Schönefeld ausgesprochen und außerdem erklärt, Sperenberg sei ein geeigneterer Standort für den Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) als Schönefeld.
Schlechte Stimmung an den Börsen und dürftige Konjunkturaussichten haben den wichtigsten deutschen Aktienindex Dax am Donnerstag auf ein Jahrestief sinken lassen. Besonders die Titel der Telekom und des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer standen unter Druck.
"Wir brauchen keine Berater, wir haben real existierende Kandidaten", sagte Wahlkämpfer Peter Strieder mit einem kleinen Seitenhieb auf den CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel. Der SPD-Chef und Senator stellte am Donnerstag zwei aus der Türkei stammende Kandidatinnen und eine aus Vietnam für das Abgeordnetenhaus vor.
Christiane Krajewski ist Berliner Finanzsenatorin und sitzt im Aufsichtsrat der Bankgesellschaft. In Berlin ist jetzt ein privater Interessent für die Bankgesellschaft an die Öffentlichkeit gegangen.
Wo ist Jolly, lautete gestern Vormittag auf dem Trainingsgelände am Olympiastadion - in Abwandlung der Suche nach Jochen Behle - die Frage. Gesucht wurde: Eyjölfur Sverrisson, genannt Jolly.
Schon jetzt können mutige Anleger vom steigenden Kurs profitieren und - einfach ausgedrückt - Wetten auf den Euro abschließen. An den Börsen werden so genannte Futures gehandelt, deren Kurs an den Euro gekoppelt ist.
Im Wüstenemirat behalten Sie derzeit besser die Schuhe an. Barfuß könnten Sie ebenso gut über heiße Kohlen laufen und die Scheichs als tanzender Fakir unterhalten.
Ganz Paris schreit "Hunger". Wildfremde Menschen rufen sich auf den Straßen der französischen Hauptstadt fragend zu, wo es noch Baguette gibt.
Die am Sonntag bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommene 71-Jährige ist offenbar einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Gegen einen 64-jährigen Bekannten der Seniorin wurde am Dienstag ein Haftbefehl wegen Totschlags und Brandstiftung erlassen.
Nur ein schwacher Wind weht vom Pazifischen Ozean über die Bucht von Osaka. Das bringt kaum Erfrischung für die Bewohner der Millionenstadt südwestlich von Kyoto, die unter wolkenlosem Himmel von der brütenden Sonne in einen Backofen verwandelt wird.
Der Deutsche Aktienindex setzt seinen traurigen Kurs fort. Einige Analysten erwarten sogar, dass der Dax bis auf 5100 Zähler abstürzen könnte.
Die Sozialstation Triftstraße hat fünf ambulante Pflegeeinrichtungen an den DRK-Verband Nord-Ost verkauft. Darunter ist auch die Station in der Grimmstraße (Kreuzberg).
Gestatten, Brillenschweinswal. Vor Uruguay und Chile rund um Feuerland gleiten die kleinen und lustigen Wale durchs kalte Meer.
Es ist Wahlkampf in Berlin, und da hätte gestern der Heliumballon am Potsdamer Platz getrost seine drei Buchstaben "SAT" gegen "SPD" tauschen können. Im mittäglichen Hitzetaumel, das Sakko lässig über der Schulter, erscheint SPD-Fraktionschef Michael Müller, um im Dienste der guten Sache mal kurz in die Luft zu gehen.
Im Familiengericht am Halleschen Ufer, dem größten Familiengericht Deutschlands, türmen sich die Akten, streitende Parteien müssen monatelang, oft noch länger auf Termine warten. "Wir sind mit unseren Möglichkeiten am Ende", heißt es.
Neue Konjunkturdaten aus den USA vom Donnerstag deuten auf eine wirtschaftliche Erholung des Landes hin und haben eine Senkung der Leitzinsen durch die amerikanische Notenbank Fed in der kommenden Woche wahrscheinlich gemacht. Entgegen den Erwartungen waren die Verbraucherpreise leicht gesunken.
Freitag für Freitag schreiben abwechselnd unsere Kolumnisten über ihr Leben mit den Börsen. Der Heißsporn, der ohne die tägliche Hektik nicht leben kann.
Nee, sie könne jetzt nicht noch mit auf ein Bierchen kommen, sagt die Kollegin. Sie müsse aufräumen; ihre Putzfrau komme nämlich am nächsten Tag.
Seit Jahren gilt die Berliner Justiz als überlastet. Die Staatsanwälte fordern mehr Personal, die Richter bessere Ausstattung, und an Räumen mangelt es überall.
"Schwertfisch? Schmeckt eigentlich gut.
Vor 25 Jahren berichteten wir:In West-Berlin wird es voraussichtlich keinen Verkehrswarnfunk mit einer eigenen Welle geben. Wie gestern auf der Rundfunkratssitzung des SFB zu erfahren war, sind sich der Sender, die Polizei und die Automobilverbände darüber einig, daß eine Service-Welle nach westlichem Beispiel in Berlin weder sinnvoll noch notwendig wäre.
Von Schleiertänzen in der Mittagssonne ist dringend abzuraten. Im Assuan am Nilstaudamm sitzen Ägypter um diese Zeit lieber bei Pfefferminztee im Schatten - und schon dort herrschen Temperaturen von 44 Grad Celsius.
Die Talsohle im Stromgeschäft scheint durchschritten. Nach zweistelligen Ergebniseinbrüchen in den letzten beiden Jahren, bestätigte auch Eon jetzt eine Erholung der Strompreise.
Selbst der schnellste Besucher der beiden Potsdamer Schlössernächte am heutigen Freitag und am Sonnabend wird das gesamte Programm nicht schaffen. "Das ist ein aussichtsloser Versuch", sagt Claus Unzen, künstlerischer Leiter der Veranstaltung, die zum dritten Mal ausgetragen wird.
Europas größter Stromversorger Eon ist für das Jahr 2001 optimistisch gestimmt. "Im Energiebereich rechnen wir mit einer weiteren Stabilisierung der Strompreise und einer leichten Verbesserung des Betriebsergebnisses", teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit.