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Trotz seiner verbalen anti-amerikanischen Ausfälle, die vor allem für das heimische Publikum gedacht sind, ist Saddam Hussein seit dem Golfkrieg auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Nach der Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) gibt es keinen Hinweis darauf, dass der irakische Diktator sein Waffenpotenzial auch einsetzen würde.

Von Albrecht Meier

Das Hauptziel seiner Reise in den Nahen Osten kann der neue US-Außenminister Colin Powell getrost vergessen: Es wird ihm nicht gelingen, die arabischen Staaten auf die Fortsetzung oder gar Verschärfung der Sanktionen gegen Irak einzuschwören. Stattdessen wird er nach den amerikanischen und britischen Luftangriffen auf Ziele bei Bagdad vor genau einer Woche eher Schadensbegrenzung betreiben müssen.

Von Andrea Nüsse

Der Tenor fürs Verdi-Jahr? Der blinde Tenorino, dessen Plattenfirma sich über die Mitleidsmasche Marktanteile erschleichen will, scheidet aus, ebenso die drei von der Tantiementankstelle.

Von Frederik Hanssen

Er will auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Es reicht John Scofield nicht, dass die Twens den 49-jährigen nach zwei Funk-Alben gerade als einen der ihren akzeptiert haben.

Politikerbesuche aus demokratischen Ländern stützen die liberalen Reformkräfte des Iran im Parlament und im Umfeld des Präsidenten. Boykott und Isolation durch Europa stärken hingegen die konservativen Flügel der iranischen Gesellschaft in der Justiz und der Geistlichkeit.

Von Gerd Appenzeller

Es gibt eine Menge Action-Fotos in diesem Collage-Band zu Schlingensiefs Wiener Projekt "Ausländer Raus", und das Ganze sieht ein bisschen aus wie ein Druck aus den Siebzigern. Weil sie so schön war, wird hier die Geschichte der von Asylbewerbern bewohnten Container, aus denen die Österreicher im Sommer 2000 Kandidaten rauswählen durften, ausführlich dargestellt.

Ureinwohner im indonesischen Teil der Insel Borneo haben die seit Tagen andauernde Menschenjagd auf Zuwanderer mit unverminderter Brutalität am Freitag fortgesetzt. Bei den blutigen ethnischen Unruhen in der Provinz Kalimantan wurden bisher mehr als 200 Menschen getötet, wie die amtliche Nachrichtenagentur Antara meldete.

Die frühere First Lady der Vereinigten Staaten und jetzige US-Senatorin Hillary Clinton hat am Donnerstag jegliche Rolle bei der Gewährung der umstrittenen Amnestien bestritten, die Präsident Bill Clinton an seinem letzten Amtstag ausgesprochen hatte. Zugleich äußerte sie sich auf einer Pressekonferenz in New York "schockiert" und "traurig" über ihren Bruder Hugh Rodham, der Begnadigungen für zwei verurteilte Straftäter gegen ein Honorar von 400 000 Dollar vermittelt hatte.

China, Indien, Mesopotamien, Ägypten - zahlreiche außereuropäische Hochkulturen der Geschichte erfahren bei uns ihre Beachtung. Mesoamerikanische und südamerikanische Gesellschaften hingegen nehmen wir, zu Unrecht, nicht in den Blick.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat das Jahr 2000 mit Rekordergebnissen angeschlossen. Dank besonders guter Geschäfte in Osteuropa, Asien und Lateinamerika stieg der Reingewinn um 22 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken (rund 7,2 Milliarden Mark), der Umsatz um 9,1 Prozent auf 81,4 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Freitag an seinem Sitz in Vevey am Genfer See mit.

Die Staats- und Regierungschefs der Balkanstaaten haben zu einem Ende der Gewalt in Südserbien aufgerufen. Bei einem Gipfeltreffen in der mazedonischen Hauptstadt Skopje verurteilten sie am Freitag die "terroristischen Übergriffe" albanischer Untergrundkämpfer in der entmilitarisierten Pufferzone an der Grenze zum Kosovo.

Der Marathon-Prozess gegen Microsoft geht am Montag in eine neue Runde: Drei Jahre nach der Anklageerhebung wegen Monopolmissbrauchs verhandelt das Bundesberufungsgericht in Washington darüber, ob der Softwarekonzern zerschlagen werden muss. Doch hat das Team von Bill Gates alle Vorteile auf seiner Seite: Das Berufungsgericht gilt als Microsoft-freundlich, ebenso wie der neue US-Kartellamtschef Charles James.

Kaum vorstellbar, dass die Musik des "Berliner Bach" Carl Philipp Emanuel jemals vitaler und leidenschaftlicher geklungen hat als in den Händen der Akademie für Alte Musik. Das heißt geliebte Berliner Kammerorchester spielt die Werke des Sturm- und Drang-Komponisten als Gefühlswirbelstürme: Alle barocke Sittsamkeit wird in den Sinfonien und Konzerte hinweggefegt, die schroffen Kanten und grellen Affektwechsel Bachs spielen die Musiker mit einer mitreißenden Lust zur dramatischen Zuspitzung aus.

Der Weltsicherheitsrat hat mit den Kriegsparteien in der Demokratischen Republik Kongo am Donnerstag in New York einen Zeitplan für den Truppenrückzug vereinbart. Demnach sollen die sechs beteiligten Staaten und drei Rebellenorganisationen am 15.

Ich war noch ziemlich jung, als ich "Blade Runner" zum ersten Mal gesehen habe, 14 vielleicht, und ich weiß noch genau, wie benommen ich aus dem Kino kam. Der Film, Science Fiction, malt ein ziemlich düsteres Bild von der Zukunft, und da man das in den 80er Jahren ja ohnehin hatte - Aufrüstung, Waldsterben, Atomkraft - war ich regelrecht in Endzeitstimmung.

Der Essener Energiekonzern RWE baut seine Position auf dem niederländischen Gasmarkt durch den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Brabanter Obragas Holding weiter aus. "Mit Obragas wird RWE fünftgrößter Anbieter auf dem wirtschaftlich wichtigen niederländischen Gasmarkt.

Eine Lawine hat am Freitag im Tiroler Ötztal eine vierköpfige deutsche Familie in den Tod gerissen. Die Schneemassen stürzten nach Behördenangaben auf einer Länge von 300 Metern auf eine Straße bei Obergurgl und begruben mindestens drei Autos unter sich.

Von Günther Anders, dem 1992 verstorbenen und zu Unrecht vergessenen Philosophen, stammt der Satz: "In keinem anderen Sinne, als Napoleon es vor 150 Jahren von Politik, und Marx es vor 100 Jahren von der Wirtschaft behauptet hatte, ist die Technik heute unser Schicksal." Was für Anders und etliche seiner Zeitgenossen noch Grund zu höchster Besorgnis gewesen war, stößt mittlerweile auf unaufgeregte Zustimmung: Selbstverständlich ist die Technik unser Schicksal - was immer wir von der Gegenwart und nahen Zukunft erwarten, ist nicht nur an technische Innovationen gebunden, diese erscheinen uns mittlerweile als einziger und verlässlicher Garant zur Einlösung des aufklärerischen Projekts einer Verbesserung des Menschengeschlechts.

Die Fotografien leuchten, sie sind geradezu trunken von Licht. In so unverschämtem Orange strahlen die Kasernen der ehemaligen SS-Mannschaften, dass man sie für harmlose Mehrfamilienhäuser halten könnte.

Männer, die ihren Frauen nicht richtig zuhören, können sich jetzt mit neurologischen Ursachen herausreden. Der Radiologe Joseph Lurito hat einem Bericht des Monatsmagazins "Geo" zufolge herausgefunden, dass Männer beim Zuhören nur eine Gehirnhälfte benutzen, während bei Frauen beide Hälften aktiv sind.

Die Chancen des Holzmann-Großaktionärs André Leysen auf Schadensersatz von der Deutschen Bank sind nach dem ersten Verhandlungstag erheblich gesunken. Richter Dietmar Wöhler von der siebten Zivilkammer des Frankfurter Landgerichts machte deutlich, dass er die Risiko-Hinweise im Börsenprospekt für die Kapitalerhöhung bei Holzmann im Herbst 1998 im Prinzip für ausreichend hält.

Schöne, schaurige Strandwelt: gebräunte Leiber dicht an dicht, grellgrüne Sonnenschirme und pinkfarbene Picknicktaschen, das Wasser eine milchige Brühe, am Horizont die Silhouette eines Kraftwerks. Und dennoch herrscht heitere Stimmung; die an den Strand geeilten Städter genießen ihr fragwürdiges Freizeitvergnügen.

Von Nicola Kuhn

Eine Gasexplosion hat im niedersächsischen Rinteln (Kreis Schaumburg) am Freitagmorgen ein Mehrfamilienhaus unbewohnbar gemacht. Der 37 Jahre Inhaber der Wohnung, in der sich die Explosion ereignete, wurde nach Polizeiangaben schwer verletzt.

Rudolf Springer, der Doyen des Berliner Kunsthandels, hat ein neues und zugleich altes Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen: Der 92-jährige, der sich vor fünf Jahren aus dem aktiven Galeriebetrieb zurückzog, zeigt in seinem Wohn- und Elternhaus in der Schillerstraße 10 in Zehlendorf Ölbilder und Aquarelle des Italieners Nino Malfatti (bis 11. März, Dienstag bis Sonnabend 14-18 Uhr).

Donnerstagabend, Hansa Theater. Weder der Spagat von Hauptdarstellerin Edith Teichmann, noch die beiden anderen Hauptdarsteller Peter Schiff und Herbert Köfer konnten verhindern, dass der Premierenapplaus der Kriminalkomödie "Eine total verrückte Entführung" sehr verhalten ausfiel.

Von Tanja Buntrock

Ein neuerlicher Sprung aufs Podest, er blieb ein Traum für die deutsche Langlauf-Staffel der Frauen. Zwei Jahre nach der sensationellen Bronzemedaille von Ramsau musste sich das Quartett am Freitag bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Lahti über 4 x 5 km mit Platz fünf begnügen.

Tatsächlich nur Gedankenspiel oder mehr? In Frankfurt wurden jetzt hochfliegende Ideen des Städel-Museums bekannt: Nachdem das Haus gerade für 24 Millionen Mark saniert wurde, träumt man von einem "Kunsthochhaus" - so jedenfalls die Vision des Frankfurter Architekten Jochem Jourdan für das neue Jahrtausend.

Bei den Ermittlungen zum Schulbusunglück von Altlandsberg (Kreis Märkisch-Oderland) vor 15 Monaten hat das Amtsgericht Strausberg einer Blut- oder Speichelprobe bei zwei Schülern zugestimmt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Freitag mit.

Barbra Streisand (58), Sängerin und Filmstar, ist vom Amerikanischen Filminstitut (AFI) in Beverly Hills mit dem "Lifetime Award" für ihr Lebenswerk als Regisseurin und Schauspielerin geehrt worden. Es ist die höchste Auszeichnung, die das Institut alljährlich verleiht.